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Austausch bildet 2015

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In der zweiten Ausgabe 2015 lesen Sie im Schwerpunkt "Austausch mit Afrika" Beiträge über Erfahrungen aus der Bildungszusammenarbeit mit afrikanischen Staaten. Weitere Themen sind u. a. der Schüleraustausch über Erasmus+, ökonomische Bildung mit eTwinning und der interkulturelle Austausch mit China.

Foto: Robert Kneschke,

Foto: Robert Kneschke, Shutterstock Schwerpunkt »Austausch mit Afrika« 17 austausch bildet namibia Namibia fühlt sich jetzt anders an Stefanie Richter koordiniert seit über einem Jahr die Sprachförderung im Elementar- und Primarbereich an der Deutschen Schule in Windhoek (Namibia). An derselben Schule hat die 25-Jährige zuvor mit »kulturweit« einen Freiwilligendienst geleistet. von barbara beyer, pad S o sehen Erfolgsgeschichten aus: Nach dem Studium fährt die frisch gebackene Kindheitspädagogin Stefanie Richter mit dem Freiwilligendienst »kulturweit« für ein Jahr nach Namibia. Dort unterstützt sie im Kindergarten der Deutschen Höheren Privatschule Windhoek (DHPS) die Erzieherinnen im Bereich der Sprachförderung. Das klappt so gut, dass der Kindergartenleiter sie bereits nach fünf Monaten fragt, ob sie sich eine feste Anstellung an der DHPS vorstellen könne. Die »kulturweit«-Freiwillige sagt kurzentschlossen zu und verlagert ein Jahr später ihren Lebensmittelpunkt nach Afrika: auf unbestimmte Zeit. Heute ist Stefanie Richter Koordinatorin für Sprachförderung im Elementar- und Primarbereich der Deutschen Höheren Privatschule Windhoek. Die DHPS zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie neben Kindern mit der Muttersprache Deutsch auch Kinder aufnimmt, für die Deutsch eine Fremdsprache darstellt. Schon im Kindergarten wird die Sprachförderung angeboten, die auch nicht deutsche Kinder befähigen soll, ab der Grundschule die deutsche Klasse zu besuchen. Dies ist eine besondere Auszeichnung, denn das frühe Erlernen der deutschen Sprache auf muttersprachlichem Niveau eröffnet den Schülerinnen und Schülern weitreichende Bildungschancen. Stefanie Richter leistet hier wichtige Arbeit. Stolz erzählt sie, dass sie während ihres Aufenthalts als »kulturweit«-Freiwillige einen Vater im Supermarkt traf. Dieser berichtete ihr, dass sein Sohn, der zu Hause Africaans spricht, in die deutsche Klasse aufgenommen wurde. Er bedankte sich überschwänglich mit den Worten: »That was your work, right?« – »Das haben wir Ihnen zu verdanken.« Heute ist sie froh, dass sie weiterhin Kinder auf ihrem Weg, die deutsche Sprache zu erlernen, begleiten kann. Die Schule, so empfindet es die Pädagogin, bringt ihr eine hohe Wertschätzung entgegen. So koordiniert sie nicht nur die Sprachförderung im Bereich des Kindergartens und der Vorschule, sondern wird darüber hinaus auch in der Grundschule eingesetzt. »Das ist für mich eine unheimliche Bereicherung und Erweiterung meines Arbeitsfeldes«, sagt Stefanie Richter. Inzwischen genießt sie auch, dass sie eine eigene Wohnung bezogen hat und das Taxi als billiges Transportmittel gegen ein eigenes Auto eintauschen konnte. »Namibia fühlt sich jetzt anders an«, sagt sie, »denn ich habe das Land zu meinem Zuhause gemacht«. Wenn man sie fragt, wo sie sich in zehn Jahren sieht, so antwortet sie: » Vielleicht immer noch in Namibia oder auch woanders. Im Moment bin ich jedenfalls am richtigen Platz.« Mit ihrer Familie in Deutschland telefoniert sie regelmäßig. Und auch zu einigen »kulturweit«-Alumnis hält sie weiterhin Kontakt. »Es war eine schöne Zeit«, sagt sie und schwärmt vom Weihnachtsplätzchenbacken bei 35 Grad Celsius, von gemeinsamen Grillabenden, dem typisch namibischen »braai« (Grillen), und von ihren Reisen zum Beispiel nach Zambia und Südafrika. Freiwilligen, die künftig nach Namibia kommen, rät sie, sich unbedingt ein Rugby-Spiel der »Welwitschias« – die vermutlich einzige Rugby-Nationalmannschaft der Welt, die nach einer Wüstenpflanze benannt wurde – anzusehen, Wildfleisch und das Milchgetränk Oshikandela zu probieren, eine Farm zu besuchen und wann immer es geht einen »braai« zu veranstalten. Zur Person Stefanie Richter, Jahrgang 1990, war von September 2012 bis August 2013 mit »kulturweit« Freiwillige in Namibia. 16

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