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Austausch bildet - Dezember 2021

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Das Magazin „Austausch bildet“ des PAD veröffentlicht Beiträge zur Praxis im internationalen Schulaustausch. "Inklusion, Teilhabe, Vielfalt" lautet das Motto der Dezemberausgabe, die zeigt, wie Schulen und Kitas europäischen Austausch inklusiver gestalten und an Erfahrungen anderer Schulen in Europa teilhaben können. Sie können das Heft kostenlos im PAD-Webshop bestellen oder abonnieren. www.kmk-pad.org/shop

freiwilligendienst

freiwilligendienst »kulturweit« Aus Athen weltweit vernetzt Eigentlich sollte »kulturweit« aufgrund der Pandemie nur in Europa stattfinden. Sechs Freiwillige in Athen allerdings nutzten die Schulschließungen, um ein Angebot für Schülerinnen und Schüler weltweit zu organisieren. Von ihrem Erfolg war die Gruppe selbst überrascht. 26 austausch bildet

Erfahrungen 27 von maria birkmeir, pad A ls im November 2020 in Athen erneut der Lockdown ausgerufen wurde, waren davon auch sechs »kulturweit«-Freiwillige aus Deutschland betroffen. Die frisch gebackenen Abiturientinnen und Abiturienten waren erst drei Wochen zuvor in der griechischen Hauptstadt angekommen, um sich dort an Schulen zu engagieren – doch plötzlich gab es kaum etwas für sie zu tun. »An meiner Schule war es besonders schwierig, mich im Onlineunterricht einzubringen. Bei den anderen lief es besser, aber auch nicht so, dass sie ihr wöchentliches Arbeitspensum erfüllen konnten«, erinnert sich Matthäus Adonis Schnell. »Wir haben deshalb gemeinsam nach einer Beschäftigung gesucht, die uns Spaß macht, aber die auch anderen weiterhilft.« Seine Mitbewohnerin Pauline Voigt hatte bereits vor der Schließung ihrer Schule individuelle Sprechstunden für einzelne Schülerinnen und Schüler angeboten, die ihre mündlichen Deutschkenntnisse verbessern wollten. So kamen die Freiwilligen in Athen auf die Idee, dieses Konzept auszuweiten – und die »Internationalen Deutsch-Sprech-Stunden« waren geboren. Mit Unterstützung durch Kristina Wiskamp, der Fachberaterin für Deutsch als Fremdsprache vor Ort, erarbeiteten die jungen Erwachsenen ein Konzept. Dieses schickten sie an die anderen Fachberaterinnen und Fachberater der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), die in über 65 Staaten weltweit Schulen betreuen, die zum Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz führen. Viele dieser DSD-Schulen leiteten die Einladung der Athener Freiwilligen an ihre Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler weiter und sorgten damit für eine überwältigende Resonanz: Rund 700 ausgefüllte Steckbriefe aus 26 verschiedenen Ländern trafen bei den Initiatorinnen und Initiatoren ein. »Das sprengt die Vorstellungskraft« »Wir haben Anmeldungen von Vietnam bis USA bekommen. Es waren auch über 100 Steckbriefe aus der Türkei dabei und aus Staaten, von denen ich noch nie zuvor gehört hatte«, erzählt Matthäus. »Das war sehr viel organisatorische Arbeit«, ergänzt Pauline. »Wir hatten zunächst nur die Idee im Kopf und dachten, wir fangen einfach an. Mit so vielen Rückmeldungen hatten wir nicht gerechnet.« Letztlich schafften es Pauline, Matthäus und ihre vier Mitstreiterinnen aber doch, kleine Lerngruppen zu organisieren und im Frühjahr 2021 mit den »Internationalen Deutsch-Sprech-Stunden« zu beginnen. Jeweils zwei Freiwillige schalteten sich dabei mit internationalen Gruppen von bis zu sechs Schülerinnen und Schülern in einem Videochat zusammen. Die Treffen fanden einmal wöchentlich immer zur gleichen Uhrzeit statt – und sollten dazu dienen, auf Deutsch über Themen zu sprechen, die auch in den mündlichen DSD-Prüfungen behandelt werden. Unterstützung bekam die Gruppe in Athen dabei von anderen »kulturweit«-Freiwilligen. »Ich fand das sehr cool, weil ich manche Sprechstunden dann auch mit Leuten halten konnte, die gar nicht in Athen sind. Wir alle haben uns ja nie richtig kennengelernt, da bereits unser Vorbereitungsseminar online stattfinden musste. Aber über dieses Projekt konnten wir uns dann doch vernetzen«, berichtet Matthäus. Und auch unter den Schülerinnen und Schülern seien richtige Freundschaften entstanden. > »Kathi und Katharina sind ganz unerwartet, aber gerade rechtzeitig in mein Leben getreten. In diesen Monaten habe ich nicht nur mein Deutsch sehr verbessert, sondern auch tolle Freunde gewonnen.« Schülerin Elen, Armenien Foto: Stephan Pick

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