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Austausch bildet - Juni 2018

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Das Europäische Kulturerbejahr, ein deutsch-türkisches "Traumprojekt" und angehende Erzieherinnen und Erzieher, die tschechische Sagen als Kindertheaterstück umsetzen – in der neuen Ausgabe des Magazins "Austausch bildet" liegt der Schwerpunkt auf dem Thema "Kulturelle Bildung im internationalen Austausch". Außerdem werden die Aktivitäten rund um das 10-jährige Jubiläum der PASCH-Initiative vorgestellt und ehemalige Programmteilnehmer/-innen kommen zu Wort. Das Magazin erscheint zweimal im Jahr und kann kostenlos abonniert oder online gelesen werden.

Schwerpunkt »Kulturelle

Schwerpunkt »Kulturelle Bildung« weiterbildungsprogramm Fabeln und Märchen Rund 30 Deutschlehrkräfte von Schulen im Ausland kommen jährlich mit dem Weiterbildungsprogramms nach Deutschland. Sie hospitieren und unterrichten zwölf Monate lang an einer Gastschule und haben die Möglichkeit, das Bildungssystem und den Alltag kennenzulernen. Halyna Dzhura aus der Ukraine und Erika Lüngen aus Venezuela waren im vergangenen Jahr in Deutschland und führten an ihren Gastschulen märchen­ und fabelhafte Projekte durch. Bildnachweis: Shutterstock »In der Welt der Fabeln: Wir erstellen ein Hörspiel« 21 austausch bildet Wie sind Sie auf die Idee zu Ihrem Projekt gekommen? Für die meisten Kinder sind Märchen eine der ersten Textsorten, mit der sie durch Erzählungen und Vorlesen im Elternhaus oder im Kindergarten in Kontakt kommen. Da in Kassel das Brüder Grimm-Museum liegt und in der Vollmarshauser Schule viel Wert auf das freie Schreiben gelegt wird, habe ich mich für ein Thema dazu entschieden. Märchen regen die Fantasie an und jedes Kind kennt dank Fernsehen und Kino viele Märchen. Wie alt waren die Kinder, mit denen Sie gearbeitet haben? Ich habe das Projekt in der Eingangsstufe durchgeführt, in der auch meine Projektbegleiterin Klassenlehrerin ist. Das Projekt sollte dabei nicht nur im Deutschunterricht, sondern auch im Musik- und Kunstunterricht umgesetzt werden. Insgesamt haben 22 Kinder aus drei Jahrgangsstufen mitgemacht. Gerade für die Jüngeren war es eine große Herausforderung, da sie noch nicht schreiben können. Die meisten haben es aber trotzdem versucht und alle hatten Spaß, am eige nen Märchen zu arbeiten. Was hat Ihnen besonders gut gefallen? Viele Kinder kannten bereits einige Märchen, aber vorwiegend aus dem Fernsehen. Besonders schön war deshalb, dass sie ihre Märchenbücher von Zuhause mitbringen konnten, um sie den Mitschülerinnen und Mitschülern zu zeigen. zusammengefasst von maria birkmeir, pad »Wir schreiben Märchen« Was nehmen Sie für Ihren Unterricht in Venezuela mit? Das Projekt kann ich an meiner Schule in Caracas gut durchführen, weil das Thema Märchen auch in unserem Lehrplan steht und das freie Schreiben sowie die Gestaltung eines eigenen Klappbuches viel Spaß bereiten. In Venezuela unterrichte ich in der zweiten Klasse Deutsch. Die Musiklehrerin sowie die Kunstlehrerin würden sicherlich auch teilnehmen, da sie gerne an Projekten mitarbeiten. Erika Lüngen Unterrichtet an der Deutschen Schule Caracas (Venezuela) Zu Gast an der Schule Vollmarshausen (Hessen) Wie alt waren die Kinder, mit denen Sie gearbeitet haben? Ich habe mein Projekt mit 29 Kindern einer sechsten Klasse durchgeführt und dabei an Arbeiten zuvor im Deutschunterricht angeknüpft. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich mit ihrer Klassenlehrerin bereits intensiv mit dem Thema beschäftigt und auch Fabeln gelesen und geschrieben. Zum Einstieg in das Hörspielthema habe ich dann versucht, eine gemütliche und wohlige Atmosphäre zu schaffen. Mit »Dämmerlicht«, für das wir aus Sicherheitsgründen auf Elektrokerzen zurückgegriffen haben, wurde das gemeinsame, konzentrierte Zuhören zu einem Erlebnis. Wie kamen Sie auf die Idee zu Ihrem Projekt? Einerseits stehen »Fabeln« in den sechsten Klassen auf dem Lehrplan. Andererseits habe ich mich auch bemüht, die Interessen und Vorlieben der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen. Märchen und Fabeln haben ja eine lange Tradition und sind zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlichen Kulturen auf allen Kontinenten zu finden. Anhand der didaktisch ausgerichteten Fabeltexte können Kinder Handlungsweisen und ihre Folgen erkennen und moralisch beurteilen. Außerdem wollte ich etwas Neues machen, das ich als Lehrerin noch nie ausprobiert habe. Am Ende sind so dann sieben Hörspiele entstanden. Was hat Ihnen besonders gut gefallen? Die Kinder hatten am meisten Spaß daran, Geräusche für die Hörspiele zu produzieren. Für Feuer zum Beispiel lassen sich Bonbonpapier oder Butterbrottüten und dünne Ästchen verwenden: Ein »Geräuschemacher« zerknickt dann vor dem Mikrofon die dünnen Ästchen, und ein zweiter knistert mit dem Papier. Was nehmen Sie für Ihren Unterricht in der Ukraine mit? Ich möchte auf jeden Fall noch mal ein Hörspielprojekt machen! Das Thema werde ich vermutlich anpassen müssen, weil meine Schüler schon etwas älter sind. Ich bin mir aber sicher, dass es gute Möglichkeiten geben wird, weiter mit diesem Format zu arbeiten. Halyna Dzuha Unterrichtet an der Mittelschule in Drohobytsch (Ukraine) Zu Gast an der Heinrichvon-Kleist-Schule Bochum (Nordrhein-Westfalen) 20

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