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Austausch bildet - Dezember 2021

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Das Magazin „Austausch bildet“ des PAD veröffentlicht Beiträge zur Praxis im internationalen Schulaustausch. "Inklusion, Teilhabe, Vielfalt" lautet das Motto der Dezemberausgabe, die zeigt, wie Schulen und Kitas europäischen Austausch inklusiver gestalten und an Erfahrungen anderer Schulen in Europa teilhaben können. Sie können das Heft kostenlos im PAD-Webshop bestellen oder abonnieren. www.kmk-pad.org/shop

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zurückgeblickt »Die eigene Persönlichkeit in den Mittelpunkt stellen« Er gehört zu den traditionsreichen Initiativen in den deutsch-französischen Beziehungen und ist älter als der Elysée-Vertrag: Der Verein »REVE« und sein Vorläufer, den Fremdsprachenassistenzkräfte vor fast 70 Jahren gegründet haben. Kristian Raum und Tom Rudolph gehören dem Vorstand an – und sind selbst »Ehemalige« des Programms. 42 austausch bildet

Fremdsprachenassistenzprogramm 43 von martin finkenberger, pad Herr Raum, als Fremdsprachenassistent haben Sie eine Ihrer Klassen auch in die Lautmalerei der deutschen Tierwelt eingeführt. Wie kam das? raum: Ich war nach Fontainebleau vermittelt worden und wurde dort unter anderem an einem Lycée eingesetzt. In einer »classe préparatoire« hatte ich regelmäßig Schülerinnen und Schüler, die Veterinärmedizin studieren wollten. So kam mir die Idee, die Tierlaute auf deutschen und französischen Bauernhöfen zu vergleichen und einzuüben. Das mag merkwürdig klingen. Aber in Hinblick auf ihr späteres Arbeitsgebiet war diese Stunde für die Schülerinnen und Schüler eine spannende Sache. Sie dagegen, Herr Rudolph, lernten PS-starke Schwergewichte kennen. rudolph: Mich hatte das Programm in die Region Savoyen gebracht, wo ich im Umland von Chambéry zwei Lycées zugeteilt war. Eines davon bot seinen Schülerinnen und Schülern eine Berufsausbildung an, zu der auch der Lkw-Führerschein gehörte. Es war tatsächlich sehr eindrucksvoll, wenn gelegentlich Laster auf dem Schulhof vorfuhren, weil einige Schülerinnen und Schüler nach dem Unterricht noch eine Fahrstunde absolvierten. Hier das traditionsreiche Fontainebleau, dort das alpin-mediterrane Chambéry: Waren Sie in Ihrer Wunschstadt gelandet? raum: Ich wollte, offen gesagt, nach Paris und war bitter enttäuscht, als ich von Fontainebleau erfuhr. Heute sage ich: Glücklicherweise kam ich dorthin. Denn hier konnte ich in das Alltagsleben eintauchen und Bekanntschaften schließen, wie es mir in Paris so sicher nicht vergönnt gewesen wäre. Dafür bin ich sehr dankbar. rudolph: Das ist interessant, denn bei mir war es genau umgekehrt. Ich wollte ausdrücklich nicht nach Paris, weil ich die Vorstellung von unbezahlbarem Wohnraum und anonymen Großstadtschulen vor Augen hatte. Eine ländliche Region im Süden nahe den Bergen erschien mir viel attraktiver, auch wenn ich Chambéry erst mal auf der Karte suchen musste. Waren Ihre Schülerinnen und Schüler im Unterricht engagiert bei der Sache? rudolph: Durch die Nähe von Italien war die Konkurrenz zur Sprache des Nachbarn natürlich groß. Wer hier Deutsch lernen wollte, hatte sich nicht aus Verlegenheit dafür entschieden und empfand den Fontainebleau Chambéry Unterricht nicht als lästige Pflicht. Die meisten Schülerinnen und Schüler waren sehr motiviert. raum: An meinem Lycée wurde Deutsch eher aus Tradition unterrichtet. Das rührte wohl daher, dass Fontainebleau viele Jahre ein Stützpunkt der NATO gewesen ist, sodass immer wieder auch Familien aus der damaligen Bundesrepublik Deutschland hier lebten. An der Schule gab deshalb noch ein Bewusstsein dafür, dass Deutsch eine wichtige Fremdsprache sein könnte. Womit haben Sie versucht, die Schülerinnen und Schüler für Deutschland und seine Kultur zu begeistern? rudolph: Ich wollte ihnen Deutschland anhand authentischer Materialien, die ich mitgebracht hatte, und meiner eigenen Lebensrealität vorstellen, ohne dabei in Anspruch zu nehmen, ein typischer Deutscher zu sein. Ein Vorteil war sicher, dass ich nur ein paar Jahre älter war, sodass ich mich den Schülerinnen und Schülern nahe gefühlt habe, wenn es um Themen wie Freizeit oder Musik ging. Ich wollte ihnen zudem weniger eine fremde Kultur vermitteln, sondern sie neugierig auf Deutschland machen und zeigen, dass die Jugendlichen dort ähnliche Interessen haben. >

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