weiterbildungsprogramm Einmal ans Meer Zur Person Usbekistan hat keine Küsten. Bei ihrem nächsten Deutschlandbesuch möchte Umida Mamatursunova deshalb unbedingt einmal an die Ost- oder Nordsee. Ihre Weiterbildung am Carl-Friedrich-Gauß- Gymnasium nutzte die Deutschlehrerin auch dazu, einen Schüleraustausch mit ihrer Heimatschule in Taschkent zu initiieren. Umida Mamatursunova unterrichtet Deutsch an der Schule Nr. 60 in Taschkent (Usbekistan). 2022 nahm sie am Weiterbildungsprogramm des PAD teil. Interview martin finkenberger, pad Frau Mamatursunova, wenn Ihre Schülerinnen und Schüler sich für eine Fremdsprache entscheiden müssen und dabei schwanken: Mit welchen Argumenten werben Sie dann für Deutsch? Deutsch als Fremdsprache und das Deutsche Sprachdiplom (DSD) schaffen eine ausgezeichnete Grundlage, um bereits in Usbekistan die Prüfungen für einen Studienplatz an einem Studienkolleg in Deutschland oder an einer Universität abzulegen. Damit haben die Schülerinnen und Schüler auch gute Chancen, in ein Stipendienprogramm etwa des DAAD aufgenommen zu werden. Gerade die Vollstipendien sind für unsere Schülerinnen und Schüler eine wertvolle Unterstützung, da sie damit das ganze Studium finanzieren können. Hinzu kommen die interessanten Lehrmethoden, die zahlreichen Wettbewerbe und die Möglichkeit, gerade im Schüleraustausch Deutsch in angenehmer Atmosphäre und mit Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern zu lernen. Das alles macht die Sprache attraktiv. Was lernen die Schülerinnen und Schüler im Schüleraustausch mit Gelsenkirchen, was ihnen kein Schulbuch und keine noch so perfekte Deutschlehrerin vermitteln würden? Jede Art des Austauschs ist für unsere Schülerinnen und Schüler Gold wert, aber der Aufenthalt der Zehntklässler in Deutschland hat einen besonderen Stellenwert: Er gibt ihnen die Gelegenheit, die Fremdsprachenkenntnisse aktiv einzusetzen. Und gleichzeitig lernen sie den Schulalltag kennen, schließen Freundschaften und sammeln interkulturelle Erfahrungen. Das ist eine gute Vorbereitung für alle, die dann in der Jahrgangsstufe 11 die Prüfung für das DSD II ablegen. Denn im schriftlichen und mündlichen Teil sollen sie sich gut informiert zeigen über das, was momentan in der deutschen Gesellschaft diskutiert wird. Die Kommunikation mit Gleichaltrigen während des Austauschs ermöglicht es ihnen, über solche Themen zu diskutieren und Meinungen auszutauschen. austausch bildet Als Deutschlehrerin kennen Sie die Sprache und Kultur sehr gut, aber sicher gibt es auch für Sie immer etwas Neues. Was möchten Sie bei Ihrem nächsten Deutschlandbesuch entdecken? Ich möchte unbedingt einmal ans Meer, da wir in Usbekistan keine Küsten haben. Das Meer ist für mich ein Traum geworden, der sich hoffentlich erfüllen wird. Ein weiterer Plan ist, dass ich das Hochschulsystem in Deutschland gerne genauer kennenlernen würde. Während meines Weiterbildungsjahres am Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium in Gelsenkirchen hatte ich ein volles Programm, sodass kaum Zeit dafür blieb. Das möchte ich gerne nachholen. 30
Erfahrungen 31 »Ich bin sehr froh, dass ich an der Schule Nr. 60 in Taschkent lernen konnte, einer Schule, die dank der Kooperation mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen das Deutsche Sprachdiplom (DSD) anbietet. Diese Kooperation hat mir nicht nur geholfen, die deutsche Sprache und viel über Deutschland zu lernen, sondern auch die Teilnahme an Wettbewerben und Kontakte zu Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern ermöglicht. Und sie gab mir die Chance, mit dem DSD II an einer Universität in Deutschland zu studieren. Ich bin davon überzeugt, dass ich durch dieses Studium nicht nur eine hervorragend ausgebildete Zahnärztin, sondern auch eine effektive Medizinwissenschaftlerin werden kann.« Mit dem DSD zum DAAD-Stipendium Dana Popova hat an der Schule Nr. 60 das Deutsche Sprachdiplom abgelegt. Inzwischen studiert sie mit einem DAAD-Stipendium Zahnmedizin. »Motivation ist der Schlüssel zum Erfolg« »Meine Motivation für das Deutschlernen war nicht nur, damit eine Möglichkeit zum Studium im Ausland zu erhalten, sondern auch, mich selbst zu entwickeln, weil ich glaube, dass es keine Grenze für Perfektion gibt. Egal, ob du es aus beruflichen Gründen brauchst, für das Reisen oder aus persönlichem Interesse: Deine Motivation ist der Schlüssel zum Erfolg. Denke daran, dass die deutsche Sprache dir viele Türen öffnen kann. Sie ermöglicht es dir, neue Freundschaften zu schließen, kulturelle Schätze zu entdecken und deine beruflichen Chancen zu erweitern. Setze dir klare Ziele, sei geduldig und bleibe motiviert. Nutze Ressourcen wie Sprachkurse, Bücher, Apps und vor allem die Möglichkeit, mit Muttersprachlern zu sprechen. Vergiss nicht, dass das Lernen einer neuen Sprache eine Bereicherung für dein Leben sein kann.« Saidakhmad Mirzaev hat an der Schule Nr. 60 das Deutsche Sprachdiplom abgelegt. Inzwischen studiert er Zahnmedizin in Hannover.
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