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Austausch bildet - Dezember 2021

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Das Magazin „Austausch bildet“ des PAD veröffentlicht Beiträge zur Praxis im internationalen Schulaustausch. "Inklusion, Teilhabe, Vielfalt" lautet das Motto der Dezemberausgabe, die zeigt, wie Schulen und Kitas europäischen Austausch inklusiver gestalten und an Erfahrungen anderer Schulen in Europa teilhaben können. Sie können das Heft kostenlos im PAD-Webshop bestellen oder abonnieren. www.kmk-pad.org/shop

internationales

internationales preisträgerprogramm Mozart statt Medizinstudium austausch bildet Mónica Alvarez Figueroa aus Chile spricht nicht nur fließend Deutsch – sie kann in der Sprache auch singen. Zu ihrem Traumberuf Opernsängerin kam sie dabei genauso, wie zur Teilnahme am Internationalen Preisträgerprogramm: durch einen glücklichen Zufall. 38

Erfahrungen 39 von maria birkmeir, pad » I ch war schon immer ein bisschen theatralisch«, sagt Mónica Alvarez und lacht. Während ihrer Schulzeit an der Deutschen Schule Valparaiso im Küstenort Viña del Mar fiel die lebhafte Chilenin mit ihren schwarzen Haaren und dunklen Augen etwas aus dem Rahmen: Viele ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler waren blond und trugen deutsche Nachnamen. Doch wenn es darum ging, Texte auf Deutsch vorzulesen, dann riefen die Lehrkräfte besonders gerne Mónica auf. Als Kleinkind lebte sie mit ihren Eltern einige Jahre in Hamburg und besuchte dort den Kindergarten. Ihr Vater ist von Beruf Schiffskapitän und wurde von seinem Arbeitgeber dorthin geschickt. Damit Mónica und ihr Bruder die deutsche Sprache nach ihrer Rückkehr nach Chile nicht verlernten, wählten die Eltern für sie die Deutsche Schule Valparaiso aus, die als Auslandsschule auch das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz anbietet. merinnen und Teilnehmer aus Ungarn und Russland dabei waren, die dann nichts verstanden haben.« Mónica sprang als Übersetzerin ein und freundete sich so besonders eng mit einer ungarischen Preisträgerin an. Adrienn half ihr auch dabei, zum ersten Mal auf Schlittschuhen zu stehen, als die Gruppe gemeinsam in München eine Eislaufhalle besuchte. »Das war völlig neu für mich«, erinnert sich Mónica, »ich bin zwar oft hingefallen, aber es war wirklich lustig. Und die Stadt ist wunderschön.« Im Anschluss an den Aufenthalt in Deutschland mit dem Internationalen Preisträgerprogramm verbrachte Mónica noch drei Wochen in Ungarn bei Adrienns Familie. Bis heute bleiben sie auf Deutsch in Kontakt, erzählt die Chilenin: »Wir sind jetzt so wie Schwestern.« Tatsächlich war es auch ein Lesewettbewerb, der dazu führte, dass Mónica als 17-Jährige nach Deutschland zurückkehren konnte. »Ich hatte eigentlich damit gerechnet, wie in den Jahren zuvor vielleicht ein Buch zu bekommen. Aber als ich 2007 mitgemacht und auch auf nationaler Ebene gewonnen habe, war der Preis zu meiner Überraschung eine Reise nach Deutschland – ich konnte es kaum glauben.« »Wir sind jetzt wie Schwestern« Obwohl es der Internationalen Preisträgerin anfangs schwerfiel, den bayerischen Dialekt ihrer Gastfamilie in Traunstein zu verstehen, schwärmt sie noch heute von ihrem Aufenthalt mit dem Prämienprogramm in Deutschland: »Alles war so schön, die vielen Orte, die wir besucht haben, das hat mir alles sehr gefallen.« Neben Mónica waren in der Gruppe 13 auch vier Mädchen aus Argentinien und Bolivien, was dazu führte, dass manche Gespräche auf Spanisch geführt wurden. »Das fand ich ein bisschen schade«, erinnert sie sich heute, »vor allem, weil auch Teilneh- Alles begann mit der »Königin der Nacht« Während ihrer Schulzeit hatte Mónica einen klaren Traumberuf: Sie wollte Ärztin werden. Beim chilenischen Zentralabitur, der gefürchteten »Prueba de Selección Universitaria«, verpasste sie jedoch knapp die Zulassung dazu. Als Alternative studierte sie ein Jahr lang Zahnmedizin, bis sie zufällig etwas entdeckte, dass sie viel mehr begeisterte. Zu dieser Zeit nahm Mónicas Mutter in der Freizeit regelmäßig Gesangsstunden. Nur zum Spaß versuchte die damals 19-Jährige, die »Königin der Nacht« aus Mozarts »Zauberflöte« zu imitieren – und bemerkte, dass es ihr kaum Mühe bereitet, die hohen Töne gut zu treffen. Heute kann sie auch beschreiben, woran das lag: Ihre Stimmlage ist ein sogenannter lyrischer Koloratursopran mit einem hellen, klaren Timbre, der an den Klang einer Querflöte erinnert. »Natürlich war meine Stimme zu Beginn noch nicht sehr reif. Aber ich habe dann auch Unterricht genommen und

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