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Erasmus+ Success Stories

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Die Broschüre stellt Erasmus+ Projekte aus dem Schulbereich vor, die 2019 abgeschlossen wurden. Sie wurden aufgrund ihrer besonderen Qualität vom PAD als "Success Story" ausgezeichnet. Lesen Sie mehr über die jeweiligen Ziele und Aktivitäten der Schülerbegegnungen, Fortbildungen und europäischen Projektarbeit zwischen Partnerschulen.

Grenzenloses Miteinander

Grenzenloses Miteinander Längst werden die Kinder nicht mehr im Klassenzimmer, sondern zu Hause unterrichtet. Von einem Lehrerroboter. Denn draußen herrschen Wüstentemperaturen, jeder Schritt ins Freie ist lebensgefährlich. So beschreibt die Stuttgarter Gymnasiastin Rebecca ihre Zukunftsvision in einer Kurzgeschichte. In ihrem fiktiven Tagebucheintrag aus dem Jahr 2050 schildert sie, wie der Klimawandel die Welt an ihre Grenzen bringt – passend zum Projekttitel »LIMES«, die lateinische Bezeichnung für Grenzwall. Was verbindet die Europäer miteinander? Was trennt sie? Welche Mauern gibt es in den Köpfen? Wie überwinden wir Vorurteile? Fragen, auf die die Projektpartner aus Deutschland, Dänemark, Italien, Rumänien und Ungarn kreative Antworten fanden. In ihrem Fotoprojekt rückten die 15- bis 18-Jährigen diejenigen in den Fokus, die oft am Rande der Gesellschaft stehen: Obdachlose und behinderte Menschen. Über ihre Bilder diskutierten sie mit ihren Eltern und Großeltern. Dieser Dialog passte bestens zum Thema, betont die Projektleiterin am Geschwister-Scholl-Gymnasium, Elena Jenssen: »Brücken zwischen den Generationen zu schlagen, war eine wichtige Erfahrung.« Wie man trotz unterschiedlicher Meinungen respektvoll miteinander umgeht, erlebten die Jugendlichen beim Debattieren in der Projektsprache Englisch. Schlüssel zur »Success Story« seien vor allem die persönlichen Begegnungen der jungen Europäerinnen und Europäer gewesen, meint Elena Jenssen und schildert ein berührendes Ereignis. Bei der Projektreise nach Rom traf ein rumänischer Schüler nach einem Jahr seine Mutter wieder, die dort arbeitete, um ihre Familie zu ernähren. Kein Lehrbuch hätte die Licht- und Schattenseiten grenzenloser europäischer Freiheit wohl besser veranschaulichen können. Über das Projekt Projekttitel LIMES – Borders and Bridges: Challenging European Division Koordinierende Einrichtung Geschwister-Scholl-Gymnasium, Stuttgart-Sillenbuch Bundesland Baden-Württemberg ` Partnerschaftstyp Schulpartnerschaft Kontakt Dr. Elena Jenssen jen@gsg.s.schule-bw.de Partner • N. Zahles Skole (Dänemark) • Budapest V. kerületi Eötvös József Gimnázium (Ungarn) • Liceo Statale Farnesina (Italien) • Liceul tehnologic Mircea Vulcanescu (Rumänien) Projektlaufzeit 10. September 2017 bis 9. September 2019 EU-Förderung 26.290 Euro für die koordinierende Einrichtung Website www.agorainternational.wordpress.com 22 |

success stories 2019 | leitaktion 2 Begründung für die Auszeichnung Das Ziel des Projekts »LIMES – Borders and Bridges: Challenging European Division« war es, Schülerinnen und Schüler in ihrer europäischen Identität zu stärken und sie zu aktiven und demokratiebewussten EU-Bürgerinnen und -Bürgern zu erziehen. Dies ist den fünf Partnerschulen aus Deutschland, Dänemark, Italien, Rumänien und Ungarn bestens gelungen. Vielfältige und durchdachte schülerzentrierte Aufgabenstellungen wie zum Beispiel das Erstellen einer speziellen kommentierten Fotogalerie zum Thema, das Erproben politischer Rollen in Simulationsspielen oder kreatives Schreiben ermöglichten einen nicht nur kognitiven, sondern auch emotionalen und kreativen Zugang zu europäischen Themen. Die eindrucksvollen Ergebnisse sind auf der Projektwebsite frei zugänglich. Bemerkenswert ist auch das große Engagement der beteiligten Lehrkräfte und der Koordinatorin. nachgefragt bei Dr. Elena Jenssen Woran erkennen Sie, dass Sie die Bildungsaufgabe, die Jugendlichen zu demokratiebewussten Europäerinnen und Europäern zu erziehen, erreicht haben? In der Schule setzen sich Jugendliche ausgiebig mit gesellschaftlichen Themen auseinander. Ein europäisches Projekt ermöglicht es, diese Ideen aus dem Klassenzimmer herauszuholen. Unsere Schülerinnen und Schüler arbeiten dann über Ländergrenzen hinweg und verstehen andere Sichtweisen besser. Sie erleben gleichberechtigtes Arbeiten, und sie erfahren durch die praktische Projektarbeit, wie ihr Handeln sich jenseits des Klassenraums auswirkt. Außerdem machen sie die Erfahrung, dass sie ernst genommen werden, weil wir Ihnen die Verantwortung für ihre Projektergebnisse übertragen. Alle fünf Partnerschulen sind projekterfahren. Wie hat sich dies auf die zweijährige Kooperation ausgewirkt? Es war ein großer Vorteil. Denn wir wussten, wie wichtig es ist, gemeinsam zu planen und die Ergebnisse auszuwerten. Weil alle Partner die Möglichkeiten und Herausforderungen kannten, hatten wir Verständnis füreinander, auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren. Uns ist es gelungen, die Vielfalt wertzuschätzen, und davon haben alle Projektteilnehmer profitiert. Welche Aktivitäten haben sich als besonders zielführend erwiesen? Bei unserem Projekt waren es die Fotos und Science- Fiction-Geschichten über Grenzen, die Jugendliche im Alltag wahrnehmen. Dieser kreative und künstlerische Zugang mit Impulsen aus fünf europäischen Ländern erweiterte ihren Blick. Zudem ergaben sich interessante Gespräche mit den Betrachtern und Lesern der Werke. Die spannenden Erkenntnisse über nationale Grenzen hinaus, waren eine wertvolle Erfahrung für die Jugendlichen. | 23

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