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Austausch bildet - Dezember 2021

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Das Magazin „Austausch bildet“ des PAD veröffentlicht Beiträge zur Praxis im internationalen Schulaustausch. "Inklusion, Teilhabe, Vielfalt" lautet das Motto der Dezemberausgabe, die zeigt, wie Schulen und Kitas europäischen Austausch inklusiver gestalten und an Erfahrungen anderer Schulen in Europa teilhaben können. Sie können das Heft kostenlos im PAD-Webshop bestellen oder abonnieren. www.kmk-pad.org/shop

Erfahrungen angefangen,

Erfahrungen angefangen, vor Publikum zu singen. Das hat mir so großen Spaß gemacht, dass ich wusste: Das möchte ich beruflich machen.« Mónica begann deshalb ein Studium in Operngesang an der renommierten Universidad de Chile in der Hauptstadt Santiago. Als die Deutsche Schule Valparaiso zu ihrem 160sten Jubiläum im Jahr 2017 ein Konzert mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern organisierte, trat Mónica ebenfalls auf. »Meine ehemaligen Lehrer konnten es zuerst nicht glauben, aber sie waren sehr glücklich, mich zu sehen und meinten dann, dass Singen eigentlich besser zu mir passen würde, als Medizinerin zu sein. Ich habe immer schon gerne Theater gespielt und auf der Bühne gestanden, schon als Schülerin.« Mittlerweile singt Mónica etwa eine bis eineinhalb Stunden täglich – mehr ist nicht möglich, um die Stimme nicht überzustrapazieren. Ihr Lieblingskom- austausch bildet ponist ist noch immer Mozart: »Er hat viele Arien und Konzertarien geschrieben, die gut für meine Stimme geeignet sind. Aber es sind auch sehr anspruchsvolle Stücke, oft schnell und mit Wechseln zwischen ›hoch‹ und ›tief‹. Mir gefällt das, aber es gibt auch Menschen, die das ganz schrecklich finden.« Operngesang trotz Pandemie Das hält sie aber nicht davon ab, Operngesang gerade bei einem jüngeren Publikum bekannt zu machen. Da während der Corona-Pandemie in Chile keine Konzerte möglich waren, hat Mónica mit anderen Musikern die »Compañia Della Musica« ins Leben gerufen, ein Projekt für Kinder. »Wir nehmen Videos mit Marionetten auf und spielen dazu den Ton ein. Meinen Gesang habe ich zuhause im Kleiderschrank aufgenommen, da hatte ich die beste Akustik«, erzählt sie. »Viele Erwachsene denken, dass Kinder nichts mit Opern anfangen können. Aber mein Eindruck war, dass unsere Videos sehr gut ankamen.« Während in Chile die Bevölkerung dazu aufgerufen war, in Quarantäne zu bleiben, entwickelte Mónica noch ein weiteres Projekt zusammen mit ihrem Klavierspieler, Javier Valenzuela. Unter dem Motto »Opera a tu puerta« (»Oper an deine Tür«) liefern sie musikalische Videogrüße direkt frei Haus. »Zum Beispiel zum Geburtstag, zum Muttertag oder zum Valentinstag bestellen Leute bei uns ein bestimmtes Stück, das wir dann aufnehmen, zusammen mit einem persönlichen Gruß«, erläutert Mónica die Idee dahinter www.instagram.com/opera.a.tu.puerta. Ihr eigener großer Auftritt zum Abschluss des Studiums musste aufgrund der Pandemie ebenfalls digital stattfinden – auf YouTube. In Begleitung ihres Klavierspielers nahm Mónica ihren Gesang als Video auf und wählte dafür unter anderem auch ein deutsches Stück aus: eine Vertonung von Eduard Mörikes berühmtem 40

41 Gedicht »Er ist‘s«. Der Satz »Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte« stellt für die 29-Jährige kein Problem dar. »Sprechen und Singen ist nicht dasselbe, aber für die Aussprache sind meine Deutschkenntnisse trotzdem sehr hilfreich. Die anderen im Studium hatten große Probleme mit den Umlauten und sind an einem ›ä‹ und ›ü‹ schier verzweifelt«, erzählt die Opernsängerin. Nachdem Mónica ihr Studium im Frühjahr 2021 »mit maximaler Auszeichnung« abgeschlossen hat, plant sie erstmal eine Auszeit: Sie möchte mit einem »Working Holiday Visum« nach Europa kommen. Neben einem Besuch in München und der Elbphilharmonie in Hamburg ist dabei in jedem Fall auch ein Wiedersehen mit ihrer ungarischen Freundin geplant. Weitere Informationen Mónica Alvarez Figueroa auf YouTube www.youtube.com/watch?v=pYtKegM3yf8 Zur Person Heimatland Chile Preisträger 2007 Heute Lieblingsrede wendung Opernsängerin Ich liebe den »Ohrwurm«, weil mir das sehr oft passiert. Auf Spanisch haben wir kein Wort dafür. gastgeber werden Die Welt im Wohnzimmer Ein Kurzclip des PAD informiert über die Rolle der Gastfamilien im Prämienprogramm. »Ton an, Kamera läuft«: Was zu jeder professionellen Filmproduktion gehört, war Ende September auch am Gymnasium St. Augustin zu Grimma mehrfach zu hören. Ausgesprochen wurde der Regiehinweis von Mitarbeitenden eines Filmteams aus Wuppertal, das im Auftrag des PAD in die sächsische Kreisstadt gekommen war. In der Aula der Schule und in einem elterlichen Wohnzimmer führten sie Interviews, um daraus einen Clip über das Prämienprogramm zu erstellen. Die Schule nimmt daran seit 2007 und mit großem Zuspruch teil. »Einige Eltern haben mehrmals Gäste aufgenommen, das ist wie eine große Familie«, sagt Kathrin Vogel, Fachleiterin am Gymnasium St. Augustin und dort für die Organisation verantwortlich. Gerade um die Bedeutung der Familien für das Gelingen des Programms geht es in dem Film. Schließlich sind sie es, die den Gästen Einblicke in Alltagsleben und -kultur hierzulande ermöglichen – und dabei sowohl von der Schule als auch vom PAD unkompliziert unterstützt werden. Neben der organisatorisch-finanziellen Unterstützung der Gastfamilien sind die vom PAD ausgestellten Teilnahmezertifikate für die Gastgeschwister interessant. Sie dokumentieren interkulturelle und soziale Kompetenzen, »die so nicht auf unseren Zeugnissen ausgewiesen sind und später zum Beispiel bei Bewerbungen ein Vorteil sein können«, wie Kathrin Vogel betont. Vollständiger Clip www.kmk-pad.org/ipp

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