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Leitlinien für Lehrkräfte zur Bekämpfung von Desinformation

Die Leitlinien bieten praktische Anleitungen für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte, um die digitalen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern zu verbessern, damit diese Desinformation besser erkennen.

10 LEITLINIEN FÜR

10 LEITLINIEN FÜR LEHRKRÄFTE UND PÄDAGOGISCHE FACHKRÄFTE ZUR BEKÄMPFUNG VON DESINFORMATION Abschnitt 6 „Aufbau digitaler Kompetenzen im Unterricht und in der Schule: Entwicklung zu digitalen Bürgerinnen und Bürgern“ untersucht spezifische Hindernisse und Herausforderungen, Lernziele und inspirierende Praktiken im Zusammenhang mit diesen Themen. Die hier bereitgestellten Leitlinien befassen sich mit der effektiven Förderung digitaler Kompetenz. Abschnitt 7 „Desinformation: Worum geht es?“ befasst sich mit den verschiedenen Dimensionen der Desinformation und gibt Hinweise, wie man am besten damit umgehen kann. Abschnitt 8 „Beurteilung und Bewertung der digitalen Kompetenz in der Schule und im Unterricht: konkrete Anleitungen für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte“ befasst sich mit Fragen, die sicherlich alle Lehrkräfte bzw. pädagogischen Fachkräfte beschäftigen – nämlich, wie man die Schülerinnen und Schüler beurteilt. Es werden Hinweise dazu gegeben, wie die digitale Kompetenz der Schülerinnen und Schüler beurteilt werden kann und wie die Initiativen zur Förderung der digitalen Kompetenz, die Ihre Schule möglicherweise ergreift, bewertet werden können. In diesen Leitlinien werden Sie auf farbige Kästen stoßen. Diese wurden zur besseren Lesbarkeit verwendet. Es gibt grüne Kästen mit praktischen Lehr- und Lerntipps, blaue Kästen mit Aktivitätsplänen für Ihren Unterricht, rote Kästen mit Warnhinweisen und orangefarbene Kästen mit anderen nützlichen Informationen. Bitte beachten Sie, dass die Warnhinweise nicht bedeuten, dass wir empfehlen, bestimmte Themen zu vermeiden, sondern dass einige Themen herausfordernder sein können und mehr Vorbereitung für den Unterricht erfordern. Für wen sind die Leitlinien bestimmt? Die Leitlinien sind für eine Vielzahl von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften bestimmt. Sie sind in erster Linie für Lehrkräfte bzw. pädagogische Fachkräfte der Primar- und Sekundarstufe gedacht. Soweit möglich, wird in den Leitlinien unterschieden, was jeweils empfohlen wird. In vielen Fällen müssen Sie die Hinweise möglicherweise an Ihre persönlichen Umstände anpassen. Wir verwenden die Begriffe „pädagogische Fachkräfte“ und „Unterricht“ im weitesten Sinne. Einige der Inhalte können auch für Eltern2 und/oder Mitglieder der Schulgemeinschaft nützlich sein und für das Lernen in nicht-formalen und informellen Umgebungen gelten. Die Richtlinien wurden unter dem Gesichtspunkt erarbeitet, dass sie von Ihnen in Ihrer persönlichen Situation genutzt werden können, dass aber auch die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen und anderem Schulpersonal das in der Schulpsychologie, der (Schul-)Bibliothek und der Schulsozialarbeit tätig ist, lohnend sein und Ihrer Arbeit mehr Wirkung verleihen kann. Die Einbeziehung von Schulleitung, Eltern, Medienfachkräften, der Zivilgesellschaft und der Gemeinschaft kann die Arbeit an der Schule ebenfalls bereichern. In den Leitlinien wird an mehreren Stellen auf solche Konzepte hingewiesen. Abschließend hoffen wir, dass diese Leitlinien nützlich sind und Sie bei Ihrer täglichen Arbeit unterstützen, um eine neue Generation informierter, mündiger und engagierter Bürgerinnen und Bürger zu fördern. 2 Der Begriff „Eltern“, der in diesem Dokument durchgängig verwendet wird, soll auch andere Betreuungspersonen einschließen.

UND ZUR FÖRDERUNG DER DIGITALEN KOMPETENZ DURCH ALLGEMEINE UND BERUFLICHE BILDUNG 11 4. Definitionen von Schlüsselbegriffen für diese Leitlinien Viele Begriffe werden verwendet, um zu beschreiben, was den Menschen im Internet begegnet. Es kann nützlich sein, innezuhalten und einige dieser Begriffe und deren Bedeutung genauer zu betrachten. Für Unterrichtende kann dies bei Diskussionen mit Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schülern und der Gemeinschaft hilfreich sein. Die folgenden Definitionen stammen in erster Linie aus internationalen politischen Plänen und Rahmenwerken, wurden jedoch zum besseren Verständnis gekürzt. Algorithmen: Im Zusammenhang mit digitalen Plattformen sind Algorithmen Werkzeuge, die auf der Grundlage von Relevanz und Präferenzen auswählen, welche Inhalte den Nutzern angezeigt werden. (Systeme) künstliche(r) Intelligenz: Software in Computern oder Maschinen, die so programmiert sind, dass sie Aufgaben ausführen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern, z. B. Lernen oder logisches Denken. Bot: Ein autonomes Softwareprogramm im Internet, das mit Nutzerinnen und Nutzern interagiert und vordefinierte Aufgaben übernimmt. Cheap Fakes: Medien, die durch konventionelle und erschwingliche Technologie verändert wurden (z. B. Face Swapping (Tausch von Gesichtern)). Bürgerjournalismus: Journalismus, der von Menschen betrieben wird, die keine professionellen Journalisten sind, sondern Informationen über Websites, Blogs und soziale Medien verbreiten. Clickbait: Inhalte, deren Hauptzweck darin besteht, Aufmerksamkeit zu erregen und Besuchende einer Website dazu zu bewegen, auf einen Link zu einer bestimmten Webseite zu klicken. Debunking: „Entlarvung“, eine Tätigkeit, die stattfindet, nachdem die Desinformation erzeugt und verbreitet wurde. Sie zielt darauf ab, bereits präsentierte Informationen zu berichtigen, und bezeichnet die Absicht, die präsentierten vornehmlich falschen Informationen aufzuklären. Deepfakes: Durch künstliche Intelligenz erzeugte Bilder, Videos oder Tonaufnahmen von Personen oder Ereignissen, die nicht wirklich stattgefunden haben und oft nicht von echten Ereignissen zu unterscheiden sind. Sie sind ausgeklügelter als Cheap Fakes. Digitale Bürgerschaft: Fähigkeit, sich aktiv, kontinuierlich und verantwortungsvoll in digitalen Umgebungen (lokal, national, global, online) auf allen Ebenen (politisch, wirtschaftlich, sozial, kulturell und interkulturell) zu beteiligen. Digitaler Fußabdruck: Datenspuren, die von Personen bei der Nutzung des Internets hinterlassen werden, einschließlich besuchter Websites, gesendeter E-Mails und anderer ausgetauschter Informationen. Ein digitaler Fußabdruck kann verwendet werden, um die Online-Aktivitäten und Geräte einer Person zu verfolgen. Digitale Kompetenz: Fähigkeit, mithilfe digitaler Technologien sicher und angemessen auf Informationen zuzugreifen, sie zu verwalten, zu verstehen, zu integrieren, zu kommunizieren, zu bewerten, zu erstellen und zu verbreiten. Der Begriff umfasst Kompetenzen, die auch als Informations , Medien , Computer- und IKT-Kompetenz bezeichnet werden. Digitale Kompetenz beinhaltet eine Dimension der aktiven und bürgerschaftlichen Auseinandersetzung mit der digitalen Welt und fördert die aktive Bürgerschaft. Digitale Pädagogik: Einsatz innovativer digitaler Werkzeuge und konzeptioneller Ansätze. Sie soll adaptives und personalisiertes Lernen unterstützen und zur Gestaltung neuer kreativer Lernformen, zur Bereicherung der Lernerfahrungen und zur Verbesserung der Lernergebnisse beitragen. Es wurde festgestellt, dass die digitale Pädagogik Wert auf offene Bildung, einschließlich offener Bildungsressourcen, legt. Desinformation: nachweislich falsche oder irreführende Informationen, die mit dem Ziel des wirtschaftlichen Gewinns oder der vorsätzlichen Täuschung der Öffentlichkeit konzipiert, vorgelegt und verbreitet werden. Sie kann öffentlichen Schaden anrichten. Echokammern: Umgebungen, in denen die Ansicht, die politische Einstellung oder die Meinung von Nutzern zu einem Thema durch wiederholte Interaktionen mit Gleichgesinnten oder Quellen, die ähnliche Überzeugungen und Ideologien vertreten, verstärkt wird. Fakten-Check: Prozess der Überprüfung, ob eine Information wahr oder falsch ist.

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