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Erasmus+ Success Stories

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Die Broschüre stellt Erasmus+ Projekte aus dem Schulbereich vor, die 2019 abgeschlossen wurden. Sie wurden aufgrund ihrer besonderen Qualität vom PAD als "Success Story" ausgezeichnet. Lesen Sie mehr über die jeweiligen Ziele und Aktivitäten der Schülerbegegnungen, Fortbildungen und europäischen Projektarbeit zwischen Partnerschulen.

Zusammen stark Über das

Zusammen stark Über das Projekt Projekttitel Einer für alle – alle für einen Koordinierende Einrichtung Heinrich-Kielhorn-Schule, Hameln Bundesland Niedersachsen ` Partnerschaftstyp Schulpartnerschaft Kontakt Marion Finke marion.finke@hks-hameln.de Partner • Kuano Jono Laužiko mokykla, Kaunas (Litauen) • Súkromná spojená škola, Prešov (Slowakei) • Catcote Academy, Hartlepool (Vereinigtes Königreich) Projektlaufzeit 1. November 2017 bis 30. September 2019 EU-Förderung 29.575 Euro für die koordinierende Einrichtung Website www.one-for-all-all-for-one7.webnode.com Gemeinsam bergauf ging es beim Erasmus+ Projekt von Förderschulen aus Deutschland, Litauen, Slowenien und Großbritannien – in jeder Hinsicht. Im starken Team meisterten sie nicht nur ein wagemutiges Kletterabenteuer, sondern auch die Herausforderung, ein Lernkonzept für Outdoorpädagogik zu entwickeln. Die Heinrich-Kielhorn-Schule in Hameln für Schülerinnen und Schüler mit geistiger Behinderung wollte ihre langjährigen Erfahrungen mit dem Klettern teilen. Gezielt suchte sie nach Partnern und fand sie unter anderem bei einem Erasmus+ Treffen im slowakischen Bratislava. Der ehrgeizige Plan: Die vier Schulen wollten in allen vier Jahreszeiten je eine Outdoorwoche auf die Beine stellen. Die Premiere fand im Weserbergland statt. Hier erklommen die jungen europäischen Gipfelstürmer gut gesichert steile Felswände. »Diese Erfahrung hat ihr Selbstbewusstsein enorm gestärkt«, betont die Hamelner Projektkoordinatorin Marion Finke. Sie selbst konnte sich auf die perfekt eingespielte Seilschaft der Partnerlehrkräfte verlassen. Nach dem Klettern, Zelten und Höhlenwandern in Deutschland ging es zum Floßabenteuer nach Großbritannien, zum Skifahren in die Slowakei und zum Bernsteinsammeln an die litauische Küste. Mit jeder Naturerlebniswoche trauten sich die Jugendlichen mehr zu. Und Lehrerinnen und Lehrer, die ihre Schützlinge anfangs sehr behüteten, konnten nun mehr und mehr loslassen. »Denn wir wussten, dass alle aufeinander achten und jeder für jeden da ist«, erinnert sich Marion Finke. Mit diesem Teamgeist stellten sich die Partner Herausforderungen, die selbst Dschungelcampteilnehmer an ihre Grenzen bringen würden: In Großbritannien probierten sie – no problem – getrocknete Mehlwürmer und geröstete Grillen. 42 |

success stories 2019 | leitaktion 2 Begründung für die Auszeichnung »Einer für alle, alle für einen – Outdoor Learning mit geistig und körperlich behinderten Schülern« zwischen Partnereinrichtungen in Deutschland, Litauen, der Slowakei und dem Vereinigten Königreich ist ein herausragendes Beispiel für engagierte und in höchstem Maße gelungene Projektarbeit. Es basierte auf aktuellen länderspezifischen Ansätzen im Bereich der Förderpädagogik, die erfolgreich in den europäischen Kontext gestellt wurden, und orientierte sich konsequent an den Möglichkeiten und Ressourcen der beteiligten Schülerinnen und Schüler. Die Verknüpfung klassischer förderpädagogischer Methoden mit Handlungsorientierung und Outdoor Learning führte zu signifikanten Fortschritten in der persönlichen, kognitiven, motorischen und sprachlichen Entwicklung der Teilnehmenden. Das hochwertig erstellte Manual und weitere Dokumente sind frei verfügbar, zudem sorgt eine vorbildliche Verbreitungsstrategie dafür, dass auch andere Einrichtungen von den Erfahrungen und Erkenntnissen dieses höchst bemerkenswerten Projekts profitieren können. nachgefragt bei Marion Finke Was hat Sie darin bestärkt, ein solch herausforderndes Projekt in Angriff zu nehmen? Uns hat die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren motivierten und engagierten Projektpartnern angespornt. Eine große Hilfe war auch der Rückhalt der Schulleitung und des Kollegiums. Aber besonders bestärkt hat uns die Begeisterung unserer Förderschüler. Für sie hatte das Programm einen wichtigen persönlichkeitsbildenden Effekt. In Zeiten, in denen durch Migration Ressentiments geweckt werden, wollten wir ihre Offenheit und Toleranz gegenüber fremden Kulturen stärken. Die Jugendlichen haben neue Länder und Landschaften erlebt, fremde Kulturen, Sprachen und Gebräuche kennengelernt und davon enorm profitiert. Welchen Beitrag leistet Outdoorpädagogik für die gesellschaftliche Teilhabe behinderter Menschen? Grundlage der Outdoorpädagogik ist die Idee des »Empowerment«. Dieser Ansatz betont die Stärken, Potenziale und Ressourcen behinderter Menschen und lässt ihre vermeintlichen Defizite in den Hintergrund treten. Nach unserer Erfahrung bieten Aktivitäten in der Natur ein ideales Lernumfeld für junge Menschen mit Beeinträchtigungen und lassen sie über sich hinauswachsen. Dadurch leisten pädagogische Outdoorprogramme einen wichtigen Beitrag zur Integration von Förderschülerinnen und Förderschülern. Wie können interessierte Schulen Ihre Erkenntnisse nutzen? Sie können auf unserer Projekthomepage auf methodisches Material und praktische Übungen zurückgreifen, die wir in einem umfangreichen Handbuch zusammengestellt haben. Ergänzend sind Berichte und Fotodokumentationen auf der Website unserer Schule und die Arbeitsergebnisse der europäischen Projektergebnisplattform abrufbar. Interessierte Kolleginnen und Kollegen können sich außerdem bei dem Projektteam zur persönlichen Beratung melden. | 43

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