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Erasmus+ Success Stories

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Die Broschüre stellt Erasmus+ Projekte aus dem Schulbereich vor, die 2019 abgeschlossen wurden. Sie wurden aufgrund ihrer besonderen Qualität vom PAD als "Success Story" ausgezeichnet. Lesen Sie mehr über die jeweiligen Ziele und Aktivitäten der Schülerbegegnungen, Fortbildungen und europäischen Projektarbeit zwischen Partnerschulen.

nachgefragt bei Elke von

nachgefragt bei Elke von Hoyer und geprägt von Entbehrungen: nur ein kleiner Rucksack, kein Mobiltelefon, kaum Geld. Die Empathie, die unsere Schülerinnen und Schüler entwickelten, war prägend für das Projekt. Hauptziel des Projekts war es, Respekt vor anderen Kulturen zu wecken. Woran erkennen Sie, dass dies gelungen ist? Unsere Schülerinnen und Schüler gehen jetzt offener auf ihre Altersgenossen mit Migrationshintergrund und auf Flüchtlingskinder zu. Sie haben viel über die Kulturen verschiedener Herkunftsländer erfahren und sich mit deren Religionen und Traditionen auseinandergesetzt. Besonders die emotionalen Fluchtgeschichten haben die Kinder beeindruckt. Für sie war es kaum denkbar, ihr Zuhause, ihre Familie und Freunde zu verlassen für ein unsicheres Leben in einem fremden Land. Die Fluchtwege waren abenteuerlich Die Kooperation hat auch die Englischkenntnisse gefördert. Was bedeutet dies für das Gelingen der Kooperation? Der Projekterfolg war stark von der Kommunikationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler abhängig. Bei der Verständigung auf Englisch lernten sie, Hilfsmittel wie das digitale Wörterbuch und Übersetzungsprogramme zu nutzen. Die Kinder setzten aber auch intuitiv ihre Gestik und Mimik ein und drückten ihre Befindlichkeit mit Emojis aus. Welche Rückmeldungen haben Sie von den Schülerinnen und Schülern erhalten? Vor allem erfreuliche. Das Interesse an Erasmus+ Projekten ist stark gestiegen. Und es sind neue Freundschaften entstanden, die weit über den Projektzeitraum hinausreichen. Eine Familie aus Deutschland hat sogar die spanische Partnerfamilie in den Ferien besucht. Eine positive Resonanz erhalten wir auch von den Schülerinnen und Schülern, die einander mehr als bisher unterstützen, beispielsweise beim Erlernen der deutschen Sprache. Begründung für die Auszeichnung Das Projekt »Digital Empathy« verband zwei wichtige Anliegen: Digitale Kompetenz und kritischen Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln und Empathie für Menschen anderer Kulturen zu wecken. Die vielfältigen Aktivitäten waren durchgehend gut durchdacht und motivierend auf die Zielgruppe abgestimmt – Schülerinnen und Schüler der unteren Sekundarstufe. Das Projekt band nicht nur die Teilnehmenden, sondern phasenweise auch die Schulöffentlichkeit der sieben Partnereinrichtungen ein. Die Dokumentation vermittelt einen guten Einblick in die lebendige Projektgestaltung. 28 |

success stories 2019 | leitaktion 2 Digitale Brücken bauen Um seine Stimmung auszudrücken, reicht es schon, ein ins Handy zu tippen. Wie praktisch, wenn Schülerinnen und Schüler aus sieben europäischen Ländern miteinander kommunizieren. Neben den Emoji-Bedeutungen machten die Erasmus+ Partner aus Deutschland, Polen, den Niederlanden, Italien, Spanien, Portugal und der Türkei auch Erfahrungen mit noch weit ausgeklügelteren digitalen Verständigungsmöglichkeiten. Sie testeten Apps, die blitzschnell in die verschiedenen Landessprachen übersetzten, und Programme, mit denen sie die Heimat ihrer europäischen Freunde per Mausklick erkundeten. »Wie können wir die Möglichkeiten des Internets nutzen, um digitale Brücken zu bauen?«, fragte sich Elke von Hoyer von der Mittelschule Lindau, als sie die zweijährige Projektleitung für »Digital Empathy« übernahm. Die Jugendlichen lernten, die neuen Medien geschickt zu nutzen, um vorurteilsfrei aufeinander zuzugehen. »Bei den Digitalkompetenzen haben viele Schülerinnen und Schüler Nachholbedarf. Das macht sie anfällig für populistische Meinungsmache«, erklärt Elke von Hoyer. Deshalb achteten sie darauf, Informationen aus sozialen Netzwerken zu hinterfragen und Desinformationen auf die Spur zu kommen. Doch mindestens ebenso wichtig wie der digitale Nachhilfeunterricht waren die analogen Begegnungen: von jungen Migrantinnen und Migranten der Mittelschule Lindau, die ihren Mitschülerinnen und Mitschülern von ihren Fluchtgeschichten berichteten, bis zu drei länderübergreifenden Treffen der jungen Europäerinnen und Europäer. Wenn sie mit der gemeinsamen Projektsprache Englisch einmal nicht weiterkamen, gab es ja noch die mobile Geheimwaffe, die auch ohne viel Worte funktioniert. Ein und für eine erfolgreiche Erasmus+ Kooperation. Über das Projekt Projekttitel Digital Empathy Koordinierende Einrichtung Mittelschule Lindau (Bodensee) Bundesland Bayern ` Partnerschaftstyp Schulpartnerschaft Kontakt Elke von Hoyer elkevonhoyer@web.de Partner • Novaschool Añoreta (Spanien) • Istituto Comprensivo Roncalli (Italien) • CSG Anna Maria van Schurman (Niederlande) • Szkoła Podstawowa im. 16. Pułku Ułanów Wielkopolskich w Grupie (Polen) • Agrupamento de Escolas Trigal de Santa Maria (Portugal) • MEB Ordu Ünye Anafarta Ortaokulu (Türkei) Projektlaufzeit 1. September 2017 bis 31. August 2019 EU-Förderung 25.015 Euro für die koordinierende Einrichtung Website www.digital-empathy.com | 29

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