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Klimawandel unterrichten mit eTwinning

Schulklassen in Aktion mit eTwinning, dem digitalen europäischen Netzwerk im Programm Erasmus+. Ein eTwinning-Buch mit Beispielen aus der Praxis. Sie können die Broschüre kostenlos bestellen unter www.kmk-pad.org/webshop

einzubringen. Solche

einzubringen. Solche Simulationen tragen auch dazu bei, den Ort der Kontrolle auf das Selbst und den Glauben an die Selbstwirksamkeit zu verlagern, zwei wichtige Determinanten für das Handeln der Menschen. In Essays, Tagebüchern und Gesprächen die authentischen Lernerfahrungen zu reflektieren, hilft den Schüler/innen, Wissen aufzubauen, das sie in die Lage versetzt, gezielt zu handeln. Lehrkräfte sollten auch das Storytelling durch Menschen/ Expert/innen, die an bestimmten Themen arbeiten, erwägen. Dies lässt sich durch Videos und andere multimediale Inhalte zu diesen Themen in den Unterricht integrieren. Solche Erfahrungen lassen eine Vision entstehen und motivieren zum Handeln. Der Klimawandel ist ein mehrdimensionales und abstraktes Konzept, das durch Visualisierung – Mind Maps, Szenariengestaltung, Lebenszyklusanalyse – vereinfacht werden kann. Solche Instrumente machen nicht nur abstrakte Konzepte greifbar, sondern eröffnen auch Handlungsfelder. Wir sollten uns immer daran erinnern, dass es für eine größere Akzeptanz von Ideen und zur Schaffung sozialer Normen wichtig ist, Tage zu feiern und Sensibilisierungskampagnen durchzuführen. Schüler/innen sind dazu aufgerufen, an die Öffentlichkeit zu gehen und durch die Nutzung verschiedener Medien zur Bewusstseinsbildung beizutragen, sei es durch das Schreiben von Blogs und Beiträge in sozialen Medien, das Erstellen von Videos oder durch die Organisation von Kundgebungen und Demonstrationen, Ausstellungen, Straßentheater und Flashmobs. Erwünschte Verhaltensänderungen gehen in Richtung eines kohlenstoffarmen Lebensstils. Das bedeutet, lokal zu kaufen, Dinge zu reparieren und Upcycling zu betreiben, Gegenstände zu teilen usw. Ein verantwortungsbewusster Konsum und weniger Verbrauch wo immer möglich sind ein Indikator dafür, dass die Schüler/innen beispielsweise erkannt haben, dass Energie ein kritischer Bestandteil von Produktions- und Konsumsystemen ist. Projekte sollten kohlenstoffärmere Verhaltensweisen und Gewohnheiten fördern – zu Fuß gehen, mit dem Fahrrad fahren, verantwortungsbewusst konsumieren, Energie und Ressourcen effizient nutzen. Schulhöfe sind ein hervorragender Ort für Begrünungsprojekte – damit lässt sich in der Praxis verstehen, wie Pflanzen als Kohlenstoffspeicher fungieren. Das Lernen im Rahmen von Klimawandelprojekten sollte die Schüler/innen daher auch dazu bringen, Unternehmen zu unterstützen, die ihren CO2-Ausstoß kontrollieren und senken und verantwortungsbewusst handeln. Pädagogische Projekte sollten sich mit verschiedenen Aspekten des Klimawandels befassen. Neben der Senkung der Treibhausgasemissionen zur Eindämmung des Klimawandels wird es immer wichtiger, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen und unsere Gesellschaften widerstandsfähiger zu machen. Die Bekämpfung des Klimawandels geht auch Hand in Hand mit der Unterstützung schutzbedürftiger Bevölkerungsgruppen und der Beschäftigung mit anderen globalen Herausforderungen wie Armut, Ungleichheit und Umweltzerstörung. Ein anderer wichtiger Aspekt für Schulen besteht darin, die Schüler/innen zu ermutigen, Fragen des Klimawandels aus lokaler und internationaler Perspektive zu erforschen und darüber zu berichten. Dabei lernen sie nicht nur, Informationen zusammenzufassen und die globale Politik und ihre Lösungen zu verstehen, sondern sie entwickeln auch wirksame Kommunikationskompetenzen, die sie einsetzen können, um Andere zu sensibilisieren. Diese Fähigkeiten sind hilfreich, wenn es darum geht, lokale Kampagnen zu planen und durchzuführen, um ein Bewusstsein zu schaffen und die Öffentlichkeit zum Handeln aufzurufen. Sie bereiten die jungen Menschen auch darauf vor, fundierte Entscheidungen zu treffen, insbesondere wenn es darum geht, ihr Wahlrecht auszuüben, jetzt und während ihres ganzen Lebens als aktive Bürger/innen. 20 SCHULKLASSEN IN AKTION Klimawandel unterrichten mit eTwinning

2. Inspirierende eTwinning-Projekte eTwinning bietet Schüler/innen und Lehrkräften die Möglichkeit, ganz konkret Dinge zu erforschen, zu erschaffen und zu tun, um den Klimawandel besser zu verstehen und sich für den Klimaschutz zu engagieren. Im nun folgenden Abschnitt finden Sie eine Reihe von eTwinning-Projekten für verschiedene Altersgruppen und Schwierigkeitsgrade. Diese Projekte können Erzieher/innen und Lehrkräften Ideen für Unterrichtseinheiten liefern und sie dabei unterstützen, das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven zu behandeln. ALTERSGRUPPE 0-6 VORSCHULE 1. Unsere Wälder, unser Leben In diesem Projekt befassen sich die Vorschüler/ innen mit der Umwelt, programmieren und wenden MINT-Kompetenzen an. Die Schüler/ innen führten verschiedene Online- und Offline- Aktivitäten durch und arbeiteten vor Ort mit ihren Klassenkolleg/innen und international mit den anderen Projektmitgliedern zusammen. Alles begann damit, dass die Lehrkräfte Online- Spiele zu Umweltthemen vorstellten, die dann in allen Klassen gespielt wurden. Anschließend beschäftigten sich die Schüler/innen aller Klassen mit der Wissenschaft der Bäume. Sie zeichneten, pflanzten Bäume, experimentierten im Schulgarten und lernten alles Mögliche über den Aufbau und die Bedeutung von Bäumen. Die Schüler/innen der einzelnen Klassen erarbeiteten auf Papier einen Baum-Code und tauschten ihre Codes dann über den TwinSpace aus. Das war die Vorarbeit für das Programmieren mit Beebots (einem programmierbaren Roboter). Die Schüler/innen lernten auch die Fußabdrücke verschiedener Tiere kennen. In Spielen, Kunstprojekten und bei Ausflügen beschäftigten sie sich mit der natürlichen Umwelt. Nach ihren Recherchen entschieden sich alle Schüler/innen, sich weiter mit einer Meeresschildkröte zu befassen. Dafür wurden Spiele, Vorträge und Online-Aktivitäten erarbeitet. Alle Beiträge der Schüler/innen wurden in einem gemeinsamen E-Book gesammelt. Außerdem wurde eine kurze Videoanimation eines gemeinsamen Bildes erstellt, und der Baum-Code wurde geteilt und bei einem Online-Treffen weiterentwickelt. Darüber KAPITEL 2: EINBINDUNG VON KLIMASCHUTZ IN DEN LEHRPLAN 21

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