Schwerpunkt »Kulturelle Bildung« 9 8 austausch bildet erasmus+ schulbildung Kleine Baumeister, großes Theater Ein Perspektivwechsel in der pädagogischen Praxis der kulturellen Bildung der, über die wertschätzende Partizipation und selbstbestimmte Teilhabe der Kinder und Jugendlichen sowie einer veränderten Lehr und Lernkultur hin zu einer neuen Schulkultur – zu einer »Kulturschule« – führt, darum ging es im Projekt »Schule INKLUSIVE Kulturelle Bildung«. von martin finkenberger, pad W enn kleine Baumeister vor bedeutenden Bauwerken stehen, bekommen sie schnell große Augen. So erging es auch den Schülerinnen und Schülern der Grundschule am Kollwitzplatz im Berliner Stadtbezirk Pankow während einer Projektwoche. Eine Ortsbegehung seinerzeit führte sie zur Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und zur Sankt-Hedwigs-Kathedrale, die beide durch ihre Architektur beeindrucken. Auf spielerische Weise konnten die Kinder hier ihr im Unterricht erworbenes Wissen zu dem Themenfeld mit praktischen Einblicken verbinden. Im Verlauf des Projekts entwickelten sich dann weitere Forschungsstationen zu kulturhistorisch wichtigen Bauwerken der Stadt, zu denen andere Kindergruppen eingeladen wurden und die es dann gemeinsam zu entdecken und zu erforschen galt. Eine Ausstellung im Schulgebäude machte zudem die Werk- und Bastelarbeiten der Kinder öffentlich zugänglich. »Wissensvermittlung sollte nicht alleine in den Fächern stattfinden, sondern als ganzheitlicher Prozess betrachtet werden«, erläutert Schulleiterin Janett Hartig die Idee hinter dem Projekt, das unter dem Motto »Wilhelm und Hedwig in Berlin: Von Oktogon und Kuppeldach« stand. Das Projekt mit den kleinen Baumeistern ist eines von zahlreichen Praxisbeispielen, die im Leitfaden des Erasmus+ Partnerschaft »Schule inklusive kulturelle Bildung« vorgestellt werden. Entwickelt wurde der Leitfaden im Rahmen eines gleichnamigen Projekts, das die Regionale Schulaufsicht Pankow der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie mit Partnern in Wien und Bern durchgeführt hat. Ziel war es, »genauer zu untersuchen, wie Unterrichtsprojekte aus dem Bereich der kulturellen Bildung die Schulkultur beeinflussen und Prozesse der Qualitätsentwicklung anstoßen können«, erklärt Projektkoordinatorin Gabriele Münzberg. Der so entstandene Leitfaden soll vor allem den Praktikerinnen und Praktikern in Schule und Unterricht Rüstzeug an die Hand zu geben, um kulturelle Projekte zu initiieren und durchzuführen. Gefördert wird dieser Ansatz durch ein Fortbildungskonzept, das Lehrkräften sowie Erzieherinnen und Erziehern entsprechende Qualifikationen und Kompetenzen vermitteln will. Es besteht aus ins gesamt sechs Modulen und soll sie in die Lage versetzen, gemeinsam mit außerschulischen Partnern passgenaue Projekte der kulturellen Bildung zu entwickeln. Die Grundschule im Blumenviertel hat diesen Schritt bereits getan. »Lernwerkstatt Theater« nennt sie ihr Projekt aus dem Bereich des Darstellenden Spiels, das sich an Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen 5 und 6 richtet. Ein Werk der klassischen Literatur dient dabei als Grundlage, um selbst ein Theaterstück zu schreiben und zu inszenieren. Sujets der Vergangenheit werden so mit der >
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