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Austausch bildet Juni 2017

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Die Zeitschrift "Austausch bildet" erscheint zwei Mal jährlich (Mai und November) und berichtet über den europäischen und internationalen Austausch im Schulbereich. Schwerpunkte vertiefen einzelne Programme oder Themen. Der Bezug der Zeitschrift ist kostenlos.

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Erfahrungen 27 > Erfolgreich auf europäischem Parkett: Zwei der insgesamt zehn Schulen, die im Februar auf der DIDACTA den Deutschen eTwinning-Preis erhalten haben, konnten sich über europäische Preise freuen. Das Bild zeigt alle Ausgezeichneten gemeinsam mit dem Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, Volker Schebesta MdL. austausch bildet Preisgekrönte Online-Projekte Drei deutsche Schulen gehören mit ihren Projekten zu den Gewinnern der Europäischen eTwinning-Preise 2017. Zwei davon haben sich der Situation von Flüchtlingen gewidmet. Mit der höchsten Auszeichnung bei eTwinning wird beispielhafte Zusammenarbeit zwischen Partnerschulen in Europa gewürdigt. von antje schmidt, pad I n der Altersgruppe der 12- bis 15-Jährigen erhielt das Projekt »Migrants and Refugees« den ersten Preis. Christian Fischer von der Schillerschule in Hannover (Niedersachsen) freute sich gemeinsam mit seinen Schülerinnen und Schülern sowie den Projektpartnern in Frankreich, den Niederlanden und Norwegen über die europäische Auszeichnung. Zuvor hatte sein Projekt bereits den Deutschen eTwinning-Preis erhalten. Die Jugendlichen haben sich vielseitig mit den Themen Flucht und Migration auseinandergesetzt und dabei die Online-Plattform von eTwinning für den Austausch ihrer Ergebnisse in englischer Sprache genutzt. Neben Recherchen zu Fakten und Hintergründen über Fluchtursachen, Herkunftsländer und Zielstaaten näherten sie sich dem Thema auch literarisch – durch selbst verfasste Rezensionen zu einem Jugendroman über zwei nigerianische Kinder, die in London Asyl suchen. Außerdem führten die Jugendlichen Interviews mit freiwilligen Helfern und Vertretern von Hilfsorganisationen. Besonders aufschlussreich war der direkte Kontakt mit Geflüchteten. Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und Norwegen sprachen mit Menschen, die ihre Heimat in Somalia, Eritrea oder Syrien verlassen hatten, und befragten sie beispielsweise nach den Gründen ihrer Flucht und wie sie sich in der neuen Heimat fühlen. Aus der Vielzahl an Informationen stellten die Schülerinnen und Schüler anschließend ein gemeinsames Online-Magazin zusammen. Das Projekt, so Englischlehrer Christian Fischer, habe nicht nur die Augen der Beteiligten in europäischer Hinsicht geöffnet, sondern zugleich »geholfen, Geflüchtete in unserer eigenen Gemeinde wahrzunehmen« und »mehr darüber zu erfahren, wer ›diese Flüchtlinge‹ eigentlich sind«. Auseinandersetzung mit Flucht und Migration Foto: Marcus Gloger/PAD Neben der Auszeichnung für die Hannoveraner Schule in einer der Alterskategorien können sich zwei weitere Projekte mit deutscher Beteiligung über Preise in den Spezialkategorien freuen. Den »Mediterranen Preis« erhält das Projekt »Does the earth have borders? Migration and Human Rights«. Auch hier liegt der Fokus auf Themen wie Flucht, Menschenrechten und Solidarität gegenüber Geflüchteten. Gemeinsam mit Schulen aus Griechenland, Italien, Polen, Tunesien und der Türkei hat Sabine Burkhardt von der Hebbelschule in Kiel (Schleswig-Holstein) das Projekt umgesetzt. »Was würdest du mitnehmen, wenn du fliehen musst?« war eine der vielen Fragen, mit denen sich die 14- bis 18-jährigen Jugendlichen beschäftigt haben. Ausgehend von historischen, philosophischen und literarischen Zugängen betrachteten sie die gegenwärtige Situation der Flüchtlinge und nahmen auch die mediale Berichterstattung genauer unter die Lupe. Im Projektverlauf bearbeiteten die Jugendlichen in multinationalen Teams verschiedene Themen wie beispielsweise die Situation in Syrien vor dem Bürgerkrieg oder auf welche Weise Länder, Organisationen oder Bürgerinnen und Bürger zur Flüchtlingshilfe beitragen. In Foren kommentierten sie die Beiträge der anderen und setzten sich dabei auch mit kritischen Haltungen gegenüber Flüchtlingen auseinander. Durch persönliche Gespräche mit Geflüchteten erfuhren die Jugendlichen mehr über deren Schwierigkeiten während der Flucht. Die Kieler Schülerinnen und Schüler besuchten zudem eine interaktive Ausstellung, bei der sie sich in die Situation von Menschen auf ihrem Fluchtweg versetzen konnten, und schilderten anschließend den Partnerklassen ihre Eindrücke auf der Projektwebsite. Das Projekt war für alle Beteiligten eine intensive Erfahrung. Rückblickend sagt Sabine Burkhardt: »Ich bin sehr begeistert! Es war das erste Mal, dass ich eTwinning im Unterricht genutzt habe, und ich werde es auf jeden Fall weiterführen.« Das Projekt »Cuéntame un cuento en español« überzeugte die Jury des Spanischen Sprachpreises. Alicia Ellenberger von der Georg-Büchner-Schule in Rodgau (Hessen) hat es in Zusammenarbeit mit Kolleginnen aus Italien, Spanien und Frankreich durchgeführt. Das Besondere ist die unterschiedliche 26 Altersstruktur der Schülerinnen und Schüler der teilnehmenden Klassen: Die Lernenden der Sekundarstufe I der Schulen in Deutschland, Frankreich und Italien schrieben gemeinsam Märchen auf Spanisch, die anschließend spanische Grundschulkinder illustriert haben. Daraus entstand ein digitales Märchenbuch. Wie sich zeigt, können auf diese Weise auch Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen erfolgreich in einem eTwinning-Projekt miteinander arbeiten. Spielerisch Deutsch lernen Die Nationale Koordinierungsstelle im PAD hatte in dieser Runde den Deutschen Sprachpreis ausgelobt. Er ging an das Projekt »Spielend Neues Lernen«. Rund 150 Schülerinnen und Schüler aus fünf europäischen Ländern haben hierbei sich und ihre Heimat vorgestellt und füreinander interaktive Onlinespiele entwickelt. Aber nicht nur das. Durch den Austausch von Spielideen konnten sie auch Grammatik anwenden und neu erlerntes Vokabular einsetzen – und gleichsam spielerisch ihre Fremdsprachenkenntnisse zur deutschen Sprache verbessern. Die eTwinning-Preise Der Europäische eTwinning-Preis wird jedes Jahr verliehen und ist verbunden mit Sachpreisen sowie einer Plakette für die Schule. 2017 hatten sich insgesamt 591 Projekte beworben, 14 von ihnen gehören zu den Preisträgern. Die Lehrkräfte werden zur Europäischen eTwinning-Konferenz eingeladen (siehe Seite 24) und können ihr Gewinnerprojekt einem internationalen Publikum vorstellen. Mit dem Deutschen eTwinning-Preis würdigt die Nationale Koordinierungsstelle einmal jährlich Schulpartnerschaften, die sich durch eine intensive Online-Kooperation mit europäischen Partnerklassen, kreativen Medieneinsatz sowie pädagogisch innovative Unterrichtskonzepte auszeichnen. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen der Bildungsmesse DIDACTA.

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