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Jahresbericht 2018/19

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Einen umfassenden Einblick in den europäischen und internationalen Austausch im Schulbereich bietet der Jahresbericht 2018/19 des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz. Im Fokus der Beiträge stehen der Jahresschwerpunkt "Demokratische Bildung" und das Jubiläum der Initiative "Schulen: Partner der Zukunft".

Fremdsprachenassistenzprogramm »Ich habe jetzt eine besondere Verbindung zu Südfrankreich« Soraya Veissi studiert Französisch auf Lehramt und hat ein halbes Jahr lang als Fremdsprachenassistentin Unterrichtserfahrung in Frankreich gesammelt. Als Campusbotschafterin stellt sie jetzt an der Justus- Liebig-Universität Gießen anderen Studierenden das Programm vor. 18 Wie sind Sie selbst auf die Idee gekommen, sich für das Programm zu bewerben? Ich wollte während des Studiums ins Ausland – das stand von Anfang an fest. Bei einer Erasmus+ Infoveranstaltung an meiner Universität erwähnte die Dozentin, dass es auch ein Programm für Fremdsprachenassistenz (FSA) gäbe. Das hat mich interessiert, denn ich hatte von Anfang an den Eindruck, dass so etwas besser zum Lehramtsstudium passt als ein Semester mit Erasmus+. Von anderen Studierenden hatte ich gehört, dass sie nur ganz kurz in Frankreich waren, weil das Semester früher endet. Sie erzählten, dass sie nur wenig von der französischen Kultur und den Menschen mitbekommen hätten, weil die ausländischen Erasmus-Studierenden sehr unter sich blieben. Außerdem fand ich das Konzept gut, gleich Praxiserfahrung zu sammeln. Darum habe ich mich für das Schuljahr 2017/18 als FSA beworben. Welche Erfahrungen haben Sie als Fremdsprachenassistentin in Frankreich gemacht? Ich war ganz im Süden, in Toulon – das gehört zum Einzugsgebiet der Académie Nice. Ich war an drei verschiedenen Gymnasien jeweils in Klassen aus der Oberstufe eingesetzt. Dort habe ich beispielsweise Abiturienten auf die mündlichen Prüfungen vorbereitet, aber auch den Unterricht in den 11. Klassen mitgestalten können – das hat mir viel Spaß gemacht. Im Gegensatz zum Studium, bei dem vor allem viel Theorie vermittelt wird, konnte ich in den sechs Monaten als Fremdsprachenassistentin richtig in das Unterrichtsgeschehen einsteigen. Wie machen Sie das Programm als Campusbotschafterin bekannter? Zuerst habe ich Kontakt zum Akademischen Auslandsamt der Universität Gießen und zum Erasmus+ Büro meines Instituts aufgenommen und mich als Ansprechpartnerin für das Programm vorgestellt. Ich bin am Institut für Romanistik, das heißt alle, die Spanisch, Französisch, Portugiesisch oder Italienisch studieren, sind bei uns am Institut. Da ich selbst als studentische Hilfskraft an einem Lehrstuhl arbeite, kenne ich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch. Dann habe ich eine wöchentliche Sprechstunde an meinem Institut eingerichtet, bei der Interessenten vorbeikommen und mir ihre Fragen stellen konnten. Wie erfahren Studierende davon, dass es ein solches Angebot gibt? An unserer Universität gibt es eine »Selbst-Lern-Werkstatt Romanistik« – dort arbeite ich als Sprachlernberaterin. Das ist sehr praktisch, denn so kann ich beides verknüpfen: Wer sich sprachlich auf einen Auslandsaufenthalt vorbereiten will und zur Lernberatung kommt, dem empfehle ich auch gleich das FSA-Programm. Das Büro, in dem ich die Sprachlernberatung anbiete und den Studierenden unser didaktisches Material zeige, konnte ich dann auch gleich für die FSA-Sprechstunden nutzen.

jahresbericht 2018/19 BONJOUR Und wie war die Resonanz bislang? Zu Beginn des Sommersemesters ist es etwas verhalten angelaufen. Es hat sich dann aber herumgesprochen, dass es eine Sprechstunde gibt und man zu mir kommen kann, wenn man Fragen hat. Ich habe dann auch die Flyer zum FSA-Programm an der Uni verteilt und Plakate aufgehängt, auf denen ich als Ansprechpartnerin angegeben bin. Daraufhin wurde ich öfter angesprochen und es kamen mehr Leute in meine Sprechstunde. An der Justus-Liebig-Universität Gießen war das Programm bisher wenig bekannt. Die meisten hatten wie ich bislang nur vom Erasmus+ Semester gehört und wussten gar nicht, dass es eine andere Möglichkeit für Lehramtsstudierende gibt. Haben Sie den Eindruck, dass Sie als Campusbotschafterin etwas bewirken können? Gegen Ende des Semesters habe ich eine größere Infoveranstaltung abgehalten, bei der ich das Programm vorgestellt und über meine persönlichen Erfahrungen gesprochen habe. Mindestens die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat mich später noch mal angesprochen und mir erzählt, dass sie sich tatsächlich beworben haben – das hat mich sehr gefreut. Ich mache wirklich gerne Werbung dafür, weil ich selbst so gute Erfahrungen als FSA gemacht habe. Und mein Eindruck ist, dass das Programm mittlerweile bekannter geworden ist: Im Wintersemester kamen gleich in der ersten Vorlesungswoche zwei Studenten in meine Sprechstunde! @fsa_pad Quadratische Eindrücke aus dem Programm: Seit Juni 2018 sind Fremdsprachenassistenzkräfte mit einem eigenen Kanal unter @fsa_pad bei Instagram vertreten. Unter dem Hashtag #fsa_pad werden Erfahrungen von Alumni und aktuelle Fotos von Studierenden im Ausland geteilt. Auch viele der Campusbotschafter nutzen die Plattform, um auf ihre Infoveranstaltungen an den Universitäten aufmerksam zu machen. 19

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