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Austausch bildet - Juni 2022

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Das Magazin „Austausch bildet“ des PAD veröffentlicht Beiträge zur Praxis im internationalen Schulaustausch. "Das mehr im Plus" lautet das Motto der Juniausgabe, die zeigt, welche Möglichkeiten Erasmus+ bietet und welche Erfahrungen Schulen und Kitas mit dem europäischen Austausch sammeln. Sie können das Heft kostenlos im PAD-Webshop bestellen oder abonnieren. www.kmk-pad.org/shop

Geprägt fürs Leben

Geprägt fürs Leben Meingard Baumann Sie bereichern den Deutschunterricht, erweitern ihre interkulturellen Kompetenzen und bilden sich selbst sprachlich und methodisch-didaktisch fort: Rund 800 Studierende und junge Erwachsene konnten 2021 als Fremdsprachenassistenzkräfte oder Freiwillige an Schulen im Ausland vermittelt werden. Die Gesichter hinter diesen Programmen des PAD lernen Sie hier kennen. meingard baumann & rebecca hoppe Beim PAD seit 2018 bzw. 2019 im Programm »kulturweit« im Referat für Fortbildungen für Lehrkräfte und Freiwilligenprogramme Rebecca Hoppe austausch bildet Wir sind zuständig für die Koordination des Freiwilligenprogrammes »kulturweit« im PAD. Wir organisieren die Auswahl der Freiwilligen und informieren und betreuen interessierte Gastschulen in enger Zusammenarbeit mit den Fachberatungen der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen vor Ort. Das Motto »Austausch bildet« bedeutet für uns persönlich, dass Austausch uns bereits unser ganzes Leben begleitet, in jedem Alter und in jeder Lebenslage stattfinden kann und immer bereichernd ist. Das gilt heute umso mehr als jemals zuvor, denn: Sich gegenseitig kennenlernen und damit neue Perspektiven eröffnen, ist das Einzige, was nachhaltig Brücken zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen baut. Auch wenn »Auslandsmobilität« derzeit eingeschränkt ist, empfehlen wir solche Erfahrungen möglichst vielen jungen Menschen, weil das Eintauchen in eine andere Kultur, eine fremde Sprache und ein unbekanntes Bildungssystem nur durch einen Auslandsaufenthalt möglich ist und sich durch nichts ersetzen lässt. Schon auf dem Vorbereitungsseminar der Freiwilligen spürt man diese Vorfreude, die positive Energie und Aufbruchstimmung – gemischt mit Aufregung und auch einer gehörigen Portion Respekt vor diesen Aufgaben und dem Ungewissen, das sie erwarten wird. Jeder Teilnehmer hat seine und jede Teilnehmerin hat ihre »Geschichte«. Besonders in Erinnerung geblieben ist uns ein Workshop zur Musik als Medium im Deutschunterricht, der auf einem Vorbereitungsseminar angeboten wurde. Die Teilnehmenden sollten nach einer Einführung der Leiterin und einigen Kanons eigene Lieder einbringen. Nach einigem Zögern trauten sich die Freiwilligen, ihre Lieder anzustimmen. Beim gemeinsamen Singen eines japanischen Kanons entstand dann eine ganz besondere Atmosphäre. Alle waren am Ende sehr beglückt, dieses Gemeinschaftsgefühl und diese Verbundenheit erlebt zu haben, und sind mit der Gewissheit aus diesem Workshop gegangen, auch im Ausland im Deutschunterricht eine Einheit zur Musik anbieten zu können. Ganz allgemein sind es die interessanten Begegnungen der Zurückgekehrten auf ihrem Seminar am Werbellinsee. Manche erkennt man kaum wieder, weil sie sich nach einem halben oder ganzen Jahr so verändert haben. Sie sind selbstbewusster und selbstsicherer geworden und gehen voller guter und wertvoller Erfahrungen ihren weiteren Weg. Viele sagen: Das war das beste Jahr meines Lebens und ich würde den Freiwilligendienst jederzeit wieder machen. 28

Der PAD stellt sich vor 29 anke klemm Beim PAD seit 2000 und seit Dezember 2008 im Referat für Fremdsprachenassistenzkräfte Ich bin zuständig unter anderem für die Vermittlung von Praktika für angehende Französischlehrkräfte an Schulen in Frankreich. Gerne vermittle ich aber auch Studierende anderer Fächer, die Interesse an Frankreich haben und sich im Alltagsleben gut auf Französisch verständigen können. Das Motto »Austausch bildet« bedeutet für mich persönlich, den Mut zu haben, für eine längere Zeit ins Ausland zu gehen und zu erleben, wie die dortigen Erfahrungen die eigene Persönlichkeit verändern, den Blick auf das Heimat- und Gastland schärfen und helfen, herauszufinden, wo der eigene Lebensweg hingehen soll. Auch wenn »Auslandsmobilität« derzeit eingeschränkt ist, empfehle ich solche Erfahrungen möglichst vielen Studierenden, zumal das Programm für Fremdsprachenassistenzkräfte in Frankreich und vielen anderen Ländern trotz Pandemie stattgefunden hat. Auch wenn viele von ihnen ihren Einsatz oft unter erschwerten Bedingungen absolviert haben, waren sie begeistert von ihren Erfahrungen und konnten sich trotz der weltweit schwierigen Situation beruflich und persönlich weiterentwickeln. Jeder Teilnehmer hat seine und jede Teilnehmerin hat ihre »Geschichte«. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein sehr junger Teilnehmer, der trotz der Pandemie nach Paris gegangen ist. Am Anfang hatte er Zweifel, ob er die Assistenzstelle überhaupt antreten solle. Er wusste nicht, wie sich die Pandemie weiterentwickeln würde, ob er in der Schule zurechtkäme und wo er ein Zimmer finden könnte. Die Schule hat ihm dann eine günstige Unterkunft in einer WG organisiert. Das Unterrichten hat ihm Spaß gemacht und die schwierige Coronalage mit einem harten Lockdown hat er auch gemeistert – sogar den Louvre konnte er noch besuchen. Als er sich am Ende seiner Assistenzzeit bei mir meldete, war ich überrascht, wie stark ihn die Zeit geprägt hatte. Seinem späteren Bericht konnte ich entnehmen, dass er auf diese Erfahrungen sogar ein wenig stolz war. carmen koglin Beim PAD seit 2017 im Referat für Fremdsprachenassistenzkräfte Ich bin zuständig für das Programm mit der Republik Irland und mit Kanada. Mit dem Motto »Austausch bildet« verbinde ich persönlich zahlreiche wunderbare Erfahrungen und noch immer Kontakte weltweit mit tollen Menschen. Seit meiner Jugend hatten wir in unserer Familie Austauschschülerinnen und -schüler aus Kanada, Ghana und Panama, durch die wir sehr viel über diese Länder gelernt haben. Ich selbst war drei Monate mit einem Schüleraustausch in Kanada und zweimal als Fremdsprachenassistentin in Frankreich. Dadurch habe ich einerseits meine Sprachkenntnisse stark verbessert und gleichzeitig viel darüber gelernt, dass man Dinge auf unterschiedlichste Art und Weise angehen kann – und sie trotzdem funktionieren. Auch wenn »Auslandsmobilität« derzeit eingeschränkt ist, empfehle ich solche Erfahrungen möglichst vielen Studierenden, weil sie sich dadurch persönlich unheimlich weiterentwickeln. Vor allem zukünftige Fremdsprachenlehrkräfte können ihren Schülerinnen und Schülern dann authentisch von ihren Erlebnissen aus den Ländern erzählen, die sie im Unterricht behandeln. Zudem ergeben sich durch die persönlichen Begegnungen oft Kontakte, die dann zu langjährigen Austauschprojekten der eigenen, zukünftigen Schule führen können. Jeder Teilnehmer hat seine und jede Teilnehmerin hat ihre »Geschichte«. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Assistent, der durch die Zeit im Ausland gemerkt hat, wie wichtig ihm seine Partnerin ist, die in Deutschland geblieben war. Er hat ihr dann direkt nach seiner Rückkehr einen Antrag gemacht. Inzwischen sind sie glücklich verheiratet und haben ein Kind.

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