europäischer preis für innovativen unterricht Vier gewinnt Vier Projekte aus Deutschland sind im vergangenen Herbst mit dem »Europäischen Preis für innovativen Unterricht« ausgezeichnet worden. Die EU-Kommission möchte damit die Arbeit von Kitas und Schulen anerkennen. 2021 ging es um das Thema »Fernunterricht und gemischte Lern formate«. Wir stellen die Preisträger vor. 22 austausch bildet
Neue Initiativen mit Erasmus+ 23 Neuer Schwung für Lehrerfortbildungen Erinnern Sie sich noch an die gute alte Schultafel? In den Klassenzimmern am Helmholtz-Gymnasium Bonn (Nordrhein-Westfalen) sucht man sie zumeist vergeblich – denn sie sind Schritt für Schritt durch interaktive Whiteboards ersetzt worden. Die digitalen Möglichkeiten helfen, den Unterricht in den Geisteswissenschaften und Fremdsprachen zu modernisieren. Dafür waren die Lehrkräfte auch bereit, selbst noch einmal die Schulbank zu drücken. Bei ihren Fortbildungen in sechs europäischen Ländern lernten sie nützliche Lernplattformen kennen, probierten clevere Apps aus und brachten wertvolle didaktische Anregungen mit nach Hause. Ihre Erfahrungen teilten sie in Workshops mit dem Kollegium. Stefanie Bauer, eine der Projektverantwortlichen, freut sich, dass digitale Tools nun regelmäßig im Unterricht eingesetzt werden. Mit seiner Erfolgsgeschichte hat das Helmholtz-Gymnasium auch die Jury überzeugt – und erhielt die Auszeichnung im Sekundarbereich. »Unser Ziel ist es, als Lehrkräfte Vorbilder der gelebten Digitalisierung im unterrichtlichen Kontext zu werden und unsere Schülerinnen und Schüler für ihre Zukunft zu befähigen, sich in dieser digital globalisierten Welt zu orientieren.« Dr. Stefanie Bauer, Viola Helms und Brigitte Lauth Spielend schreiben lernen Mit einem Stift schwungvoll Linien, Bögen und Schleifen aufs Papier zaubern sieht einfach aus und ist doch Höchst arbeit. Wer schreibt, koordiniert 30 Muskeln, 17 Gelenke – und zündet im Gehirn ein Feuerwerk seiner Neuronen. Marianela Diaz Meyer, Leiterin des Schreibmotorik Instituts in Heroldsberg (Bayern), das für sein Projekt im Bereich der frühkindlichen Bildung ausgezeichnet wurde, ist überzeugt: »Schreiben macht schlau.« Doch immer weniger Kinder beherrschen das komplexe »Handwerk«. Ein Grund dafür ist ihr Bewegungsmangel. Sie rennen, klettern und hüpfen immer weniger – und oft fehlt es ihnen auch an feinmotorischer Beschäftigung. Umso wichtiger ist es nach den Erkenntnissen von Marianela Diaz Meyer deshalb, Kinder früh beim Schreiben zu fördern. Mit ihren Erasmus-Partnern aus Deutschland, Österreich und Italien entwickelte sie Übungen für Kindergarten und Schule. Etwa: Wie bewege ich mit Wedeln einen Wattebausch? Mit wie viel Kraft forme ich Knete zur Wurst? Lernvideos vermitteln den Pädagoginnen und Pädagogen praktische Anregungen, wecken bei den Kindern die Lust am Schreiben und rücken, so die Jury, ein bedeutsames Thema in den europäischen Fokus. »Wir wollten erreichen, dass bereits Kindergartenkinder mit Freude einen spielerischen Zugang zum Schreibenlernen entdecken. Mit der Entwicklung der Tutorials stehen erstmals anschauliche und wissenschaftlich fundierte Lehr- und Lernmaterialien dafür bereit. Die Resonanz zu den Übungen – im digitalen Format – fiel bei den Erziehern und Erzieherinnen sowie Lehrkräften sehr positiv aus.« Dr. Marianela Diaz Meyer
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