Fremdsprachenassistenzprogramm 39 freiwilligendienst »kulturweit« #SuchdasWeite Seit zehn Jahren können junge Erwachsene mit »kulturweit« ins Ausland gehen. Bei der Jubiläumsfeier im September zeichnete der PAD drei der Freiwilligen für ihre Schulprojekte aus. von meingard baumann, pad W ir glauben, dass Austausch keine Einbahnstraße ist. Damit er » in Gang kommt, müssen wir vor allem drei Dinge tun: Wir müssen fragen, zuhören und verstehen«, erklärte die Leiterin von »kulturweit«, Anna Veigel, zur Eröffnung des Festaktes in Berlin. Der internationale Freiwilligendienst war 2009 von Deutscher UNESCO-Kommission und Auswärtigem Amt ins Leben gerufen worden. Seitdem haben über 4000 junge Menschen zwischen 18 und 26 Jahren die Möglichkeit genutzt, mit »kulturweit« ins Ausland zu gehen. Der größte Teil der Freiwilligen bringt sich an Schulen weltweit ein und hilft, dort den Deutschunterricht und Arbeitsgemeinschaften mitzugestalten – so wie Miriam, Sophia und Malte. Die drei jungen Erwachsenen wurden während der Jubiläumsfeier in Berlin vom PAD und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen für ihre besonders gelungenen Schulprojekte ausgezeichnet. Der Pädagogische Austauschdienst hatte aus Anlass von 10 Jahren »kulturweit« einen Videowettbewerb ausgeschrieben. Der erste Preis ging an Miriam Caetano, die an der Ursulinenschule Vitacura in Chile ein Fotoprojekt zum Thema »Die Großstadt ganz klein: Was passiert wenn Großstadt auf Natur trifft?« durchgeführt hat. Das Preisgeld von 500 Euro wird der Schule für zukünftige Projektarbeit zur Verfügung gestellt. Sophia Schatz und Malte Kuwert teilten sich den zweiten Platz, da sie gemeinsam mehrere Projekte an der Schule Nummer 51 in Samarkand (Usbekistan) durchgeführt hatten. So probten sie in einer Theatergruppe mit den Schülerinnen und Schülern kleine Sketche zum Thema »Deutsch an der Schule«, trafen sich mit den Deutschlernenden zur »Spiele AG« und zum gemeinsamen Musizieren und organisierten Stadtführungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler die Reiseleitung übernahmen. Auch das regelmäßige gemeinsame Schauen der »Tagesschau« mit anschließender Diskussion der aktuellen Nachrichten war Teil ihres Projekts. Mit dem lebendigen und authentischen Einsatz und Gebrauch der deutschen Sprache im Rahmen der Projekte erfüllten die prämierten Projekte das Kriterium, die Motivation der Schülerinnen und Schüler für das Deutschlernen zu erhöhen. Sophia, Malte und Miriam (v. l. n. r.) haben mit »kulturweit« an Schulen in Chile und Usbekistan erfolgreiche Projekte durchgeführt. zurückgeblickt Twinkies und Tortilla-Chips Zwei Austauschsemester an der Uni Bonn gaben Michael Kaefer aus New Jersey den Anstoß, sich erneut für ein Stipendium in Deutschland zu bewerben. Mit Erfolg: Im vergangenen Schuljahr unterstützte er als Fremdsprachenassistent den Englischunterricht an der Alice-Salomon-Schule – Berufsbildende Schule Linz. In seiner Freizeit ging er auf Spurensuche zur eigenen Familiengeschichte. interview martin finkenberger, pad austausch bildet Über den Freiwilligendienst »kulturweit« »kulturweit« ermöglicht jungen Menschen im Alter von 18 bis 26 Jahren, die die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben, sich für sechs oder zwölf Monate im Bereich der Kulturund Bildungspolitik zu engagieren. Im Sinne der Inklusion steht er auch jungen Erwachsenen offen, die kein Abitur und keine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Die meisten Freiwilligen, die der PAD vermittelt, werden an Schulen eingesetzt, an denen der Deutschunterricht eine besondere Rolle spielt. Diese Schulen werden von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) betreut. Weitere Informationen www.kmk-pad.org/ programme/freiwilligendienst-kulturweit.html Herr Kaefer, Ihre Eltern sprechen kein Deutsch, verwenden aber im alltäglichen Umgang immer wieder deutsche Wörter. Woran liegt das? Aus meiner Kindheit sind mir tatsächlich einige solcher Wörter vertraut. Aufgrund der deutschen Wurzeln unserer Familie sagte meine Mutter zum Beispiel öfter mal »Get that Schmutz away«, wenn Küchenmüll entsorgt werden musste. Oder sie wünschte jemandem »Gesundheit«, was, wie ich dachte, »God bless you« bedeuten würde. Schon als Schüler hat mich die Geschichte meiner Familie motiviert, Deutsch zu lernen. Und seit Beginn meines Studiums an der State University of New York Oswego stand für mich fest, dass ich ein Austauschjahr in Deutschland verbringen wollte. > 38
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