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Austausch bildet – Dezember 2019

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Das Magazin „Austausch bildet“ des PAD veröffentlicht Beiträge zur Praxis im internationalen Schulaustausch. Schwerpunkt der Dezember-Ausgabe ist das EU-Bildungsprogramm Erasmus+. Sie können das Heft kostenlos im PAD-Webshop bestellen.

Schwerpunkt »Lernen wie

Schwerpunkt »Lernen wie Erasmus« 17 austausch bildet von antje schmidt, pad » T hemen wie Digitalisierung und digitales Lernen sowie internationaler Austausch haben an unserer Schule einen hohen Stellenwert«, erklärt Christian Jung, Lehrer für Spanisch und Wirtschaft an der Berufsbildenden Schule Wirtschaft I in Ludwigshafen. »Eines unserer zentralen Anliegen ist es, Schülerinnen und Schüler fit für den europäischen Arbeitsmarkt zu machen. eTwinning bietet dafür hervorragende Möglichkeiten.« Christian Jung ist von den Vorteilen von eTwinning überzeugt und setzt sich für einen schulübergreifenden Einsatz ein. Seine Schule gehört europaweit zu den ersten, die 2018 das eTwinning-Schulsiegel erhalten haben. Diese Auszeichnung würdigt die Maßnahmen und Aktivitäten einer Schule als Gesamtinstitution hinsichtlich Internetsicherheit, digitaler Lernformen sowie der Förderung kollaborativer Lernmethoden. »Mit ihren Entwicklungsfeldern hat unsere Schule schon viele wichtige Voraussetzungen für das Siegel erfüllt«, erläutert Christian Jung. Bei der Bewerbung um das eTwinning-Schulsiegel ging es hauptsächlich darum, bereits vorhandene Aktivitäten an der Schule zu kategorisieren und entsprechend zu belegen. Als etwinning Vorreiter für digitales Lernen Seit 2018 vergibt die Brüsseler eTwinning-Koordinierungsstelle ein neues Siegel. Ausgezeichnet werden Schulen, die eine Vorbildfunktion für das Lernen mit digitalen Medien ausüben. Die Berufsbildende Schule Wirtschaft I in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) hat sich bereits erfolgreich auf den Weg gemacht. Beispiele nennt er Internetsicherheit und den verantwortungsvollen Umgang mit Daten im Internet, die zum Lernbereich der 12. Klasse gehören, sowie Themen wie Mobbing und die gesellschaftliche Rolle der sozialen Medien, die Bestandteil des Lehrplans im Englischunterricht der 11. Klasse sind. Einsatz von eTwinning im berufsbildenden Bereich Seit 2012 ist seine Schule bei dem europäischen Schulnetzwerk registriert. Er und viele seiner Kolleginnen und Kollegen nutzen seither regelmäßig die Möglichkeiten europäischer Projektarbeit für ihren Unterricht. Schwerpunktmäßig kommt eTwinning am Wirtschaftsgymnasium zum Einsatz, meist im Fremdsprachenunterricht Englisch und Spanisch. Aber auch in bilingual unterrichteten Fächern, etwa Betriebswirtschaftslehre, haben seine Kolleginnen und Kollegen gute Erfahrungen gemacht. »Hier hatten wir eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Partnerschulen in Spanien und den Niederlanden zum Thema Social Media Marketing«, sagt Christan Jung. Teilweise wird eTwinning auch an der Berufsschule im dualen System genutzt, so bei der Ausbildung von Industriekaufleuten. Allerdings sei der Einsatz von eTwinning trotz der zeitlichen Flexibilität aufgrund des Blockunterrichts in Ludwigshafen für Partnerschaften mit anderen Schulformen im Ausland eine Herausforderung. Im Rahmen von Auslandspraktika jedoch nutzen Lehrkräfte die eTwinning-Plattform, um den Aufenthalt zum Beispiel in Irland organisatorisch vor- und nachzubereiten. Die Auszubildenden laden die Wochenberichte über die Arbeit in den Betrieben hoch und tauschen sich über ihre Auslandserfahrungen aus. Fort- und Ausbildung von Lehrkräften Christian Jung plant eine Ausweitung der eTwinning-Aktivitäten an seiner Schule: »Ich möchte gern weitere Kolleginnen und Kollegen ins Boot holen, damit sie ihren Unterricht motivierender und lebensnaher gestalten können.« Um mögliche Hemmschwellen abzubauen, bietet er seinen Kolleginnen und Kollegen an, ihm in seinem Unterricht bei der Projektarbeit über die Schulter zu schauen. »So erleben sie ganz anschaulich, wie ein eTwinning-Projekt in der Praxis ablaufen kann.« Als weitere Möglichkeit können Lehrkräfte, die erstmals ein eTwinning-Projekt durchführen, erfahrenere Kollegen oder Kolleginnen zur Unterstützung mit in den Online-Arbeitsraum TwinSpace einladen. Auch schulinterne Fortbildungen zu eTwinning hat Christian Jung bereits angeboten. Und nicht nur das europäische Projektarbeit in die Breite zu tragen, beginnt für ihn bei den Lehrkräften von morgen: Deshalb haben Christian Jung und sein Kollege Dennis Wick die Möglichkeiten von eTwinning unlängst am Studienseminar für Berufsbildende Schulen Speyer vorgestellt. »Wir haben konkrete Projekte mit Praxisbezug präsentiert und gezeigt, wie digitale Medien im Unterricht an beruflichen Schulen zielführend einsetzbar sind«, erklärt er. Bei den Referendarinnen und Referendaren sowie bei den Fachleitungen des Studienseminars kam die Veranstaltung so gut an, dass eine Fortsetzung geplant ist. Vernetzung europaweit Eine europäische Konferenz in Dublin im Mai 2019 für Lehrkräfte von eTwinning- Schulen haben er und seine Kollegin Ute Schmitt als inspirierend erlebt: »Die Workshops auf solchen Veranstaltungen bieten immer tolle Anregungen, um den Fremdsprachenunterricht realitätsbezogener zu gestalten«, sagt er. Sich vernetzen, über den Tellerrand schauen, bewährte Methoden und Praktiken austauschen das sind wichtige Elemente bei der Weiterentwicklung des Konzepts der eTwinning- Schulen. Nachdem seine Schule das eTwinning- Siegel für den Zeitraum 2018/19 erhalten hat, kann sie sich für weitere zwei Jahre bewerben. Christian Jung hofft, dass es erneut klappt: »Ich würde mich freuen, denn das Schulsiegel passt einfach ideal zu unserem Schulprofil und hat eine fantastische Außenwirkung.« Mit den Ergebnissen der aktuellen Bewerbungsphase ist im kommenden März zu rechnen bis dahin bleibt es spannend. Über das eTwinning-Schulsiegel Europaweit nutzen rund 700 000 Schulen eTwinning als Möglichkeit, um miteinander in Kontakt zu treten und gemeinsam zu lernen. Das eTwinning-Schulsiegel zeichnet besonders engagierte Einrichtungen aus, die eine Vorreiterrolle einnehmen. Diese Schulen ergreifen beispielsweise umfassende Maßnahmen zur Internetsicherheit, haben kooperative Lernmethoden verankert, nutzen innovative pädagogische Ansätze und fördern die kontinuierliche Weiterbildung von Lehrkräften. Das Siegel gilt für zwei Jahre, danach können diese Schulen sich erneut bewerben. Der aktuelle Bewerbungszeitraum läuft von November 2019 bis Februar 2020. Die Ergebnisse der Auswahl durch die Brüsseler Koordinierungsstelle sollen voraussichtlich im kommenden März feststehen. 16

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