Aufrufe
vor 1 Jahr

Mit eTwinning Medienkompetenz vermitteln und Desinformation bekämpfen

  • Text
  • Unterrichtsideen
  • Ressourcen
  • Wwwkmkpadorg
  • Projekt
  • Informationen
  • Medien
  • Etwinning
  • Desinformation
  • Medienkompetenz
Das eTwinning-Buch zum Jahresthema "Mit eTwinning Medienkompetenz vermitteln und Desinformation bekämpfen" unterstützt Lehrkräfte dabei, die Medienkompetenz ihrer Schülerinnen und Schüler zu fördern und sie in die Lage zu versetzen, Online-Inhalte kritisch zu nutzen. Dazu bietet das Buch inspirierende Beispiele von eTwinning-Projekten sowie Unterrichtsmaterialien und Aktivitäten.

MIT ETWINNING

MIT ETWINNING MEDIENKOMPETENZ VERMITTELN UND DESINFORMATION BEKÄMPFEN Die Mechanismen von Propaganda und Hass verstehen Propaganda, die Verbreitung von Informationen zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung zu einem bestimmten Thema, kann auf Fakten, Argumenten, Gerüchten, Halbwahrheiten oder Lügen beruhen. Obwohl Propaganda auch Halbwahrheiten oder Lügen enthalten kann, ist dies nicht unbedingt der Fall. Mit dem derzeit viel verwendeten Begriff Desinformation wird jedoch immer die bewusste Verbreitung falscher Informationen mit dem Ziel der Täuschung bezeichnet. Der Begriff beruht auf dem russischen dezinformatsiya und war der Name von Stalins KGB-Abteilung für „schwarze Propaganda“, die den Eindruck erwecken sollte, dass bestimmte Informationen von denselben Personen stammen, die die Abteilung im Visier hatte. Den Schülerinnen und Schülern muss immer beigebracht werden, zu fragen: „Wer versendet diese Botschaft und warum?“ Es gibt eine Reihe hervorragender Bildungsressourcen, um die Methoden zu dekonstruieren, die bei Propaganda und Desinformation genutzt werden: die Art und Weise, wie starke Emotionen ausgelöst werden, die Vereinfachung von Fakten, die Verwendung von Halbwahrheiten, Meinungen und Lügen sowie Angriffe auf Gegner, um sie zu beleidigen oder herabzusetzen. Media Education Lab gibt Einblicke und bietet eine wachsende Sammlung von aktuellen Beispielen. Es hat jedoch auch Vorteile, historische Beispiele zu verwenden, da dies Manipulationen verdeutlichen und das Bewusstsein dafür erhöhen kann, was sich im Laufe der Zeit verändert hat – und was sich nicht verändert hat. Das Projekt Mind over Media des Holocaust Memorial Museum in den USA bietet Unterrichtspläne an, bei denen anhand von NS-Propagandaplakaten die zugrunde liegenden Mechanismen analysiert werden. Die Ausstellung Fake for Real: A History of Forgery and Falsification im Haus der Europäischen Geschichte (2021) zeigt, wie gefälschte Dokumente während der Dreyfus-Affäre in Frankreich verwendet wurden, um den Antisemitismus zu schüren. Das Erkennen von Propaganda und hasserfüllten Stereotypen und die Fähigkeit, diese in den richtigen Kontext zu setzen, ist ein komplexer Prozess, der kritisches Denken erfordert. Beim Project Zero an der Harvard- Universität wurden verschiedene zugängliche und attraktive Methoden für „visuelles Denken“ entwickelt. Mit diesen Methoden soll der Lernprozess transparent und nachhaltiger werden. Der Frage „Was weiß ich?“ zu Beginn einer Lektion wird die Frage „Was weiß ich jetzt?“ am Ende gegenübergestellt. Die Erfahrung, dass selbst komplexe Sachverhalte mit etwas Zeit und Sorgfalt entschlüsselt werden können, vermittelt den Schülern/-innen ein Erfolgserlebnis. Die Methode „See-Think-Wonder“ hilft ihnen, genauer hinzusehen, hervorgerufene Vorstellungen und Assoziationen zu untersuchen (Was denke ich?) und dann über die Fragen nachzudenken, die ein Bild aufwirft (Worüber wundere ich mich?). Die Analyse basiert auf einer sorgfältigen Beobachtung und fundierten Interpretation. 26

27 In der Online-Toolbox gegen Diskriminierung Stories that Move werden bei dem Modul Medien kritisch nutzen Methoden des visuellen Denkens verwendet, um rassistische, sexistische, antisemitische, romafeindliche und LGBT+-feindliche Darstellungen in Werbung und Propaganda zu untersuchen und den Schülern/-innen zu helfen, die verschiedenen Bedeutungsebenen zu entschlüsseln und zu analysieren, warum Werbetreibende oder Politiker/- innen bestimmte Bilder verwenden. Es handelt sich dabei um eines von fünf Modulen, die dort angeboten werden. Propaganda aus. Daher hat das UNHCR einen nützlichen Leitfaden zusammengestellt: „Countering toxic narratives about refugees and migrants“. Die Website Teaching about refugees enthält Animationen, die zeigen, dass Worte einen Unterschied machen. Wenn wir Begriffe wie Migranten/-innen, Asylbewerber/-innen, Flüchtlinge und Vertriebene voneinander abgrenzen, können wir eine vereinfachte Darstellung von Menschen, die ihre Herkunftsländer verlassen haben, besser beurteilen. Die Botschaft dieses Plakats ist z. B., dass der Schirm des Nationalismus die Familie vor vielen Bedrohungen „schütze“. Es ist auch hilfreich, Schülern/- innen positive Beispiele zu zeigen: Journalisten/-innen und Pädagogen/- innen, die hasserfüllter Propaganda eine Gegenerzählung entgegensetzen. Die große Zahl von Migrantinnen und Migranten, die 2015 in Europa ankamen, löste eine Menge flüchtlingsfeindlicher KAPITEL 2

Publikationen

Folgen Sie dem PAD