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Success Stories

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Erasmus+ macht Schule. 16 Projekte aus dem Schulbereich, die Fördermittel des EU-Programms Erasmus+ erhalten haben und im vergangenen Jahr aufgrund ihrer besonderen Qualität als Erfolgsgeschichte („Success Story“) ausgezeichnet wurden, werden in einer aktuellen Veröffentlichung des PAD vorgestellt.

Kulturkiosk Über das

Kulturkiosk Über das Projekt Projekttitel Kulturkiosk Koordinierende Einrichtung Kurt-Tucholsky-Oberschule, Berlin Bundesland Berlin ` Partnerschaftstyp Strategische Schulpartnerschaft Kontakt Anja Bohn abohn-kto@gmx.de Partner • Oulunkylän yhteiskoulu (Finnland) • Peiratmatiko Gymnasio Panepistimiou Patron (Griechenland) • Liceo Statale Giuseppe Mazzini (Italien) • Bundesgymnasium Rein (Österreich) • Gimnazjum nr 25 (Polen) • Karinthy Frigyes Gimnázium (Ungarn) Projektlaufzeit 1. September 2014 bis 31. August 2017 EU-Förderung 53 350 Euro für die Schule in Deutschland Website www.interactive-museum.guide Namensgeberin des Projekts ist eine rote Holzhütte, die an einer Seite scheinbar im Erdboden versinkt. Künstler aus aller Welt füllten den Kulturkiosk mit ihren Arbeiten, bis er auf seinem Weg durch Europa schließlich auf dem Schulhof der Kurt‐ Tucholsky-Oberschule landete. Kunst, so lautet die Botschaft, hat ihren Platz mitten im Alltag. Wie spannend aber auch Museumsbesuche sein können, das wollte das Erasmus+ Projekt »Kulturkiosk« vermitteln. Die Berliner Schülerinnen und Schüler gestalteten einen umfangreichen multimedialen Museumsführer in verschiedenen Sprachen und kooperierten dabei mit Projektpartnern aus sechs weiteren europäischen Ländern. Gemeinsam erarbeiteten sie mit Handy, Tablet und Computer interaktive Materialien über Ausstellungsorte in Deutschland, Österreich, Italien, Griechenland, Finnland und Polen. Darunter sind herausragende Institutionen wie das Jüdische Museum Berlin und das Designmuseum in Helsinki. Mit ihren flott geschnittenen Ausstellungsvideos sprechen die Jugendlichen nicht nur ihre Altersgenossen an, sondern all jene Kulturinteressierten, die sich innovativ auf ihren Museumsbesuch einstimmen möchten. Das pädagogische Konzept entstand beim intensiven Teamwork der erwachsenen Projektpartner, die sich auch weiterhin regelmäßig treffen. Dass sich das multinationale Engagement lohnt, bekamen sie von höchster politischer Prominenz bescheinigt. Bundeskanzlerin Angela Merkel besuchte anlässlich des Europatages am 22. Mai 2017 die Kurt-Tucholsky-Oberschule und lobte das Kulturkiosk‐ Projekt, das die Faszination für Europa widerspiegele. So ermutigt planen die Erasmus+ Partner schon ihr nächstes gemeinsames Projekt. 20 |

success stories 2017 | leitaktion 2 nachgefragt bei Anja Bohn Was macht Museen als Lernorte attraktiv? Museen als Lernorte sind sowohl für Lehrkräfte als auch für Schülerinnen und Schüler attraktiv. Wir als Lehrpersonal schätzen sie als außerschulische Lernorte, in denen Exponate im Original ästhetisch ansprechend und von Experten pädagogisch aufbereitet betrachtet und erlebt werden können. Museumsarbeit ermöglicht es, in kleinen Gruppen oder individuell zu einer Thematik an unterschiedlichen Ausstellungsstücken zeitgleich zu arbeiten. Für Schülerinnen und Schüler ist es attraktiv, selbstbestimmt den Zugang zu den Exponaten und Materialien auszuwählen. In unserem Projekt »Kulturkiosk« haben sich die Jugendlichen aus eigener Motivation für die Musemsarbeit entschieden. Wir haben Kriterien zur qualitativen Einschätzung von Museen entwickelt und mindestens fünf Ausstellungen in unserer Heimatstadt auf dieser Grundlage beurteilt und den Partnern in Videos vorgestellt. Welchen Stellenwert hat der Austausch mit ihren Projektpartnern aus sechs europäischen Ländern? Wir erfüllen den europäischen Gedanken mit Leben. Der Austausch erhöhte die Fremdsprachenkompetenz sowohl der Schülerinnen und Schüler als auch der Kolleginnen und Kollegen. Und die Bereitschaft, andere europäische Sprachen zu lernen, nahm deutlich zu. Wir haben verschiedene Schulsysteme, Unterrichtsformen und Methoden kennengelernt und profitieren davon langfristig. Besonders wertvoll war der kulturelle Austausch der Projektpartner. Die gemeinsamen Erlebnisse verbinden und erweitern den Horizont. Die Zusammenarbeit trägt also auch zur Herzensbildung bei. Weil die Projektpartner aufgeschlossen waren und sich gegenseitig unterstützten, gelang es den Lehrkräften und Jugendlichen, ihre europäische Identität zu stärken. Begründung für die Auszeichnung »Kulturkiosk« ist ein sehr gelungenes, äußerst anspruchsvolles und gut dokumentiertes Projekt, das mit außergewöhnlich hohem Engagement durchgeführt wurde und seine angestrebten Ziele in ganz hohem Maße erreicht hat. Hervorzuheben ist die hervorragende Öffentlichkeitsarbeit, so zum Beispiel die auf Youtube verfügbare Videobotschaft an die deutsche Bundeskanzlerin anlässlich ihres Besuchs bei der koordinierenden Schule. Ein Faktor, der zum Gelingen der Projektarbeit beigetragen hat, war das systematische Vorgehen bei vielen praktischen Aspekten, beispielsweise die Sammlung von Lehrer- und Schülerfeedback auf Padlet sowie Vereinbarungen und Verhaltensregeln. Der reflektierte Bericht erläutert auf anschauliche Weise, wie es gelang, von einer anfänglich schwierigen und mit Konflikten beladenen Phase zu einer herzlichen und ausgesprochen erfolgreichen Zusammenarbeit zu gelangen. Das Projekt trägt in hohem Maß dazu bei, Know-how und pädagogische Praxis in den beteiligten Schulen zu erweitern und deren transnationale Ausrichtung zu verstärken. Beeindruckend sind die Klarheit und Sicherheit, mit denen die beiden Ziele »Erstellung eines Museumsführers« und »Stärkung von Kompetenzen« gleichrangig und gleichgewichtig verfolgt wurden. | 21

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