jahresbericht 2017 Internationale Deutschlehrertagung 2017 Brücken bauen in der Schweiz 16 »Brücken gestalten – mit Deutsch verbinden« lautete das Motto der Internationalen Deutschlehrertagung, die im August 2017 in Fribourg in der Schweiz stattfand. Auch der PAD nutzte die Möglichkeit, für seine Programme zur Förderung der deutschen Sprache und Kultur zu werben. 17 m 12 Uhr tönt plötzlich fetzige Musik durch das Universitätsgebäude. Robert Poljan, Deutschlehrer aus Kroatien und Teilnehmer am Weiterbildungsprogramm des PAD, hat sich einen ganz eigenen Beitrag zum Brückenbauen ausgedacht. Mit seiner Zumba-Einlage reißt er die Anwesenden mit, dass selbst in Ehren ergraute Kulturmittler tanzen. Wieder einmal zeigt sich: Das Leben in Deutschland ist vielfältig – und Deutsch ist mehr als schreiben, lesen, reden. Robert Poljan ist einer von rund 1 700 Teilnehmenden, die Anfang August zur 16. Internationalen Deutschlehrertagung (IDT) nach Fribourg in die Schweiz gekommen sind. Ermöglicht wurde dieser Besuch, weil der PAD mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes erstmals Stipendien für Deutschlehrkräfte vergeben konnte, die in ihrer Heimat Schulpartnerschaften und Schüleraustausch etwa im Rahmen der Initiative »Schulen: Partner der Zukunft« (PASCH) organisieren oder sich um Fortbildungen für den eigenen Unterricht bemühen. Im PASCH-Forum berichten deshalb nicht nur Robert aus Kroatien, sondern auch Paz aus Chile, Ira aus Indien und Alicia aus Polen über ihre Projekte – und geben den Programmen ein Gesicht. Am anderen Ende des Hörsaalgebäudes hat der PAD seinen Informationsstand aufgestellt. Im DACHL- Bereich der Tagungsstätte befindet er sich in guter Gesellschaft von Österreichern, Schweizern, Liechtensteinern und Südtirolern, die ebenfalls ihre vielfältigen Angebote für Deutschlerner vorstellen. Und wem diese geballte Menge an Informationen zu viel ist, zieht sich ins DACHL-Café zu einem Kaffee zurück, spricht mit anderen Teilnehmenden oder schaut sich an, was die verschiedenen Verlage und Anbieter in den Bereichen Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als Zweitsprache vorzustellen haben. Die Landeskunde kommt während eines solchen Kongresses natürlich nicht zu kurz. In erster Linie ist es die Schweiz, die sich präsentiert. In Zürich können die Gäste aus aller Welt Altstadtgeschichten erleben, in Neuen‐ burg am Nordufer des benachbarten gleichnamigen Sees auf den Spuren von Friedrich Dürrenmatt wandeln und in Basel Literatur und Kunst zur Zeit des Humanismus kennenlernen. Und natürlich gibt es auch eine stark nachgefragte Exkursion zu einem Thema, das viele mit der Schweiz ganz besonders verbinden – Käse und Schokolade. An den Abenden dann gibt es ein abwechslungsreiches Programm: Kleinkunst wird angeboten, Goethe-Institut und die Schulbuchverlage laden zum Empfang und die Deutsche Welle präsentiert »Einshoch6« live, temperamentvoller Rap auf einem neuen Album für Deutschlerner. Am Ende der Tagung wird die Freiburger Resolution verabschiedet. Elf »Thesen zur Stärkung und Weiterentwicklung von Deutsch als Fremd- und Zweitsprache« regen unter anderem an, Fremdsprachenverbände und Kulturmittler besser zu vernetzen und »DAS LEBEN IN DEUTSCHLAND IST VIELFÄLTIG – UND DEUTSCH IST MEHR ALS SCHREIBEN, LESEN, REDEN.« Deutschförderung im Rahmenkonzept der Mehrsprachigkeit zu verankern. Außerdem soll Deutsch als Wissenschaftssprache gestärkt werden und dabei das DACH-Prinzip verfolgt werden, wonach es gelte, den deutschsprachigen Raum in seiner gesamten sprachlichen und kulturellen Vielfalt einzubeziehen. Die Kolleginnen und Kollegen aus dem PAD konnten auf der IDT aber auch ein wenig den Erfolg ihrer Arbeit ermessen. Wenn Lehrkräfte oder Dozentinnen mit strahlendem Gesicht an den PAD-Stand kommen und stolz berichten, sie hätten einst am Internationalen Preisträgerprogramm für besonders begabte Deutschlerner teilgenommen und anschließend Germanistik studiert und würden heute als Lehrkraft an einer DSD-Schule oder als Germanistikdozentin an einer Universität unterrichten, dann hat man das Gefühl, die Arbeit trägt Früchte.
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