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Austausch bildet – Dezember 2018

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Schule und Unterricht sollen junge Menschen dazu befähigen, eine demokratische Gesellschaft mitzugestalten. "Demokratische Bildung fördern" - das ist im Rahmen von internationalen Austauschprojekten im Schulbereich möglich. Die Dezember-Ausgabe stellt gelungene Beispiele aus dem Bereich Erasmus+, eTwinning, PASCH und dem Weiterbildungsprogramm vor. Ein zweiter Schwerpunkt sind Zahlen und Hintergründe zum deutsch-französischen Austausch. Erfahrungen aus Deutschland Plus, dem Programm für Fremdsprachenassistenz und die Geschichte einer langjährigen GAPP-Schulpartnerschaft zwischen Saarland und Iowa runden das Heft ab.

Erfahrungen 39 austausch

Erfahrungen 39 austausch bildet W er John Tumusiime danach fragt, wo er seine Deutschkenntnisse außerhalb des Hörsaals am schnellsten verbessert hat, bekommt eine verschmitzte Antwort: »Eine Sprache kann man überall lernen, auch in einer Kneipe«, antwortet der 22-jährige Medizinstudent aus Uganda. Denn wer fehlerfrei deklinieren will und über keine Konjugation stolpern möchte, sollte nicht nur mit einem Lehrwerk üben, sondern auch möglichst viel in den Alltag eintauchen. »Seid offen zu den Menschen, zieht in eine Wohngemeinschaft, macht viel mit Freunden, die besser Deutsch sprechen als ihr, und fragt nach, wenn ihr etwas nicht versteht. So lernt ihr immer etwas Neues dazu«, rät er seinen Zuhörerinnen und Zuhörern, die internationales preisträgerprogramm Studienstart ohne Schwierigkeiten Der Studienstart in Deutschland ist oft nicht einfach, wenn man aus einem anderen Land kommt. Alumni des Internationalen Preisträgerprogramms wie John Tumusiime und Aleksandra Rezunova, die hier bereits immatrikuliert sind, geben deshalb ihre Erfahr ungen an künftige Kommilitoninnen und Kommilitonen weiter. heute Vormittag in den Hörsaal der Geologen an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn gekommen sind. Sein Publikum das sind rund 70 Schülerinnen und Schüler aus 18 Nationen, die sich in ihrer Heimat in Deutschwettbewerben und Spracholympiaden ausgezeichnet haben und deshalb aufgrund ihrer Deutschkenntnisse zur Teilnahme am Internationalen Preisträgerprogramm des PAD eingeladen wurden. Rund 450 Jugendliche aus weltweit rund 90 Staaten erhalten so jedes Jahr die Möglichkeit zu einem vierwöchigen Deutschlandbesuch. In dieser Zeit leben sie in Gastfamilien, nehmen am Schulunterricht ihrer Gastgeschwister teil und führen Studienreisen in verschiedene Städte durch. Auf dem Programm steht traditionell auch ein Hochschultag, an dem sie sich über Studienmöglichkeiten hierzulande informieren können. Viele der angehenden Schulabgängerinnen und -abgänger tragen sich nämlich mit dem Gedanken, in Deutschland ein Studium aufzunehmen. Darum ist es in Bonn so schön von martin finkenberger, pad Welche Fragen seine Zuhörerinnen und Zuhörer dabei besonders interessieren, kann John Tumusiime sich gut vorstellen. Denn auch er selbst ist einmal Preisträger gewesen. 2013 nahm er als einer der Besten seines Landes an dem Programm teil, das ihn ermutigte, sich anschließend für einen Studienplatz in Deutschland zu bewerben. Dass er sich schließlich in Bonn immatrikulieren konnte, betrachtet er als einen Glücksgriff: An der Stadt gefällt ihm die Mischung aus weltläufiger Urbanität und Nähe zur Natur. »Ich genieße den Hofgarten in der Innenstadt, in dem man sich einfach treffen kann. Wenn man nachts unterwegs ist, muss man keine Angst haben. Und wenn man in die Natur möchte, muss man nur ein paar Kilometer rausfahren«, sagt er. Nicht weniger zu schätzen weiß er den guten Ruf der Medizinischen Fakultät: »Das Studium ist praktisch orientiert, der Vorlesungsstoff wird in Übungen vertieft und die Abschlüsse sind international anerkannt«, äußert er sich anerkennend über die Qualität des Lehrangebots. Einen wichtigen Tipp hat er zudem für alle, die ein Studium nicht aus der Geldbörse ihrer Eltern finanzieren können. Zwar fallen in Deutschland an den Universitäten und Hochschulen fast überall nur geringe Semesterbeiträge an. Mit einem Stipendium aber lässt sich der Lebensunterhalt bequemer bestreiten. »Fangt früh genug mit den Vorbereitungen für eine Bewerbung an und bereitet euch gut auf die Auswahlgespräche vor«, rät er den angehenden Studentinnen und Studenten. Er selbst hat sich erfolgreich für ein »Deutschlandstipendium« beworben, das begabte Studierende aller Nationalitäten fördert. Und noch etwas möchte er künftigen Kommilitoninnen und Kommilitonen mit auf den Weg geben: »Wer viel lernt, darf auch viel feiern«, sagt er. In Bonn als einer der Hochburgen des Karnevals fühlt er sich deshalb gut aufgehoben. Von der Newa an die Wurm Die eigenen Erfahrungen weitergeben und andere Preisträgerinnen und Preisträger beim Studienstart in Deutschland unterstützen dieser Aufgabe stellt sich auch Aleksandra Rezunova aus Russland, die ebenfalls 2013 mit dem Programm in Deutschland gewesen ist. 14 Tage lebte sie damals in Pinneberg in ihrer Gastfamilie und nahm am Unterricht ihrer Gastschwester teil. »Am meisten überrascht hat mich dabei der Chemieunterricht, wo sich der Lehrer auch viel Zeit für die Fragen der Schülerinnen und Schüler genommen hat, die nicht direkt relevant für seinen Unterricht waren«, erinnert sich die heute 23-Jährige. Qualifiziert hatte sie sich als Schülerin der Schule Nr. 506 in St. Petersburg, die sich durch einen erweiterten Fremdsprachenunterricht profiliert und das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz ermöglicht. Ihre ausgezeichneten Kenntnisse der Fremdsprachen konnte sie zuvor auch im Wettbewerb »Jugend debattiert« unter Beweis stellen. Im Finale der Schülerinnen und Schüler aus Anrainerstaaten der Ostsee schaffte sie es seinerzeit unter die letzten vier. Inzwischen studiert Aleksandra Rezunova, gefördert durch ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), Wirtschaftsingenieurwesen an der RWTH in Aachen und arbeitet als Hilfskraft am dortigen Institut für Regelungstechnik. »Wirtschaftsingenieure sind an der Schnittstelle von Technik und Vertrieb tätig. Sie wissen, wie ein Walzlager funktioniert, verfügen aber auch über betriebswirtschaftliche Kenntnisse«, beschreibt sie die Inhalte dieses Studiengangs. Dass das Klischee besagt, in dendas Klischee besagt, in den > 38

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