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60 Jahre Prämienprogramm

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Die Welt zu Gast an Schulen. Seit 60 Jahren lädt der PAD ausgezeichnete Deutschschülerinnen und -schüler aus aller Welt zum Prämienprogramm ein. Alumni, Organisatoren, gastgebende Schulen und Begegnungsschüler/-innen des Internationalen Preisträgerprogramms und "Deutschland Plus" kommen zu Wort.

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60 Jahre Prämienprogramm 5 Alltagserfahrungen und authentische Eindrücke Seit 60 Jahren lädt der PAD Schülerinnen und Schüler mit ausgezeichneten Deutschkenntnissen zu einem Studienbesuch ein. Der Erfolg dieses Programms verdankt sich nicht zuletzt dem großen Netzwerk. Traditionen erleben: Während ihrer Zeit in den Gastfamilien und an Gastschulen besuchen viele Preisträgerinnen und Preisträger auch typische Veranstaltungen in ihrer Region – so etwa das Rutenfest am Bodensee. 4 austausch bildet « von heidi weidenbach-mattar, sekretariat der kultusministerkonferenz M an hat viele Fragen, doch erst wie sie berichtete, »für mich völlig neu waren«. Sie beobachtete, dass ein Sommerschauer in Deutschland in Deutschland bekommt man die Antworten«, schrieb eine heftiger ausfallen kann als ein Regentag im Winter in Teilnehmerin am Prämienprogramm vor mehr als dreißig stehen« und das Lenkrad eines Busses sicher führen – Alexandria, dass Frauen im Berufsalltag »ihren Mann Jahren dem PAD, nachdem sie in ihre Heimat zurückgekehrt war. Es war ihre erste Auslandsreise ohne El- auf dem Land leben, »was im Gegensatz zum Trend in und dass deutsche Familien gerne im Einfamilienhaus tern. Rehab, so der Name der Schülerin aus Alexandria Ägypten steht«, wie sie schrieb. in Ägypten, machte sich deshalb große Sorgen, wie sie Diese persönlichen Eindrücke waren es, die Rehabs Bild von Deutschland beeinflusst und vielleicht am weitläufigen Flughafen in Frankfurt am Main den Weg zum Bahnhof finden sollte, um von dort aus an geprägt haben. Die Zielsetzung des Prämienprogramms, das der PAD seit 60 Jahren im Rahmen der ihre Gastschule weiterzureisen. Die Antwort, die sie nach drei Wochen mit nach Hause bringen konnte, Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik und in enger zeichnet deshalb ein aufschlussreiches Bild über uns Partnerschaft mit dem Auswärtigen Amt verantwortet, bringt ihr Bericht deshalb trefflich auf den Punkt: und unser Land: »Deutschland ist das Land der Schilder. Wenn man sich nach denen richtet, kann man sich Das Programm gibt den Schülerinnen und Schülern, im Weg nicht irren«, erkannte sie. die sich in ihrer Heimat in besonderer Weise im Deutschunterricht ausgezeichnet haben, die Möglichkeit, Rehab, die damals 16 Jahre alt war, erhielt in der damaligen Bundesrepublik nicht nur Antworten auf viele ihrer Fragen. Zugleich machte sie Erfahrungen, die, über Deutschland zu informieren, seine Kultur sich aus erster Hand und durch eigene Anschauung besser Fotos: PAD/Marcus Gloger, Illustration: DITHO/João Heleno Duarte kennenzulernen, seinen Menschen zu begegnen – und sich damit weiter »in der deutschen Sprache auszubilden«, wie es in der Programmbeschreibung heißt. Ein Dank für Einsatz und Engagement Die Welt mag heute näher zusammengerückt sein als noch vor 30 oder gar 60 Jahren. Smartphones und Streamingdienste liefern uns auf Knopfdruck eine Bilderflut aus allen Erdwinkeln. Distanzen von Tausenden Kilometern, die früher beschwerliche Reiserouten bedeuteten, lassen sich heute oft im Direktflug bewältigen. Diese modernen Technologien und umfassende Mobilität können jedoch nicht die Alltagserfahrungen und authentische Eindrücke ersetzen, die das Preisträgerprogramm ermöglicht. Eben darin liegt sein besonderer Wert. Nichts ersetzt etwa ein gemeinsames Abendbrot oder das Feiern regionaler Feste wie zum Beispiel das Rutenfest am Bodensee, das einige Preisträgergruppen, die der Familienaufenthalt in den Südwesten verschlägt, erleben. Und nichts ersetzt das gemeinsame Lernen in einem Klassenzimmer, sei es in Beeskow oder Traunstein, die gemeinsamen Projekte und die gemeinsamen Exkursionen. Nichts von alledem aber gäbe es, würden nicht zahlreiche Schulen in Deutschland jedes Jahr die Preisträgergruppen aufnehmen. Zwei bzw. drei Wochen sind die Schülerinnen und Schüler aus über 90 Staaten mit dem Internationalen Preisträgerprogramm und seinem Schwesterprogramm »Deutschland Plus« zu Gast an den Schulen. Vor allem den Lehrerinnen und Lehrern, die mit großem persönlichem Engagement und Zeiteinsatz den Gastschulaufenthalt vorbereiten, das Programm während des Aufenthalts gestalten, sich um das Wohlergehen der jungen Gäste kümmern und Gastfamilien ausfindig machen, ist deshalb zu danken. Angesichts der Vielzahl von zum Teil konkurrierenden Austauschmaßnahmen an manchen Schulen ist das keineswegs selbstverständlich und nicht immer ein einfaches Unterfangen. Der Dank gilt aber auch allen Schulleitungen, die ihrem Kollegium den Rücken stärken und für die Weltoffenheit ihrer Schule stehen. Viele Gastschulen unterstützen das Internationale Preisträgerprogramm und »Deutschland Plus« schon seit vielen Jahren, um nicht zu sagen Jahrzehnten. 20, 30 oder sogar 40 Jahre Programmzugehörigkeit sind keine Seltenheit. Das Hölty-Gymnasium in Celle und das Schiller-Gymnasium in Hameln bringen es sogar auf fast 60 Jahre. Das Konzept der beiden Programme ist wohl durchdacht. Viele seiner Elemente haben sich in Jahrzehnten bewährt. Dazu gehören, die Unterbringung in Gastfamilien mit Gastgeschwistern während des Aufenthalts an den Gastschulen und der ergänzende Deutschunterricht für die Gästegruppen wie auch die Hospitationen im regulären Unterricht, um die wichtigsten Elemente zu nennen. >

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