Endlich wieder Austausch: Zwischen Werne und Bowling Green gibt es weiterhin enge Bande. erneut nach Bowling Green führte. In den drei Monaten unterrichtete der angehende Geschichtslehrer dort »World History«, was ihm heute in Werne im bilingualen Unterricht dieses Faches zugutekommt. »Geschichte ist ja prädestiniert dafür, es den Schülerinnen und Schülern durch die Arbeit mit Quellen in deren Originalsprache nahezubringen«, sagt er. und sie verlieren ihre Motivation«, sagt Johannes-Joachim Brysch. Dabei denkt er auch an seine Kolleginnen und Kollegen vor allem der Warren Central High School, die an ihrer Schule in einem sozialen Brennpunkt unter viel stärkerem Druck stehen, die Eltern für einen Deutschlandbesuch ihrer Kinder zu gewinnen: »Es sind einzelne Lehrkräfte, die sich für diesen Austausch starkmachen. Aber wenn wir nicht am Ball bleiben, dann brechen diese Kontakte weg.« Um die Bande wieder zu festigen, wird sich deshalb im Winter eine Gruppe aus Werne erneut auf den Weg nach Bowling Green machen. Angesichts der gestiegenen Flugpreise ist ein solcher Besuch inzwischen mit erheblich mehr Kosten verbunden, sodass viele Schülerinnen und Schüler und deren Eltern die Teilnahme genau abwägen. Ähnlich sieht es auch in Bowling Green aus, wo es zunehmend schwieriger wird, Familien als Gastgeber zu gewinnen. Überzeugungsarbeit bei den Eltern und eine gründliche Vorbereitung der Gruppe ist Johannes-Joachim Brysch deshalb ein wichtiges Anliegen. »Ich will unseren Schülerinnen und Schülern vor allem mitgeben, was ich selbst erlebt habe: Dass ich in Bowling Green ein ›Home far away from home‹ gefunden habe und dass ich dort jederzeit willkommen bin«, sagt er. Eine Gelegenheit dazu wird sich hoffentlich auch ihm bald wieder bieten. austausch bildet Wieder zu Besuch in Bowling Green Die vielen Erfahrungen und seine Begeisterung für das Land und seine Menschen gibt Johannes-Joachim Brysch mittlerweile dort weiter, wo für ihn selbst alles begonnen hat. Nach Abschluss seines Referendariats unterrichtet er am AFG – und unterstützt gemeinsam mit seiner früheren Lehrerin Heike Armbrust die Schülerinnen und Schüler, die sich auf den Austausch mit GAPP vorbereiten. Seit der Coronapandemie waren allerdings nur virtuelle Kontakte möglich, etwa im Rahmen des »German American Virtual Exchange« (GAVE). Umso größer ist deshalb die Hoffnung, dass es bald wieder Richtung USA losgehen kann. »Ein virtueller Austausch ist gut, um erste Kontakte herzustellen. Aber man braucht zusätzlich etwas zum Anfassen und die Perspektive für eine Begegnung. Sonst gibt es unter den Schülerinnen und Schülern schnell enttäuschte Gesichter GAPP wird 50 Der deutsch-amerikanische Austausch für Schulen feiert 2022 in den USA Geburtstag. Seit 1972 ermöglicht GAPP, gefördert durch das Department of State und das Auswärtige Amt, Begegnungen und Freundschaften über den Atlantik hinweg. Seit der Gründung haben über 400 000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Gegenwärtig existieren über 700 aktive Schulpartnerschaften, die in den vergangenen fünf Jahren einen Austausch durchgeführt haben. Anlässlich des Geburtstages hat der PAD, der seit 1983 für die Schulen in Deutschland zuständig ist, einen Videowettbewerb durchgeführt. Den prämierten Beitrag des Gabelsberger-Gymnasiums Mainburg (Bayern) sehen Sie hier www.youtube.com/watch?v=mpQfbvvX3LQ 34
Fremdsprachenassistenzprogramm 35 zurückgeblickt Exotenbonus Jan Kammann unterrichtet Schülerinnen und Schüler aus vielen Nationen. Um mehr über ihre Heimat zu erfahren, begab er sich auf eine Weltreise – ausgestattet mit persönlichen Reisetipps seiner Klasse. Die Idee war ihm während seiner Zeit als Fremdsprachenassistent in China gekommen. interview martin finkenberger, pad Herr Kammann, was hierzulande Ostfriesen aushalten müssen, gilt in China für die Menschen der Region Changchun. Wie kommt es, dass Sie über dieses ungewöhnliche Insiderwissen verfügen? In meiner Examensarbeit für das Fach Geografie habe ich mich mit ethnischen Minderheiten in China befasst und war fasziniert von dem Land. Nach einem Besuch bei einer Freundin in Hongkong und in Shanghai wollte ich unbedingt für längere Zeit dorthin. Das Programm des PAD bot dafür eine gute Gelegenheit, vor allem deshalb, weil der Einsatz an einer chinesischen Schule erfolgen sollte. So bin ich schließlich in Changchun gelandet, einer für chinesische Verhältnisse fast schon kleinen Stadt mit provinziellem Charakter. ... über deren Einwohner sich Chinesen andernorts gerne lustig machen. In der Tat. Die Stadt und ihr Umland sind ein chinesisches Äquivalent zu Ostfriesland. Für die Städter in den Metropolen Peking oder Shanghai nämlich wohnen die »Aus dem Nordosten«, wie sich der Name der Region übersetzen lässt, am Ende der Welt. Wegen der Nähe zu Sibirien und der Mandschurei werden sie oft als »Sibirische Tiger« belächelt, was etwas Hinterwäldlerisches ausdrücken soll.
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