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Austausch bildet – Juni 2020

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Das Magazin „Austausch bildet“ des PAD veröffentlicht Beiträge zur Praxis des internationalen Schulaustauschs. Schwerpunkt der Juni-Ausgabe ist der Epochenwechsel in Europa vor 30 Jahren. Sie können das Heft kostenlos im PAD-Webshop bestellen.

Schwerpunkt

Schwerpunkt »Epochenwechsel in Europa« 15 austausch bildet Musical gespielt haben«, berichtet Stefan Daubner. Der tschechische Geschichtslehrer im Team hatte auch die hasserfüllte Rede eines Nazis im Programm gelassen, der von einem deutschen Schüler gespielt wurde. Die Resonanz auf das Musical war überwältigend auch weil viele ältere Besucherinnen und Besucher froh waren, auf deutsche und tschechische Jugendliche zu treffen, die sich der Geschichte stellten. Ein Musical zu inszenieren sei zwar anspruchsvoll, allerdings aber ein perfektes Medium, um Inhalte und Emotionen zu verbinden, ist Stefan Daubner überzeugt. »Über eine Story kann man die Schülerinnen und Schüler packen«, weiß er aus Erfahrung. Als größte Herausforderung für das Vorhaben stellte sich zunächst die Suche nach einer geeigneten Partnerschule heraus. Hilfreich war das Onlineforum der Initiative Tandem für den deutsch-tschechischen Jugendaustausch. Doch auch der musikalische Schwerpunkt erwies sich anfangs als Hindernis. Zum Erfolg führte schließlich eine Recherche über den tschechischen Chorverband. Optimale Voraussetzungen Gemeinsam mit dem Gymnasium Děčín hatte das Schyren-Gymnasium optimale Voraussetzungen für die musikalische Zusammenarbeit. Beide Schulen verfügen über ausgezeichnete Chöre, Solisten, Orchester und Erfahrungen mit dem Theaterspiel. Zusätzliche Unterstützung erhielten sie durch Künstlerinnen wie die deutsch-tschechische Regisseurin Jaroslava Zimová-Leufenová oder Elvira Ihne-Landsberger, eine Programm Schulpartnerschaften mit Mittel- und Osteuropa Projekttitel Eine Liebe ohne Grenzen Laufzeit Schuljahr 2018/19 Zuschuss des PAD 3.335 € aus Mitteln des Auswärtigen Amtes Choreografin und ehemalige Tänzerin der Münchener Staatsoper. Seitdem wissen auch die Pfaffenhofener Schülerinnen und Schüler, wie ein echter Boogie Woogie getanzt wird. Über mehrere Monate befassten sich die rund 140 Schülerinnen und Schüler mit der Geschichte beider Länder und studierten im Juni und September 2019 Szenen und Songs ein. Zwei Projektseminare an der Schule in Pfaffenhofen arbeiteten an Bühnenbild und Kostümen. Längere Workshops ermöglichten den Jugendlichen dabei nicht nur, ihr Stück zu einem Ganzen zu entwickeln, sondern auch, ihre Freizeit miteinander zu verbringen und sich kennenzulernen. Die Kommunikation in englischer Sprache stellte für die Partner kein Problem dar, da die Fremdsprache an beiden Schulen unterrichtet wird. Näher kamen sich beide Seiten allerdings auch dadurch, dass Teile des Librettos in der Sprache des Partners verfasst waren, die es einzustudieren galt. Nach zwei Jahren Vorbereitung fand dann am 20. September 2019 die Uraufführung in Pfaffenhofen statt. Anschließend reiste das gesamte Ensemble zu Auftritten nach Tschechien. Die Reaktionen auf das Gemeinschaftsprojekt waren auch dort überwältigend. »Abende wie dieser hinterlassen bei mir das Gefühl, dass es Hoffnung in der Welt gibt«, schrieb ein Besucher aus Tschechien per Mail an Stefan Daubner, nachdem er die Aufführung im Stadttheater Děčín erlebt hatte. Beteiligte Schulen Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen (Bayern) und Gymnasium Děčín (Ústecký kraj) Weitere Informationen www.tisa.schyren-gymnasium.de erasmus+ schulpartnerschaft Der Kalte Krieg in fünf Minuten Im Curriculum für den Geschichtsunterricht ist er nur als eine Fußnote zu finden. Zu wenig, fanden die Erasmus+ Partner aus England, Deutschland, der Slowakei und Spanien. Ein Projekt zum Kalten Krieg und Eisernen Vorhang sollte deshalb die Lücke füllen. Mit ihrer Idee schafften sie es bis ins Bonner Haus der Geschichte. von arndt zickgraf M ehrere Zeitungsartikel der Lokalpresse, ein Foto mit Abgeordneten aus Brüssel und eine Kerze aus Nitra in der Slowakei vor der Vitrine mit den Ausstellungsstücken bleibt Matthias Werner stehen. »Bleibende Erinnerungen«, sagt er versunken, während er sich die Ausstellungsstücke des letzten Erasmus+ Projekts anschaut. Matthias Werner ist Lehrer für Englisch und Sport des Collegiums Josephinum (CoJoBo), einer Jungenschule in Bonn. Gemeinsam mit Georg Völzgen hat er »Exploring the Cold War Bringing the Iron Curtain down« koordiniert. Schon seit 25 Jahren leitet Matthias Werner solche Europaprojekte. Doch dieses hier ist das Meisterstück des CoJoBo, »weil die Handelnden dabei am meisten gelernt haben«, wie Matthias Werner sagt. Schließlich löst er sich von der Vitrine. Im Lehrerzimmer warten zwei Schüler, die sich besonders für »Exploring the Cold War« engagiert haben: Hendrik Backes und Matthias Beckmann. Das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern wirkt entspannt und respektvoll. »Klassenfahrtcharakter«, so beschreibt es der 17-jährige Matthias Beckmann. > 14

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