... das ist meine Lieblingsredewendung. Ich sage das oft auf Deutsch zu mir selbst, auch wenn ich anderen die Bedeutung nur schwer erklären kann. austausch bildet Kaffeerunde auf Cherokee Ein Anliegen ist es ihm deshalb, dass das Wissen um diese Sprache nicht verloren geht: »Nachdem ich herausgefunden hatte, wie einfach es ist, Deutsch zu lernen, habe ich begonnen, mir selbst Cherokee beizubringen.« Einen Sommer lang lauschte er seinerzeit einem Onkel, der die Sprache noch gut beherrscht. Das so zusammengetragene Material wurde die Grundlage für ein Wörterbuch der Cherokee-Sprache, an dem er seitdem arbeitet und durch das er selbst viel dazulernt: »Mein Deutsch ist besser als mein Cherokee«, sagt er. An der Universität bietet er zudem Kurse an, für die sich immer wieder interessierte Studierende finden: Sei es, weil sie sich selbst als »Native Americans« bezeichnen und die Sprache als Teil ihrer Identität betrachten. Sei es, weil sie als angehende Linguisten neugierig sind, zu erkennen, wie eine Sprache funktioniert. Während des Semesters lädt er auch regelmäßig zu »AniKahwi« ein, einer Kaffeerunde auf Cherokee. Damit will er zeigen, dass eine ganz alltägliche Kommunikation möglich ist. Mit einem Kollegen seiner Fakultät hat er außerdem eine Initiative gestartet, die etwa Restaurantbetreiber ermutigen soll, ihre Speisekarte zusätzlich in Cherokee auszuzeichnen. Und gemeinsam mit einem Musikwissenschaftler lud er einen Hip-Hop-Künstler an Schulen ein, um in der Sprache der Vorfahren zu musizieren. Hinter diesen Initiativen steht die Idee, Cherokee wiederzubeleben. Mit all dem will Benjamin Frey allerdings auch vermitteln, dass das Erlernen einer Sprache Spaß macht und Türen öffnet. Sein Ratschlag, den er künftigen Preisträgern mit auf den Weg geben möchte, ist denn klar: »Die Mühen lohnen sich, weil Sprache die Kommunikation mit anderen Menschen und den Austausch mit anderen Kulturen ermöglicht«, erklärt er und bricht eine Lanze für die Sprache, auf die er selbst als Jugendlicher gestoßen wurde: Wer Deutsch kann, hat er beobachtet, lernt andere Sprachen der germanischen Sprachgruppe leicht. Dass das anfangs nicht immer fehlerfrei klappt, davon sollte sich keiner abschrecken lassen. Sein Tipp lautet deshalb: »Lebt die Sprache und seid nicht schüchtern beim Reden.« Zur Person Heimatland USA Preisträger 2000 Heute Assistenzprofessor am Fachbereich Amerikanistik und Lehrbeauftragter am Fachbereich für Sprachwissenschaft der University of North Carolina in Chapel Hill 38
Fremdsprachenassistenzprogramm 39 zurückgeblickt »Iren sind grundfreundliche Menschen« Wer die »Wahrheit« über Irland wissen will, wird in einer wöchentlichen Zeitungskolumne des »taz«-Korrespondenten Ralf Sotscheck gründlich informiert und gut unterhalten. Sein Sprung nach Dublin vor 35 Jahren verdankt sich ein klein wenig auch dem PAD. 1976/77 war er Fremdsprachenassistent in Lisburn bei Belfast. interview martin finkenberger, pad Herr Sotscheck, nach einem Schuljahr als Fremdsprachenassistent in Lisburn antworteten Ihre Schülerinnen und Schüler auf die Frage nach ihrem Namen: »Zwölf Jahre alt«. Woran lag das? Bestimmt nicht daran, dass die Kinder dumm waren. Sie waren bei allen meinen Spielen und Erzählungen interessiert dabei. Nur hatte das langfristig keine Folgen. Das gemeinsame Jahr hat uns aber trotzdem großen Spaß gemacht. Lag es vielleicht auch daran, dass Sie unüberhörbar »berlinern«, was nicht jeder sofort versteht? Oder womöglich an Ihrem Nachnamen? Wenn ich etwas vorgelesen habe, dann in reinstem Hochdeutsch. Aber es stimmt: Wenn ich einfach loserzähle, kommt schon mal der Berliner durch. Und mein Name war tatsächlich für einige schwierig wegen des »Sch« in der Mitte, das im Englischen anders ausgesprochen wird. Wenn schon Ihre Schülerinnen und Schüler keine begeisterten Deutschlerner geworden sind: Was haben Sie selbst als Fremdsprachenassistent gelernt? Natürlich die Sprache einschließlich einiger Ausflüge ins Gälische, für das ich Abendkurse an der Queen’s University belegt hatte. Vor allem aber habe ich viele Leute kennengelernt: Neben den Lehrkräften an den Schulen in Lisburn waren das auch Menschen aus den verschiedensten Bereichen in Belfast, wo ich meine Wohnung hatte. Gerade diese Kontakte waren mir später als Journalist nützlich. In einer Schule unterrichten wollten Sie nach Ihrer Rückkehr aber nicht? Ich habe es versucht, nachdem ich nach 22 Semestern das Studium abgeschlossen hatte. Aber es gab damals keine Jobs für Wirtschaftspädagogen. Nachdem ich einige Zeit LKW gefahren war, das aber nicht bis zur Rente machen wollte, zog ich 1985 mit >
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