Aufrufe
vor 3 Jahren

Demokratie mit eTwinning lernen und praktizieren

  • Text
  • Interkulturell
  • Lernen
  • Digital
  • Europa
  • Bildung
  • Projekt
  • Schule
  • Etwinning
  • Menschen
  • Demokratie
Im eTwinning-Buch zum Jahresschwerpunkt "Demokratiebildung" wird eine Auswahl ausgezeichneter eTwinning-Projekte und -Aktivitäten vorgestellt, die politische Teilhabe, Menschenrechte, kritisches Denken und die Entwicklung einer demokratischen Kultur im Unterricht und an der Schule fördern. Die Beispiele bieten vielfältige Anregungen für den Unterricht. Das Buch kann im PAD-Webshop kostenlos bestellt werden: https://www.kmk-pad.org/service/publikationen/etwinning.html

abgeschwächt, sie

abgeschwächt, sie wurden aber durch die Demokratisierung der Sekundar- und Hochschulbildung, die viele Länder in den letzten Jahrzehnten erlebt haben, nicht wirklich in Frage gestellt." (Europarat, 2014, S. 21) Auf der Grundlage einer Untersuchung der Erwartungen der Arbeitgeber an die Schulabgänger im 21. Jahrhundert stellen wir fest: Zusammenarbeit, komplexe Problemlösung, kritisches Denken, Autonomie, Kreativität, Empathie, Zuverlässigkeit, emotionale Intelligenz, Multiperspektivität, kognitive Flexibilität, Unternehmertum, IKT-Kenntnisse und Bereitschaft zum lebenslangen Lernen sind allesamt äußerst wichtige Fähigkeiten. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass hierarchische Strukturen an den Schulen und herkömmlicher Frontalunterricht in abgegrenzten Schulfächern diese Kompetenzen und Eigenschaften bei den Lernenden ausreichend entwickeln. Das Manifest weist sehr deutlich darauf hin: „Im Sinne von Verhaltensänderungen und der Integration neuer Konzepte und Werte würden die Lernenden vom erfahrungsbasierten Lernen im Rahmen eines sozio-konstruktivistischen Ansatzes profitieren, der es ihnen ermöglicht, zu beobachten, zu reflektieren, zu vergleichen, zu forschen, zu experimentieren – alles Aktivitäten, die oft nicht ausreichend in traditionelle Lernmethoden wie „Auswendiglernenund Frontalunterricht eingebunden sind, bei denen es eine Lehrkraft gibt, die nur ihr Wissen vermittelt, und Lernende, die als Unwissende nur zuhören." (Europarat, 2014, S. 20). Zum Abschluss eines 2013 gestarteten Projekts verabschiedete der Europarat einen Referenzrahmen der Kompetenzen für eine demokratische Kultur (2017) und erarbeitete nicht-bindende Leitlinien, die von den nationalen Behörden und Bildungsakteuren nach eigenem Ermessen genutzt und angepasst werden können. Das Rahmenkonzept beinhaltet ein umfassendes Modell der Kompetenzen, die Lernende erwerben müssen, um effektiv an einer demokratischen Kultur zu partizipieren – mit Beschreibungen und Leitlinien für die Umsetzung. Damit Schüler diese Fähigkeiten entwickeln können, muss sich die Rolle der Lehrkraft weiterentwickeln. „Die Lehrkräfte als Moderatoren des Lernens in einer vernetzten Welt werden aufgefordert, neben den für ihr Studienfach spezifischen Kompetenzen besondere transversale Kompetenzen zu erwerben." (Europarat, 2014, S. 24). Dies ist seit der Einführung des Global Competence Framework (OECD-PISA, 2018) umso wichtiger geworden. Laut der OECD-PISA-Website ist „globale Kompetenz die Fähigkeit, lokale, globale und interkulturelle Fragestellungen zu untersuchen, die Perspektiven und Weltanschauungen anderer zu verstehen und zu schätzen, offene, angemessene und effektive Interaktionen mit Menschen aus anderen Kulturen einzugehen und im Sinne des Gemeinwohls und einer nachhaltigen Entwicklung zu handeln“ (2018). Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, wie wir Lehrkräfte am besten dabei unterstützen können, diese Kompetenzen bei sich selbst und ihren Schülern zu fördern, damit sie lernen können, sich zu verändern, und sich verändern können, um zu lernen. Lehrkräfte befähigen, Kompetenzen des 21. Jahrhunderts zu entwickeln Beijard, Meijer, Morine-Dershimer und Tilemma (2005) fordern eine Neudefinition der Professionalität von Lehrkräften mit dem Schwerpunkt auf der Verbesserung 16 Wenn nicht an Schulen, wo dann? Demokratie mit eTwinning lernen und praktizieren

der Qualität ihrer Denk- und Lernprozesse in einem sich ständig verändernden Umfeld. Sie erachten einen dynamischen Ansatz für das Lehren und Lernen von Lehrkräften für notwendig, bei dem die Entwicklung der Identität der Lehrkraft im Mittelpunkt steht. Für dieses Rollenmodell ist es erforderlich, dass die Lehrkräfte die Fähigkeit entwickeln, eine kritische und reflektierende Erziehung zur Demokratie zu unterstützen. Mockler (2011) nennt diese Fähigkeit die „politische Kompetenz“ (political edge) der Lehrkräfte. Diese Entwicklung wird nie abgeschlossen sein und eine Selbstverpflichtung für lebenslanges und erfahrungsbasiertes Lernen ist von wesentlicher Bedeutung. Learn to Change, eine internationale NGO, die die Entwicklung der gesamten Persönlichkeit im Rahmen sozialer Gerechtigkeit und kreativer menschlicher Emanzipation unterstützt, hat Cards for Democracy for All herausgebracht. Dieses Set aus 60 Karten soll Einzelpersonen oder Gruppen dazu anregen, über ihre Einstellungen, Fähigkeiten, Kenntnisse und Einsichten nachzudenken, damit sie besser zur Schaffung demokratischer Räume beitragen und ihre eigenen Methoden und Verhaltensweisen optimieren können. Die Kompetenzen, die wir für die Demokratie benötigen, sind auch in der sich verändernden Arbeitswelt gefragt, insbesondere Kompetenzen des 21. Jahrhunderts wie Anpassungsfähigkeit, grenzüberschreitende Zusammenarbeit und komplexe Problemlösungen sind notwendig. Die Cards for Democracy in der Version für Lehrkräfte wurden speziell konzipiert, damit Lehrkräfte ihre Einstellungen, Fähigkeiten und Kenntnisse bei der Umsetzung demokratischer Prozesse und/oder Erfahrungen im Unterricht reflektieren, analysieren und verbessern sowie ihre Methoden optimieren können. Die Karten definieren und beschreiben wichtige Handlungen, die auf dem Gebiet des Lernens tätige Personen durchführen können, um integrative und demokratische Lernumgebungen zu fördern. Learn to Change hat eine Reihe von Aktivitäten entwickelt, bei denen die Cards for Democracy verwendet werden können, um Interessengruppen einzubeziehen. Diese Aktivitäten sind online auf der offiziellen Website der NGO (www.learntochange.eu) verfügbar. • Beurteilung und Bewertung auf dem Prüfstand • Meine Reise – Selbstbeurteilung von Lehramtsstudierenden mit Cards for Democracy • Speed Dating für die Demokratie • Sieben Ideen für ein demokratischeres Schuljahr • Webinar „Developing the entrepreneurial citizen“ für das School Education Gateway • Webinar über Cards for Democracy Weitere freie Ressourcen, die die Schaffung von demokratischen Schulumgebungen und die Entwicklung demokratischer Kompetenzen unterstützen: • Compass: ein Handbuch für Jugendleiter, Lehrkräfte und andere Pädagogen über die Erziehung zu Menschenrechten mit konkreten Ideen und praktischen Aktivitäten zur Einbeziehung und Motivation junger Menschen. 17

Publikationen

Folgen Sie dem PAD