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Erasmus+ Success Stories

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Die Broschüre stellt Erasmus+ Projekte aus dem Schulbereich vor, die 2019 abgeschlossen wurden. Sie wurden aufgrund ihrer besonderen Qualität vom PAD als "Success Story" ausgezeichnet. Lesen Sie mehr über die jeweiligen Ziele und Aktivitäten der Schülerbegegnungen, Fortbildungen und europäischen Projektarbeit zwischen Partnerschulen.

Integration als

Integration als Herausforderung Über das Projekt Projekttitel Verbesserung des Übergangs von zugewanderten Schülern und Schülerinnen in Regelklassen Koordinierende Einrichtung Integrierte Gesamtschule Delmenhorst Bundesland Niedersachsen Kontakt Werner Kramper doublevk@gmx.de Projektlaufzeit 24. September 2017 bis 23. September 2019 EU-Förderung 23.332 Euro für die koordinierende Einrichtung » Wer hat sich nicht schon einmal fremd gefühlt oder Vorurteile am eigenen Leib gespürt«, fragt Werner Kramper. Der Lehrer, der an der Integrierten Gesamtschule Delmenhorst (IGS) unterrichtet, kann gut nachvollziehen, wie es Jugendlichen aus aller Welt ergeht, denen er den Start für ein Leben in Deutschland erleichtern will. Seit 2015 nimmt seine Schule geflüchtete Schülerinnen und Schüler auf. Nach ihrem pädagogischen Leitbild »Wir sind eine Schule für alle Kinder« richtete die IGS eine Sprachlernklasse für die Neuankömmlinge ein. Erprobte Konzepte für diese europaweite Herausforderung gab es damals kaum. Eine Chance für Erasmus+! Als Werner Kramper im Herbst 2017 die Leitung seines heutigen Erfolgsprojekts übernahm, wünschte er sich Anregungen, wie der Übergang der zugewanderten Schülerinnen und Schüler in die Regelklassen noch besser gelingen könnte. Ideen fanden er und 13 Kolleginnen und Kollegen bei Erasmus+ Fortbildungen in Tschechien, Italien, Großbritannien, Portugal und Spanien. Werner Kramper betont, dass seine Schule aufgrund der anderen Voraussetzungen in den Partnerländern keine vollendeten Konzepte übernehmen konnte. »Einen Masterplan für Integration gibt es nicht«, sagt er. »Aber viele gute Anregungen.« Er selbst ermutigt dazu, mit Neugier und Empathie auf die Geflüchteten zuzugehen – auch, um kulturelle Missverständnisse aufzuklären. Mit Erfolg: Die Schülerinnen und Schüler entwickelten zusammen mit ihren Lehrkräften ein Konzept, wie sie die Geflüchteten bestmöglich in die Klassen einbinden können. Die gemeinsame Verantwortung motiviert alle. Durch viele kleine, aber effektive Schritte klappt der Übergang von den Sprachlern- in die Regelklassen an der IGS immer besser. 16 |

success stories 2019 | leitaktion 1 nachgefragt bei Werner Kramper Wie reiht sich Ihr Projekt in die EU-Strategie »Europa 2020« ein, die Bildungschancen verbessern will? Die Integration zugewanderter Schülerinnen und Schülern sowie inklusiver Unterricht sind zwei Schwerpunkte der Strategie »Europa 2020«. Dort setzte unser Projekt an. Für unsere Sprachlernklasse benötigten wir innovative Methoden, um die neuen Aufgaben zu bewältigen. Eine der größten Herausforderungen war, die geflüchteten Jugendlichen in bestehende Klassengemeinschaften zu integrieren. Das Erasmus+ Projekt zielte deshalb darauf ab, möglichst viele Kolleginnen und Kollegen international zu dieser Thematik fortzubilden. Von ihren Erfahrungen sollte die gesamte Lehrerschaft profitieren. Welche Anregungen hatten Sie für Ihre europäischen Partner? Sie waren besonders beeindruckt von unserem flexiblen Integrationskonzept. Das Besondere daran ist, dass wir je nach Leistungsstand der geflüchteten Schülerinnen und Schüler individuell entscheiden, wann ein Übergang in die Klassengemeinschaft sinnvoll ist. Unser Modell diente Kolleginnen und Kollegen, deren Schulsysteme stärker auf Einstufungstests und Leistungsüberprüfungen setzen, als Anregung. Wir wiederum profitierten von ihren Rückmeldungen. Wie haben Sie Ihre Projekterfahrungen an Ihrer Schule praktisch umgesetzt? Sehr erfreulich ist, dass diejenigen, die sich fortgebildet haben, mehr Sicherheit in der Lehrpraxis gewonnen haben. Ihre Erfahrungen haben sie in Arbeitsgruppen und Konferenzen geteilt. Im didaktischen Ausschuss unserer Schule entstand eine AG, die dem Thema weitere Impulse gibt. Daraus ergab sich ein Folgeprojekt, das auf Job-Shadowing ausgerichtet ist und weitere Kolleginnen und Kollegen einbindet. Begründung für die Auszeichnung Die Integrierte Gesamtschule Delmenhorst hat mit dem durchgeführten Projekt entscheidende Kenntnisse und Impulse bezüglich der besseren Integration von zugewanderten Schülerinnen und Schülern erzielt, die dadurch den Sprung von den Sprachlern- in die Regelklassen schafften. Im Projektverlauf wurde deutlich, dass mit den geplanten Fortbildungen nicht alle gesetzten Ziele im gegebenen Zeitraum realistisch waren. Diese Erkenntnis führte jedoch nicht zu einer negativen Wahrnehmung des Gesamtprojekts, sondern wurde als »lessons learnt« für das Folgeprojekt verbucht. Hier zeigt sich, dass das durchgeführte Projekt nicht isoliert gesehen wird, sondern als Beginn eines durch Erasmus+ geförderten Entwicklungsprozesses, der engagiert fortgeführt wird. | 17

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