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Success Stories

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Erasmus+ macht Schule. 16 Projekte aus dem Schulbereich, die Fördermittel des EU-Programms Erasmus+ erhalten haben und im vergangenen Jahr aufgrund ihrer besonderen Qualität als Erfolgsgeschichte („Success Story“) ausgezeichnet wurden, werden in einer aktuellen Veröffentlichung des PAD vorgestellt.

Begründung für die

Begründung für die Auszeichnung »Migration in Europe« befasste sich mit einem sehr relevanten Thema und hat Schülerinnen und Schülern durch die Einbindung von Langzeitmobilitäten Migrationserfahrungen sowohl aus der Perspektive der Ankommenden als auch der Aufnehmenden begreifbar gemacht. Das Projekt wurde mit dem Unterricht verknüpft und hat Ergebnisse entwickelt, die nach dem Ende des Projektes weiter genutzt und weiterentwickelt werden können. Die Erfahrungen der Lanzeitmobilitäten an allen Schulen wurden gut strukturiert zusammengefasst. Mit der Erarbeitung der Richtlinien zu Langzeitaustauschen hat das Projekt gleichzeitig einen Beitrag zur Integration neu ankommender und ausländischer Schülerinnen und Schüler geleistet. Dank der durchgeführten Veranstaltungen und Internetseite werden Interessierte auf das Projekt und seine Ergebnisse aufmerksam gemacht und können diese nutzen oder für ihre Bedürfnisse adaptieren. nachgefragt bei Thomas Stolz Wie hat sich die internationale Begegnung der Schülerinnen und Schüler auf die Auseinandersetzung mit dem Thema Migration ausgewirkt? Als wir das Projekt im Herbst 2014, also noch vor der aktuellen Fluchtbewegung, planten, gingen wir von der These aus, dass Migration ein sehr bereichernder Wesenszug unserer gemeinsamen europäischen Kulturgeschichte ist. Es ist uns gelungen, die Schülerinnen und Schüler dafür zu begeistern, diese zu entdecken und gleichzeitig etwas über die jeweilige eigene Kultur zu erfahren. Vieles, was uns umgibt, hat mit Migration zu tun: die Sprache, Essensgewohnheiten, Speisen und Gewürze, Baustile, Landschaftsformen, Mode, Literatur, Kunst und Musik. So wurden die Projektbegegnungen zu einem regen Austausch, dessen Ergebnisse in einem Buch verarbeitet wurden. Außerdem entstand ein Dokumentarfilm, der Menschen mit Migrationshintergrund in den Projektländern porträtiert. Die unterschiedlichen nationalen Blickwinkel und Arbeitsweisen waren eine Herausforderung, die wir durch eine Magazinsendung mit gemeinsamer Moderation und fünf nationalen Beiträgen gemeistert haben. Wie können interessierte Schulen von Ihren Projekterfahrungen profitieren? Erasmus+ Partnerschaften sind immer intensive Projekte, auch für die Lehrkräfte. Weil uns die Teambildung von Anfang an wichtig war, haben wir uns eine Woche lang an meiner Schule getroffen, um gemeinsam den Erasmus+ Antrag zu formulieren. Es ist ein Erfolgsgarant für ein Projekt, wenn sich die verantwortlichen Lehrkräfte aller Partnerschulen auch persönlich gut verstehen. Mit unseren drei Projektschwerpunkten Film, Buch und Langzeitstudienaufenthalt von Schülern war uns klar, dass wir eine genaue Planung und verlässliche Absprachen brauchten. Dank der guten Kommunikation, auch zwischen den Treffen, gelang es uns, flexibel zu bleiben. 18 |

success stories 2017 | leitaktion 2 Migration in Europa Wie fad wäre das Leben ohne süße Genüsse? Dank seiner bemerkenswerten Migrationsgeschichte verfeinert der Zucker viele Speisen. Sein Weg führte über Indien und Persien nach Europa und das Wort sukkar, das mit der arabischen Herrschaft im Mittelalter nach Spanien kam, fand Eingang in viele europäische Sprachen: azúcar, zucchero, sucre, sugar. Es ist nur eines von vielen Beispielen, mit denen das Rottmayr-Gymnasium Laufen seine Schülerinnen und Schüler für die bereichernden Aspekte fremder Kulturen sensibilisieren wollte. Zwei Jahre lang setzten sich 90 Jugendliche und 19 Lehrpersonen aus fünf Ländern mit dem facettenreichen Thema Migration auseinander. Sie porträtierten Menschen mit Migrationshintergrund wie den griechischen Gastwirt, der seine Taverne in einem bayerischen Dorfgasthof betreibt, und neu ankommende Geflüchtete. Sie begaben sich auf die Spuren vertrauter Alltagsgegenstände wie der Speisegabel, die venezianische Kaufleute in der Frührenaissance aus dem Orient mitbrachten. Wer Appetit auf die kulinarische Vielfalt der Kulturen bekommen hat, wird in der Rezeptsammlung der Jugendlichen fündig. Ihre umfangreichen Rechercheergebnisse haben sie in einem Film und einem mehrsprachigen Buch zusammengestellt. Wie es sich anfühlt, fremd zu sein, erlebten einige Jugendliche während eines Auslandsaufenthalts. Zwei Monate verbrachten sie an einer Partnerschule, meist ohne die Landessprache zu können. Die Herausforderung für die Gastgeber war es, sie möglichst gut zu integrieren. Doch gegen Heimweh, das erlebten die Besucher, gibt es kaum ein Rezept. Ihre Erfahrungen wurden evaluiert und fließen nun in Empfehlungen für Schulen ein, die ihrerseits Langzeitaufenthalte planen. Denn das Thema Migration ist nach wie vor aktuell. Über das Projekt Projekttitel Migration in Europe Koordinierende Einrichtung Rottmayr-Gymnasium Laufen Bundesland Bayern ` Partnerschaftstyp Strategische Schulpartnerschaft Kontakt Thomas Stolz ths.stolz@t-online.de Partner • Gladsaxe Gymnasium (Dänemark) • Lycée Pilote Innovant International (Frankreich) • ISISS »G. Verdi« (Italien) • Falkenbergs gymnasieskola (Schweden) Projektlaufzeit 1. September 2015 bis 31. August 2017 EU-Förderung 27 251 Euro für die Schule in Deutschland Website www.migration-in.eu | 19

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