Kompetenzen für den Austausch experimentell entwickeln – das ermöglichte eine Fortbildung des PAD in Köln. 4 In seinen Lehrerfortbildungen möchte der PAD nicht nur über seine Programme informieren, sondern auch Impulse setzen, um Austauschbegegnungen mit überschaubarem Aufwand und geringen Mitteln neu zu beleben. Gemeinsam mit erfahrenen Referentinnen und Referenten aus dem Bereich der bildenden und darstellenden Kunst wird deshalb den Fragen nachgegangen, ob künstlerische Impulse gemeinsamen Projekten zusätzliche Perspektiven verleihen, welche Methoden der kulturellen Bildung es ermöglichen, das Verständnis junger Menschen füreinander zu intensivieren und inwieweit ästhetisches Empfinden die Wahrnehmung der Kultur des Partnerlandes beeinflusst. Monika Söller befasst sich dabei in erster Linie mit Kunst und Identität – einem vor allem praktischen Diskurs über die kulturellen und visuellen Auswirkungen einer globalisierten Welt auf die Wahrnehmung des Fremden. So vermittelt sie unterschiedliche Methoden, die dabei helfen, die »Welt« zeichnerisch konstruieren zu können. Durch Wahrnehmungsschulung, Entwicklung der Fantasie und des künstlerischen Ausdrucks werden experimentell Kompetenzen entwickelt, die für gemeinsame Austauschprojekte genutzt werden können. Vorkenntnisse waren dabei nicht erforderlich! Weitere Informationen www.monikasoeller.de
jahresbericht 2018/19 Kooperationspartner des PAD »Die Welt mit allen Sinnen neu betrachten« Eine internationale Schulpartnerschaft ermöglicht Schülerinnen und Schülern nicht nur, ihre Fremdsprachenkenntnisse auszuprobieren. Jeder Austausch bietet auch die Gelegenheit, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Eine Fortbildung des PAD im Dezember 2018 mit der gelernten Keramikmeisterin Monika Söller machte Lehrkräfte mit Methoden vertraut, wie sie gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern neue Wege im Austausch erkunden können. »Mit allen Sinnen die Welt neu betrachten«, betonen Sie. Wie lassen sich in einem Austauschprojekt die Sinne der Schülerinnen und Schüler schärfen? Ich möchte Schülerinnen und Schüler ermutigen, die Welt um sie herum bewusst wahrzunehmen und auf ihre Art zu entdecken. Der Fokus ist individuell und zudem meist altersabhängig. Sinnvolle Fragen können sein: Wie kann ich den von mir erlebten Eindrücken Ausdruck verleihen? Wie kann ich sie sammeln? Bin ich eher ein visueller Mensch und abstrahiere Farben und Formen? Oder sammle ich Stoff- und Farbmuster, schreibe ich Reisetagebücher, entdecke ich neue Gewürze oder sammle ich Höraufzeichnungen, zum Beispiel an Bushaltestellen, zu einem Rhythmus? Worum geht es bei der Methode »Blindzeichnen«? Das Porträt-Blindzeichnen ist eine Form des »Experimentellen Zeichnens«. Ziel ist es, das zu zeichnen, »was man sieht« und nicht das, »was man weiß«. Blindzeichnen ist damit ein Erkundungsprozess, der unsere Wahrnehmungsfähigkeit fördert und Qualitäten wie das Unkontrollierbare, Freiheit und Gelassenheit ins Spiel bringt. Jeder kann so zeichnen – und im Ergebnis entstehen Zeichnungen voller Vielfalt und Lebendigkeit. Womit locken Sie Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Reserve, die solchen vielleicht ungewohnten Methoden anfangs skeptisch gegenüberstehen? Das Einlassen auf ungewohnte Methoden ist immer ein Wagnis. Aber genau darum geht es: Der Umgang mit dem Neuen, Unbekannten, mit Wandel und Veränderung ist für uns alle heute wichtiger denn je. Auch in der Wirtschaft sehen Unternehmen das Potenzial, hier nutze ich ästhetisch-künstlerische Zugänge zum Beispiel regelmäßig in Führungskräftetrainings. Die Herangehensweise ist also auch für die Zukunft der Schülerinnen und Schüler wichtig. Was haben Sie selbst für Ihre weitere Arbeit von der Veranstaltung in Köln mitgenommen? Ich bin immer wieder positiv überrascht, zu welchen Ergebnissen die Teilnehmenden im prozesshaften Arbeiten kommen. Reflexionen über Methoden, Kompetenzen, Ziel- und Prozessorientierung sowie Fragen nach der Haltung als Lehrende und Lernende sind auch für mich sehr spannend und bereichernd. 5 Und warum ist diese Methode Ihrer Ansicht nach gut geeignet, um ein erstes Kennenlernen zu erleichtern? Ich höre immer wieder, wie ungewohnt es ist, sich im Rahmen der Übung so lange und direkt anzuschauen. Es gibt in Gesichtern viel zu entdecken. Das gemeinsame Begutachten der entstandenen Porträtzeichnungen öffnet dann den Raum für viel Gelächter und Spaß – eine sehr einladende und gute Kommunikationsbasis. Einen Videoclip zu der Tagung finden Sie unter www.kmk-pad.org/service/mediathek.html
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