Erfahrungen Informationen über die aktuelle Runde des Europäischen Wettbewerbs gibt es unter www.kmk-pad.org/ ew2020. Einsendefrist für Beiträge ist der 1. März 2020. 25 austausch bildet schaften im Rahmen des Programms Erasmus+ oder über ein Schulprofil als Europaschule sowie als fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip (Berücksichtigung der europäischen Dimension in allen Schulfächern) zu realisieren. Diese Ansätze können sich gegenseitig nicht ersetzen, jedoch durchaus sinnvoll ergänzen. So werden EU-bezogene Kompetenzen nicht einfach »nebenbei« erworben, wenn Jugendliche Sprachen lernen oder an europäischen Austauschprogrammen teilnehmen. Schüleraustausche und Jugendbegegnungen bergen allerdings beachtliche Chancen für eine politische Europabildung, wenn entsprechende Maßnahmen gezielt in das Rahmenprogramm integriert werden. Dabei ist es sinnvoll, sowohl Akteure der außerschulischen politischen Jugendbildung einzubinden als auch die Fachlehrkräfte der beteiligten Schulen. Eine eigenaktive Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler lässt sich beispielsweise in Form von (Online-)Planspielen, Zukunftswerkstätten oder Expertenbefragungen im Rahmen von Exkursionen realisieren. So können Schüleraustausche neben transnationalem sozialem Kapital auch eine transnationale politische Kompetenz der Lernenden stärken, die in unserer globalisierten Welt, in der Nationalstaaten alleine keine Lösung für entgrenzte Probleme wie Klima-, Finanzund Migrationskrisen liefern können, zunehmend gefragt ist. Zur Person Die Autorin ist Professorin für Politikwissenschaft und Didaktik der Politik mit Schwerpunkt EU-Bildung an der Universität Göttingen. Ein verständiger Zugang zur EU bedarf mehrerer Anläufe. Politische EU-Bildung sollte bereits in der Grundschule ansetzen und auch dort über soziales, kulturelles und geografisches Lernen hinausgehen. Kinder interessieren sich bereits für Politik im engeren Sinne und verfügen über Wissen und Einstellungen zu Europa und zur Europäischen Union. Auch für die Europabildung in der Grundschule eignen sich dabei Planspiele zu politischen Streitfragen und Entscheidungsprozessen der EU-Politik, wie empirische Studien zeigen (siehe http://pep.uni-goettingen.de). Eine zentrale Problematik der Europabildung besteht jedoch darin, dass es auch ausgebildeten Politiklehrkräften oftmals an fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Kenntnissen für eine gelingende EU-Bildung mangelt, da die Europäische Integration in der Lehrerbildung noch immer zu wenig berücksichtigt wird – die Problematik verschärft sich bei fachfremd unterrichtenden Politiklehrkräften und Grundschullehrkräften. Es bedarf daher dringend auch einer Europaorientierung der Lehrerbildung sowie universitär verankerter Lehrerfortbildungen zur politischen EU-Bildung für alle Schulformen. Literatur zum Thema Detjen, Joachim/Massing, Peter/Richter, Dagmar/ Weißeno, Georg: Politikkompetenz – ein Modell, Wiesbaden 2012. Oberle, Monika (Hrsg.): Die Europäische Union erfolgreich vermitteln. Perspektiven der politischen EU-Bildung heute, Wiesbaden 2015. Oberle, Monika/Leunig, Johanna: Wirkungen politischer Planspiele auf Einstellungen, Motivationen und Kenntnisse von Schüler/innen zur Europäischen Union, in: Ziegler, Béatrice/Waldis, Monika (Hrsg.): Politische Bildung in der Demokratie, Wiesbaden 2018, S. 213–237. Bild: Europäische Bewegung Deutschland e. V. europäischer wettbewerb Europa entgrenzen Die eTwinning-Partner aus dem »Europäischen Wettbewerb« persönlich kennenlernen? Diese Möglichkeit hatten Jana und Sozda vom Freiherrvom-Stein-Berufskolleg Minden (Nordrhein-Westfalen) auf einem internationalen Seminar im Herbst. Eine Woche lang tauschten sie Erfahrungen aus und erfuhren mehr über Europas Vielfalt. B is kurz vor Seminarbeginn hatte ich Bedenken, dass ich mich nicht wohlfühlen würde und dass ich vielleicht nicht gut genug Englisch sprechen könnte. Allerdings sind diese Ängste schnell verflogen: Wir wurden in Koblenz abgeholt und konnten im Bus bereits erste Kontakte schließen. Alle waren interessiert und ganz offen. Hey, und die Teamleiter waren nicht viel älter als wir! Die ice-breakingactivities sorgten dafür, dass wir uns besser kennenlernen konnten. So fiel es uns nicht schwer, aufeinander zuzugehen und miteinander Spaß zu haben. Am nächsten Tag bauten wir in internationalen Teams den ›Turm von Babel‹ und schufen mit Kapla-Steinen ein neues ›Europa‹. Wir waren so kreativ: Es entstanden Burgen, Brücken, Türme ... Ich staunte über die vielen tollen Ideen jedes Teams! Highlights? Davon gab es genug! Mir haben die Ausflüge zur Marksburg und nach Köln supergut gefallen. Auch die digitale Rallye mit der App ›Actionbound‹ war mega. Was ich mitnehme? Viele neue Freundschaften, Erfahrungen und tatsächlich mehr Lust, Englisch zu sprechen. « » » Jana, 19 Jahre I ch war sehr gespannt auf das Jugendseminar. Bedenken hatte ich höchstens, dass die anderen Teilnehmer lieber unter sich bleiben wollten. Das war aber überhaupt nicht so. Mein persönliches Highlight war das Rollenspiel ›Suity Hero‹. Mit allen möglichen Utensilien wie Scheren, Handschuhen und Brillen haben wir ein Europa mit Grenzen kennengelernt. Zuerst haben wir Dinge getauscht und gekauft, merkten aber bald, wie unvorteilhaft das war. Nachdem wir uns entschieden hatten, nach und nach die Grenzen fallen zu lassen und mehr zusammenzuarbeiten, wurde alles viel einfacher! Es klingt vielleicht ein bisschen verrückt: Mithilfe des Spiels haben wir die Geschichte der EU sehr gut verstanden. Ich habe mich während der Woche nie alleine gefühlt. Selbst als ich einen Tag krank war, kümmerten sich die Teamleiter ganz lieb um mich. Ich nehme viele Kontakte mit – mit meinen neuen Freunden aus ganz Europa schreibe ich in einer Whats- App-Gruppe. Besonders interessant war für mich, dass ich die Partnerschüler unseres eTwinning-Projektes nun richtig kennengelernt habe. Wann hat man schon mal so eine Chance?« Sozda, 18 Jahre 24
Laden...
Laden...