Aufrufe
vor 8 Monaten

Austausch bildet – Juni 2024

  • Text
  • Fremdsprachenassistenzprogramm
  • Weiterbildungsprogramm
  • Etwinning
  • Erasmusplus
  • Lehrerfortbildungen
  • Schulpartnerschaften
  • Programm
  • Schulen
  • Menschen
  • Deutschland
  • Schule
  • Israel
  • Austausch
Nach dem Terrorangriff auf Israel im Herbst 2023 sind Begegnungen zwischen Deutschen und Israelis im Rahmen von Schulpartnerschaften, Lehrerfortbildungen und Stipendienprogrammen wichtiger denn je, um Zeichen der Solidarität zu setzen und die Verständigung zwischen beiden Staaten zu fördern. Unser Schwerpunkt im Magazin zum Austausch mit Israel vermittelt persönliche Einblicke dazu. Sie können das Heft kostenlos bestellen unter https://www.kmk-pad.org/service/shop

Hinter den Kulissen Dazu

Hinter den Kulissen Dazu kam ein Blick hinter die Kulissen des Parlamentsbetriebs. Eine Woche lang begleitete John Ngala seinen Mentor Manfred Todtenhausen, der als stellvertretender Vorsitzender der Parlamentariergruppe Östliches Afrika selbst schon in Kenia war, zu Terminen. So nahm er etwa an einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses teil, dem der FDP-Abgeordnete als Obmann seiner Fraktion in der »Ampelkoalition« angehört. Seitdem weiß er nicht nur die Farbensymbolik der Parteienlandschaft hierzulande einzuordnen, sondern auch um den Stress, den Sitzungswochen für Abgeordnete und ihre Mitarbeitenden bedeuten. Und dass es, zumindest in der fünften Jahreszeit, auch einmal informeller zugehen kann. Genau während seines Praktikums fanden karnevalistische Umtriebe statt: »Das war schon komisch, weil ich dachte, dass Parlamentarier immer ernst sind und keine Zeit für Spaß haben. Aber dann haben doch alle gemeinsam gefeiert«, sagt er schmunzelnd. »Man muss den Menschen die Chance zu Eigeninitiativen geben und sie Verantwortung übernehmen lassen.« konnte John Ngala sich dabei durchaus identifizieren: »Man muss den Menschen die Chance zu Eigeninitiativen geben und sie Verantwortung übernehmen lassen«, sagt er. Dafür will auch er sich in Kenia einsetzen. Seit er sein Studium als Betriebswirt abgeschlossen hat, arbeitet er in einer Bank und berät Unternehmen in ihrer Finanzplanung. Seine Zukunft kann John Ngala sich allerdings auch als IT-Unternehmer vorstellen. Für kleinere Firmen in Kenia, so seine Einschätzung, gebe es bislang kaum Möglichkeiten, heimische Produkte über das Internet zu vertreiben. Eine einfach bedienbare Plattform für eCommerce könnte ihnen dabei helfen und damit zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen. Politik mit Stil Mehr noch aber beeindruckte John Ngala, in welchem Stil im Bundestag politische Fragen verhandelt werden. »In den Ausschüssen sprechen nicht nur Abgeordnete, sondern auch Fachleute mit Sachverstand, die Ratschläge geben. Entscheidungen beruhen damit stärker auf Fakten«, sagt er. Aufschlussreich war zudem, wie diskutiert wird: »Die Abgeordneten haben zwar unterschiedliche Meinungen. Aber sie hören sich gegenseitig zu und respektieren sich.« Mit den Überzeugungen seines Mentors Zur Person Name John Ngala austausch bildet Heimatland Kenia Preisträger 2015 Heute Unternehmensberater in einer Bank 38

Fremdsprachenassistenzprogramm 39 zurückgeblickt »Jede Sprache zählt« »Ich bin im Deutschen sehr weit gekommen. Aber es ist nicht meine Muttersprache. Gelegentlich mache ich noch Fehler«, sagt Heather Graham, die eigentlich aus England kommt. Dass sie heute an einer Schule in Deutschland ihre Muttersprache unterrichtet, liegt auch am Fremdsprachenassistenzprogramm. interview martin finkenberger, pad Frau Graham, Sie kommen aus Preston in England und unterrichten heute an einer Realschule in der Nähe von Köln. Rutschen Ihnen noch gelegentlich Worte in Ihrer Muttersprache heraus, weil Ihnen die passende Übersetzung gerade fehlt? Ganz klar »Oh Sorry«. Das gibt es heute zwar auch im deutschen Sprachgebrauch, wird aber sehr eigenartig betont. Ich spreche es deshalb immer auf Englisch aus. Wofür ich bislang keine Übersetzung gefunden habe, ist »fair enough«, eine Redewendung, die in England häufig vorkommt. »In Ordnung«, »Okay« oder »Passt schon«: Ich finde, keine dieser Übersetzungen trifft es richtig. Am Wohlsten fühle ich mich deshalb, wenn ich mich mit Leuten unterhalte, die in beiden Sprachen stark sind und genau das verstehen, was ich ausdrücken möchte, egal, in welcher Sprache ich gerade spreche. Und wenn Sie fluchen wollen? Das würde mir immer auf Englisch rausrutschen, auch nach 13 Jahren in Deutschland. Woher kam das Interesse an Deutsch als Fremdsprache? Irgendwelche familiären Verbindungen und Kontakte zu Deutschland gab es nicht. Es war wohl einfach so, dass mir der Fremdsprachenunterricht immer viel Spaß gemacht hat und, im Gegensatz etwa zu Mathematik, das Sprachenlernen leichtgefallen ist. Die guten Noten, die sich daraus ergaben, haben mich natürlich besonders motiviert. ... und wurden durch einen Besuch im Land bestärkt? Was meine Leidenschaft noch mal angekurbelt hat, war ohne Zweifel ein Schüleraustausch wohl in der 9. Klasse, ziemlich zu Beginn des Fremdsprachenunterrichts. Die Zeit in Bonndorf im Schwarzwald war intensiv, aber auch schwierig, weil wir in eine uns zunächst fremde Umgebung hineingeworfen wurden. Am Ende aber fand ich es richtig toll, sodass ich während der A-Levels in der Oberstufe an zwei weiteren Schüleraustauschen teilgenommen habe diesmal nach Braunschweig. >

Publikationen

Folgen Sie dem PAD