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PAD Jahresbericht 2020/2021

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Der Jahresbericht des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD) für die Jahre 2020/2021. Der internationale Austausch im Schulbereich steht in Zeiten von COVID-19 vor erheblichen Herausforderungen. Das zeigt auch der PAD Jahresbericht 2020/21. Allerdings gibt es auch Hofffnungsschimmer: Das EU-Programm Erasmus+ ist 2021 mit mehr Budget in die nächste Runde gestartet, digitale Formate für internationalen Schulaustausch wurden entwickelt und es zeigt sich, dass Schulen und Lehrkräfte nach wie vor großes Interesse an Austausch haben. Der Jahresbericht kann kostenlos bestellt oder online gelesen werden.

Kooperationspartner des

Kooperationspartner des PAD 6 Sie werden unterschiedlich bezeichnet, haben verschiedene Geldgeber – und doch vergleichbare Aufgaben: Jugendwerke, Stiftungen und Kontaktstellen auf der Basis bilateraler Abkommen, die den Schüler- und Jugendaustausch mit einzelnen Staaten fördern und mit denen der PAD eng kooperiert. Auf die längste Tradition kann das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) zurückblicken. Seine Gründung geht auf den »Élysée-Vertrag« von 1963 zurück. Die vielen Programme und Initiativen des DFJW hatten großen Anteil daran, dass die meisten Menschen Begriffe wie »Erbfeindschaft« heute nur noch aus dem Geschichtsunterricht kennen. Die Zusammenarbeit des PAD mit dem DFJW spiegelt sich nicht nur in verschiedenen Programmen wider, die beide Institutionen gemeinsam durchführen. Darüber hinaus vertritt der PAD die Länder auch im Beirat des DFJW. Ähnlich gestalten sich die Beziehungen zum Deutsch-Polnischen Jugendwerk, dessen Gründung auf den 1991 geschlossenen »Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit« zwischen beiden Staaten zurückreicht. Neben diesen Jugendwerken gibt es weitere binationale Austauschinstitutionen, mit denen der PAD partnerschaftliche Beziehungen pflegt und in deren Aufsichtsgremien er teilweise vertreten ist. Dazu zählen das Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch Tandem, das Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch ConAct, die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, die Deutsch-Türkische Jugendbrücke sowie die Initiativen UK-German Connection und das »Bildungsnetzwerk China«. Jüngstes Kind in dieser Reihe ist das Deutsch-Griechische Jugendwerk, das 2020 seine Arbeit aufgenommen hat. »Die Neugier und Gastfreundschaft sind überwältigend« »Wer Russland wirklich kennenlernen möchte, sollte eine Partner - schule in einer Region außerhalb der Metropolen wählen«, sagt Thomas Hoffmann von der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch. Um Schulen auch in Zeiten der Pandemie zu unterstützen, hat die Stiftung ihre digitalen Angebote erweitert. Russisch als Fremdsprache wird im Vergleich zu Englisch oder Französisch an vergleichsweise wenigen Schulen in Deutschland unterrichtet. Warum sollten Schulen trotzdem deutsch-russische Projekte durchführen? Für einen Austausch mit Russland sind russische Sprachkenntnisse keine Vorbedingung und der Spracherwerb steht für uns nicht an erster Stelle. Vielmehr sollen sich Kinder und Jugendliche beider Länder kennenlernen und die Alltags- und Lebenswelt im anderen Land erleben. Denn auf beiden Seiten gibt es viele Stereotype und Vorurteile. Die Berichterstattung in den Medien hat dies in den letzten Jahren noch verstärkt. Wenn die jungen Menschen aufeinandertreffen, stellen sie aber meist fest, dass sie sich für ähnliche Dinge interessieren und ähnliche Träume von ihrer Zukunft haben. Bei den meisten Austauschen verständigen sich die Schülerinnen und Schüler auf Englisch. Um ihnen dennoch ein Gefühl von der jeweiligen Sprache zu vermitteln, haben sich die Methoden der Sprachanimation bewährt. Unsere Stiftung bietet dazu umfangreiche Materialien und Fortbildungen an und stellt mit den »Team Drusja« einen Pool an Sprachanimateuren und Sprachanimateurinnen zur Verfügung, die kostenfrei bei Begegnungen methodisch unterstützen können – auch bei digitalen Austauschen.

jahresbericht 2020/21 Dort gibt es die Möglichkeit, unser »Digitales Tagungshaus« für Veranstaltungen zu nutzen. Ziel ist es, effektive Instrumente für die virtuelle Zusammenarbeit und Veranstaltungsorganisation kostenfrei bereitzustellen, bei denen gleichzeitig die Sicherheit der Daten der Kinder und Jugendlichen gewährleistet ist. Mit unserem monatlichen Onlineberatungscafé bieten wir Schulen an, sich über Fragen der Zusammenarbeit mit Russland auf dem Laufenden zu halten. Und die digitale Fortbildungsreihe »Austausch digital gestalten« unterstützt die Partnerorganisationen, Onlineveranstaltungen durchzuführen. Durch den strategischen Ausbau des Instagram-Kanals der Stiftung wollen wir zusätzlich für den Jugendaustausch mit Russland werben. Die meisten Schulen in Deutschland wünschen sich Partner in Moskau oder St. Petersburg. Was gibt es in Perm, Omsk oder Chabarowsk zu entdecken, was diese Touristen-Hotspots nicht bieten? Tatsächlich finden über 65 Prozent der Austausche mit diesen Metropolen statt. Für uns ist das ein Problem, weil dadurch andere Regionen kaum Zugang zum Jugendaustausch finden, obwohl die Nachfrage dort enorm ist. Doch wer Russland wirklich kennenlernen möchte, sollte eine Partnerschule in einer Region außerhalb der Metropolen wählen. Dort gibt es vielleicht weniger touristische Höhepunkte. Dafür sind aber die Begegnungen intensiver, weil die Menschen bisher kaum Gelegenheit Kontakten zu Deutschen hatten. Die Neugier und Gastfreundschaft sind einfach überwältigend. Welche Angebote hat die Stiftung entwickelt, um in Zeiten von Corona Austausch und Begegnung zu ermöglichen? Damit auch in der Pandemie der Kontakt zwischen den Schulen nicht abreißt, haben wir eine Plattform für die digitale Begegnung geschaffen – »DINA.international«. Welche Impulse wünschen Sie sich vom »Deutschlandjahr in Russland« längerfristig für den Austausch? Wir erleben im Moment eine schwierige Phase der deutsch-russischen Beziehungen. Die Konflikte in der Außen- und Sicherheitspolitik dürfen aber nicht dazu führen, dass die Brücken zwischen beiden Gesellschaften abbrechen. Dies ist eine Sorge, die nicht nur uns, sondern auch unsere russischen Kolleginnen und Kollegen umtreibt. Die Pandemie macht es uns zusätzlich schwer, da persönliche Begegnungen kaum möglich sind. Das Deutschlandjahr in Russland unterstützt uns, die Bedeutung des zivilgesellschaftlichen Dialogs und der jugend- sowie bildungspolitischen Zusammenarbeit beider Länder zu verdeutlichen. Mit bislang rund 300 Projekten pro Jahr allein im schulischen Austausch und ebenso vielen im außerschulischen Bereich zählen die Jugendbeziehungen zu Russland zu den intensivsten in Deutschland. Sobald die Pandemie überwunden ist, wollen wir alle Anstrengungen unternehmen, dass wieder möglichst viele Begegnungen möglich werden. Das ist in der heutigen Zeit besonders wichtig. Zur Person Thomas Hoffmann, Jahrgang 1970, studierte Osteuropäische Geschichte und Slawistik und war viele Jahre in der außerschulischen Jugendbildung tätig. Seit 2013 ist er Geschäftsführer der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch mit Sitz in Hamburg. Weitere Informationen www.stiftung-drja.de @stiftung.drja 7

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