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Austausch bildet Dezember 2017

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Ob COMENIUS, Erasmus+ Schulbildung oder eTwinning, die europäische Projektarbeit ist an vielen Schulen fest verankert. Zum 30. Erasmus-Jubiläum stellt das Magazin engagierte Schulen und beispielhafte Projekte vor. Weitere Beiträge lassen Menschen zu Wort kommen, die sich zum Beispiel als "kulturweit"-Freiwillige, als "Young voices" der Initiative "UK-German Connection" oder in verschiedenen anderen Austauschprogrammen engagiert haben.

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deutsch-griechischer austausch Erfahrungen 33 Efcharistó, Griechenland Von Krisenstimmung ist hier nichts zu bemerken: Im deutsch-griechischen Austausch arbeiten Schulen engagiert an gemeinsamen Projekten. nachgefragt Pythagoras in anderer Perspektive Stylianos Stavgiannoudakis von der Alikianos High School war Partner im Projekt »Learn2Teach, Teach2Learn«. austausch bildet von maria birkmeir, pad Pythagoras an der Ostsee Der junge Maler Dimitri stürzt sich ins Meer, wild entschlossen, nach Kreta zu schwimmen, um dort den berühmten Pythagoras zu treffen, von dem er sich die Lösung für eine kniffelige geometrische Aufgabe erhofft. Der leidvolle Gesichtsausdruck des jungen Mannes im weißen Gewand, der in dem Video durch die Wellen watet, verrät allerdings, dass es sich gar nicht um das warme Mittelmeer handelt. Und tatsächlich: Gedreht wurde der Clip an der Ostsee, von Schülern und Schülerinnen der 11. Klasse der Jungmannschule Eckernförde (Schleswig-Holstein). Zusammen mit ihrer Mathematiklehrerin Kerstin Mrotz haben sie eine Übungseinheit zum Satz des Pythagoras für ihre griechische Partnerklasse vorbereitet. Der kurze Film dient als humorvoller Einstieg. Entstanden ist der Clip im Rahmen des eTwinning-Projekts »Learn2Teach – Teach2Learn«, das die Eckernförder mit der Alikianos High School auf Kreta durchgeführt haben. Stylianos Stavgiannoudakis, der dort Physik unterrichtet, ist einer von über 20 000 grie- chischen Lehrkräften, die sich auf der Onlineplattform mit Kolleginnen und Kollegen aus Europa vernetzen. »Stylianos und ich haben uns auf einer Erasmus+ Fortbildung in Helsinki kennengelernt und dort gemeinsam die Projektidee entwickelt«, erzählt Kerstin Mrotz. Von Anfang an sei ihnen klar gewesen, dass eTwinning dafür die richtige Plattform ist. »Durch die Fortbildung hatten wir außerdem viel über Apps und Programme gelernt, was wir unseren Schülerinnen und Schülern zeigen konnten. Das war sehr motivierend«, sagt sie. Da während der Vorbereitung aufs Abitur jede Woche nur eine Stunde Zeit für Projektarbeit im Unterricht blieb, gestalteten die Jugendlichen zahlreiche Lehrmaterialien für ihre Partnerklasse selbstständig. Kerstin Mrotz sieht darin keinen Nachteil: »Meine Schülerinnen und Schüler fanden es toll, dass sie so viel Freiheiten hatten. Sie waren begeistert bei der Sache.« Berufschancen in Europa entdecken »Was erwartet mich auf dem Arbeitsmarkt«, fragen sich viele junge Menschen in Europa. Antworten darauf sollten Schülerinnen und Schüler der Realschule am Goldberg in Sindelfingen (Baden-Württemberg) in dem Erasmus+ Projekt »Unsere Chancen in Europa« mit Partnern in Norwegen, Italien, Litauen und Griechenland erhalten. Zu den Initiatorinnen gehörte die Lehrerin Gabriele Vorreiter. Bewerbungstrainings, Betriebsbesichtigungen und Schnuppertage in Unternehmen haben sie und ihre Kolleginnen und Kollegen in den europäischen Ländern organisiert. Zehn ihrer Schülerinnen konnten im April 2017 zum Abschluss des produktiven dreijährigen Austauschs die Moraitis-Schule in Athen besuchen. Für die Jugendlichen sei das Projekt eine große Chance gewesen, erzählt Gabriele Vorreiter: »Wir haben hier in Sindelfingen die Automobilindustrie, viele unserer Schülerinnen und Schüler werden später vielleicht ohnehin mal ins Ausland geschickt. Im Rahmen des Erasmus+ Projekts können wir sie jetzt schon darauf vorbereiten. Die Jugendlichen bemerken dabei auch, dass es gar nicht so schwer ist, sich auf Englisch zu verständigen. Das ist für viele eine wichtige Erfahrung.« Beeindruckt waren die Sindelfinger zudem von den Sprachkenntnissen der griechischen Schülerinnen und Schüler: »Die sind richtig gut in Deutsch und sprechen auch super Englisch«. Auch wenn das Erasmus+ Projekt vorerst beendet ist, so wollen die Lehrkräfte untereinander auf jeden Fall in Kontakt bleiben. Warum ist der Himmel blau? Der Austausch zwischen deutschen und griechischen Schulen verdankt sich allerdings nicht nur engagierten Lehrkräften, sondern auch jungen Freiwilligen des Programms »kulturweit«. Eine davon > Herr Stavgiannoudakis, welche Idee stand hinter dem eTwinning Projekt? Meine Kollegin Kerstin, die ich auf einem Seminar in Helsinki kennengelernt hatte, und ich wollten etwas machen, das die Schülerinnen und Schüler interessiert und sie ein bisschen in unsere Rolle versetzt – damit sie nachvollziehen können, wie Lehrkräfte sich beim Unterrichten fühlen. Es war wie ein Spiel, aber mit ernstem Hintergrund. Was konnten Sie und die Alikianos High School dabei einbringen? Ich bin Physiklehrer und begeistert von meinem Fach. An unserer Schule gibt es besondere Geräte, sogenannte »Ergobots«, die für die Berechnung von Bewegungen mit dem Computer verbunden werden. Wie das funktioniert, haben wir gezeigt, und ich glaube, es war für die Schülerinnen und Schüler sehr interessant. Was war ihr persönliches Highlight? Die lustigen Videos über Pythagoras, welche die deutschen Schülerinnen und Schüler gemacht haben! Er ist eine Persönlichkeit, über die wir sehr viel wissen, und ein wichtiger Teil der griechischen Geschichte. Ihn einmal aus einer anderen Perspektive dargestellt zu sehen, war unterhaltsam und etwas Besonderes. War das Projekt aus Ihrer Sicht ein Erfolg? Auf jeden Fall! Ich denke, sowohl die deutschen als auch die griechischen Schülerinnen und Schüler waren sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Und ich hoffe, dass wir in Zukunft auch einen Schüleraustausch organisieren können. 32

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