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Success Stories 2018

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Die Broschüre stellt 16 Projekte aus dem Schulbereich vor, die 2018 abgeschlossen wurden. Sie wurden aufgrund ihrer besonderen Qualität vom PAD als "Success Story" ausgezeichnet. Sie können die Broschüre kostenlos im Webshop des PAD bestellen: https://www.kmk-pad.org/success_stories_2018

Was junge Europäer

Was junge Europäer bewegt Über das Projekt Projekttitel We move (in) Europe – yesterday, today, tomorrow Koordinierende Einrichtung Europaschule GS Marlishausen, Arnstadt Bundesland Thüringen ` Partnerschaftstyp Schulpartnerschaft Kontakt Steffi Giersich giersich@arcor.de Partner • Istituto comprensivo per ciechi (Italien) • Rönneshytta preschool and school (Schweden) • Základná škola s materskou školou Radošina (Slowakei) • Základní škola Velký Ořechov (Tschechische Republik) Projektlaufzeit 1. September 2015 bis 31. August 2018 EU-Förderung 170.815 Euro für die koordinierende Einrichtung Website www.wemoveineurope.eu » Bloß kein Stillstand«, lautete das Motto der Europaschule Marlishausen. Nach mehreren Erasmus+ Projekten, die die Schülerinnen und Schüler zu Flexibilität und Mobilität anspornten, machte sie die Bewegung selbst zum Thema: die Fortbewegung in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ebenso wie sportliche Aktivitäten. Die Grundschülerinnen und -schüler schipperten wie anno dazumal auf einem Floß die Saale herunter, sie erlebten den Reiz der Geschwindigkeit beim Zugfahren und sie begaben sich in selbst gestalteten Raumanzügen auf Fantasiereisen in ferne Galaxien. Die Erasmus+ Partner aus Deutschland, Italien, Schweden, Tschechien und der Slowakei stimmten ihre Aktionen so ab, dass alle vergleichbare Erfahrungen machen konnten. Während die Marlishausener Kinder Exkursionen zum Erfurter Flughafen und zu einer Autofabrik unternahmen, besuchten die Partnerschüler Airports und Kfz-Werke in ihrer Region. »Die aufwendigen Besichtigungen wären für Grundschüler normalerweise kaum möglich gewesen«, meint die deutsche Projektleiterin, Steffi Giersich. »Aber Erasmus+ hat uns Türen geöffnet.« Bei Spiel und Sport, darunter exotische Disziplinen wie Seifenkistenrennen, wurden viele Akteure eingebunden: Eltern, Förderer und der Bürgermeister. Um sie für das Schulprojekt zu begeistern, initiierten die Lehrer Mitmachaktionen und verzichteten auf trockene PowerPoint-Vorträge. Die Kinder erlebten bei Begegnungen mit Förderschülerinnen und -schülern der italienischen Partnerschule, dass es möglich ist, Hürden zu überwinden. Sie nahmen an allen drei Erasmus+ Camps in Tschechien, der Slowakei und Thüringen teil. Trotz sprachlicher Barrieren gingen die jungen Europäerinnen und Europäer mit und ohne Handicap neugierig aufeinander zu. Und genau das war das Ziel des wahrhaft bewegenden Projekts »We move (in) Europe«. 34 |

success stories 2018 | leitaktion 2 nachgefragt bei Steffi Giersich Wie haben Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte die inklusiven Begegnungen erlebt? Unsere italienische Partnerschule, eine Sonderschule für mehrfach behinderte und blinde Kinder, hat unser Projekt enorm bereichert. Nachdem wir sie kennengelernt hatten, standen nicht ihre Behinderungen im Vordergrund, sondern ihre Persönlichkeiten. Aus Unbekannten wurde »unser« Michele, Savinio und Agon. Wir waren beeindruckt, wie die Schule und die Familien die Herausforderungen meistern. Es waren ermutigende Erfahrungen, durch die sich viele unserer Probleme relativiert haben. Wir achteten alle sehr auf ein Gemeinschaftsgefühl mit einem ausgewogenen Verhältnis von Rücksichtnahme und Gleichberechtigung. Wie gut das geklappt hat, fassten unsere Grundschülerinnen und Grundschüler zum Abschluss des Projekts folgendermaßen zusammen: »Sagen wir mal so, Behinderte können Sachen genauso gut machen wie wir.« Welche organisatorischen Herausforderungen haben Sie gemeistert? Auf die einwöchigen Camps haben wir unsere Schülerinnen und Schüler bestens vorbereitet. Um ihnen die Befangenheit vor Menschen mit Behinderung zu nehmen, haben wir offen über die Handicaps gesprochen. Die Unterbringung und Aktivitäten waren so abgestimmt, dass die italienischen Kinder an allen Programmpunkten teilnehmen konnten. Ohne den erhöhten Personalschlüssel – pro Kind eine Lehrkraft und ein Elternteil – und das enorme Engagement aller Teilnehmer wäre dies sicher nicht möglich gewesen. Wir sind stolz darauf, dass wir es gemeinsam geschafft haben, und betrachten die Herausforderung als große Chance. Begründung für die Auszeichnung »We move (in) Europe – yesterday, today and tomorrow« war ein kindgerecht und sehr engagiert durchgeführtes Projekt von Einrichtungen aus dem Vorschul- und Primarbereich sowie einer Schule für schwerstbehinderte blinde Kinder und Jugendliche. Die große Vielzahl von Aspekten, mit denen das Thema erarbeitet wurde, ermöglichte es jedem Kind, egal mit welchen Fähigkeiten und Interessen, an dem Projekt teilzunehmen. Die Thematik »Leben und bewegen als Behinderter« wurde während der drei Projektjahre mit einbezogen und ermöglichte so allen Beteiligten Toleranzerfahrungen. Eine gute Presse- und Öffentlichkeitsarbeit machte das Projekt auch über die beteiligten Einrichtungen hinaus bekannt. | 35

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