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Austausch bildet – Dezember 2022

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Das Magazin „Austausch bildet“ des PAD veröffentlicht Beiträge zur Praxis im internationalen Schulaustausch. In dieser Ausgabe stehen die deutsch-britischen Beziehungen im Mittelpunkt. Sie können das Heft kostenlos im PAD-Webshop bestellen oder abonnieren. www.kmk-pad.org/shop

hospitationen »Das

hospitationen »Das Methodenrepertoire war beeindruckend« Schulleben und Unterricht einmal anders: Hospitationen geben Einblick in die Lehr- und Lernmethoden in anderen Ländern. Im Mai nutzte Werner Arnold die Gelegenheit dazu in London. 14 austausch bildet

Deutsch-britische Beziehungen 15 interview martin finkenberger, pad Herr Arnold, die Rutlish School blickt auf eine über 100-jährige Tradition zurück und ist in altehrwürdigen Gebäuden untergebracht. Wie hat sich diese Jungenschule Ihnen präsentiert? Auf keinen Fall angestaubt, sondern ganz im Gegenteil freundlich und modern. Um nur ein Beispiel zu nennen: Jedes Klassenzimmer ist mit Beamern ausgestattet und der PC am Lehrerarbeitsplatz ist an das Schulnetzwerk angeschlossen. Abwesende Schüler können so sofort elektronisch registriert werden. Die Schule verfügt zudem über mehrere Informatikräume und einen eigenen Theaterraum in dem Trakt, in dem auch die Fremdsprachen untergebracht sind. Welches Bild konnten Sie vom Unterricht gewinnen? Mir fiel vor allem auf, wie klar Unterrichtsstunden durchstrukturiert sind und durchgeführt werden. Meist gibt es nur eine kurze Phase zur Einführung in die Aufgaben, die dann in Stillarbeit und unter genauer Zeitvorgabe von den Schülern bearbeitet und im Plenum verbessert werden. Es findet häufiger Methodenwechsel statt und Feedback wird sehr ernst genommen, entweder im Plenum oder auch als Rückmeldung an einzelne Schüler. Das kann so weit gehen, dass Aufgaben im »lunch break« unter Aufsicht der Lehrkraft noch einmal bearbeitet werden müssen. Der dadurch erreichte Grad der Schüleraktivierung erscheint mir wesentlich höher als an unseren Gymnasien, auch wenn die Lernziele teilweise identisch sind. Die Arbeitsweise stellt zudem hohe Anforderungen an die Lehrkräfte, von denen nicht nur eine intensive Vorbereitung, sondern auch große Agilität und Präsenz im Unterricht erwartet wird. Wie konnten Sie sich selbst einbringen? Ich habe in erster Linie im Fremdsprachenunterricht hospitiert und in den Deutschstunden Schülerfragen beantwortet oder beispielsweise bei Ausspracheübungen geholfen. Darüber hinaus hatte ich die Gelegenheit, in verschiedenen Klassen meine eigene Schule und die Region Nürnberg vorzustellen. Welche Anregungen konnten Sie für Ihren eigenen Unterricht mitnehmen? Beeindruckend war das große Methodenrepertoire, über das die Kolleginnen und Kollegen an der Rutlish School verfügen: Viele Wortschatz- und Grammatikübungen erhalten Wettbewerbs- oder Quizcharakter und sind dadurch motivierender für die Schüler. Die Unterrichtsmaterialien enthalten zudem Differenzierungsaufgaben und oft ergänzende landeskundliche Informationen sowie Tipps zur Durchführung der Aufgaben. Gerade in diesem Bereich konnte ich viele Anregungen sammeln und teilweise inzwischen im eigenen Unterricht einsetzen, zum Beispiel beim Chorsprechen neuer Vokabeln als Spiel »Lehrer gegen Schüler« oder bei Vokabelwiederholung als »Knockout-Game«. Ich will auch versuchen, in Zukunft mehr kurze, schriftliche Phasen in Stillarbeit in meinen Unterricht einzubauen und mehr Feedback zu geben. Im Vergleich zum Unterricht an der Rutlish School kam mir mein bisheriger Unterricht zum Teil langweilig vor glücklicherweise habe ich viele Anregungen erhalten, dies zu ändern. Welche weiteren Unterschiede sind Ihnen aufgefallen? Was ins Auge springt, ist der Empfang am Eingang: Während bei uns jeder die Schule ungehindert betreten kann, muss sich ein Besucher in Großbritannien an der professionell ausgestatteten Rezeption melden, wird registriert, fotografiert und mit einem Ausweis versehen. Erhebliche Unterschiede sind auch in den individuellen Freiheiten der Schüler zu bemerken: An der Rutlish School herrscht Uniformpflicht und die Schüler können die Schule tagsüber nicht ohne Weiteres verlassen, weil das Eingangstor verschlossen ist. Auf den Gängen und im Unterricht wird zudem großer Wert auf Umgangsformen gelegt. Ich heiße Ich unterrichte Meine Gastschule Werner Arnold Englisch und Französisch am Wolfgang-Borchert-Gymnasium Langenzenn (Bayern) Rutlish School, Borough of Merton (London)

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