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Success Stories 2018

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  • Schulpartnerschaft
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  • Europa
  • International
  • Auszeichnung
  • Schule
Die Broschüre stellt 16 Projekte aus dem Schulbereich vor, die 2018 abgeschlossen wurden. Sie wurden aufgrund ihrer besonderen Qualität vom PAD als "Success Story" ausgezeichnet. Sie können die Broschüre kostenlos im Webshop des PAD bestellen: https://www.kmk-pad.org/success_stories_2018

Gelungenes

Gelungenes Chemieexperiment Über das Projekt Projekttitel Make the chemistry sexy Koordinierende Einrichtung Hellweg Schule, Bochum Bundesland Nordrhein-Westfalen ` Partnerschaftstyp Schulpartnerschaft Kontakt Lars Moser lars.moser@gmx.net Partner • 1st Primary School of Pefka (Griechenland) • Zespół Szkół Handlowych im. Marii Dąbrowskiej (Polen) • CEPA S.C.A. (Spanien) • Biga Mehmet Akif Ersoy Anadolu Lisesi (Türkei) Projektlaufzeit 1. September 2016 bis 31. August 2018 EU-Förderung 28.410 Euro für die koordinierende Einrichtung Website https://matches2017.jimdo.com Schon im Filmklassiker »Die Feuerzangenbowle« wollte der Lehrer Crey die Attraktivität des Chemieunterrichts steigern, indem er die Pennäler von seinem selbst gemachten Heidelbeerwein kosten ließ: »Jäder nor einen wenzigen Schlock«. Doch das Experiment ging gründlich daneben. Die Klasse war nach der Verkostung jener Alkoholkreation für chemische Formeln nicht mehr aufnahmefähig. Viel besser hat es die Hellweg Schule Bochum in Angriff genommen, wo Lars Moser nach innovativen Methoden suchte, um das Fach attraktiver zu machen. Denn der Chemielehrer ist überzeugt, dass es nicht nur hochspannend ist, sondern zudem wertvolle Fähigkeiten stärkt: ausdauerndes Beobachten, analytisches Denken und die Teamfähigkeit beim gemeinsamen Experimentieren. Seine Schülerinnen und Schüler ermittelten in einer Umfrage zunächst, was die Chemie-Skeptiker unter ihnen vermissten, um mit Spaß bei der Sache zu sein. Gemeinsam entwickelten die Projektpartner aus Deutschland, Polen, Spanien, Griechenland und der Türkei dann ein Ideenpotpourri: Sie führten Knalleffekte im Chemielabor vor, trugen einen Wettstreit mit selbst gebauten Raketen aus, konzipierten ein Theaterstück und stellten historische Fotos berühmter Chemiker nach. Auch die Lehrkräfte kooperierten eng miteinander. Bei Hospitationen erhielten sie Einblicke in den Chemieunterricht der Partnerschulen und profitierten von Beispielen guter Praxis. Unterstützt wurden sie von ortsansässigen Universitäten, die ihr Projekt wissenschaftlich begleiteten. Wie attraktiv das Fach sein kann, beweisen Schülerinnen und Schüler der Hellweg Schule auf ihrem Youtube-Kanal »The Chemists«. Dort präsentieren sie ihre Experimente so cool und witzig, dass sie dem Lehrer aus der »Feuerzangenbowle« die Show stehlen würden. 26 |

success stories 2018 | leitaktion 2 nachgefragt bei Lars Moser Inwiefern hat das Projekt das Fach Chemie an Ihrer Schule attraktiver gemacht? Durch die Umfrage in der ersten Phase des Projekts haben wir Lehrerinnen und Lehrer Einblick in die Schülerseelen gewonnen. Manches, was ihnen die Chemie madig macht, konnten wir so identifizieren und – sofern es die Vorgaben zulassen – ändern. Zusammen mit den Schülerinnen und Schülern haben wir Aktionen geplant und durchgeführt. Sie waren überrascht, dass Chemie so viel Spaß machen kann. Die Arbeitsblätter, die wir entworfen haben, können in der gesamten Sekundarstufe I eingesetzt werden. Chemie wird dadurch zwar nicht einfacher, aber die Materialien wirken nun nicht mehr so trocken. Außerdem werden Spiele in sogenannten Spontanvertretungen eingesetzt, wenn eine Lehrkraft plötzlich verhindert ist. Da sie für alle Klassenstufen geeignet sind, können damit auch jüngeren Schülerinnen und Schülern Vorbehalte oder Ängste genommen werden – durch einen zwanglosen und spielerischen Umgang mit chemischen Inhalten. Welchen Wert haben die Konzepte und Materialen für interessierte Schulen? Alle Materialien liegen auf der Projekthomepage zum Download bereit und können direkt genutzt werden. Unser eher unorthodoxer Zugang zum Fach Chemie bietet Lehrerinnen und Lehrern europaweit die Chance, die ausgetretenen Unterrichtspfade zu verlassen, um bei den Schülerinnen und Schülern Interesse zu wecken, das diese bislang nur selten zeigten. Wir wollen Lehrkräfte aber auch anregen, sich selbst neue Zugänge zum Fach zu überlegen. Unsere Materialien sollen nur als Beispiel dienen. Die Chemie lehrt objektives Beobachten sowie systematisches und faktenorientiertes Denken. Eine Stärkung des Faches hilft jeder Schule. Begründung für die Auszeichnung Das Projekt »Make the chemistry sexy« hatte zum Ziel, gegen den schlechten Ruf des Faches Chemie bei Schülerinnen und Schülern vorzugehen und ihnen die Scheu vor diesem Fach zu nehmen. Dies ist den beteiligten Schulen auf überaus originelle und hochwertige Weise gelungen. Im stetigen Austausch untereinander und unter Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler wurden zahlreiche Materialien wie beispielsweise attraktive Arbeitsblätter zu Kernproblemen des Chemieunterrichts, Spiele sowie ein beachtenswertes Kompendium mit außergewöhnlichen Aktionen für den Chemieunterricht in allen Partnersprachen erstellt. Alle Ergebnisse stehen klar strukturiert als Open Educational Resources (OER) zur Verfügung und können von anderen genutzt und weiterentwickelt werden. | 27

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