pad unterwegs Zungenbrecher für Deutschlernende 18 »Es klapperten die Klapperschlangen, bis ihre Klappern schlapper klangen«, lautet ein Zungenbrecher, der auch vielen Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern nicht leicht fällt. Umso schwerer muss die flüssige Aussprache deshalb Menschen fallen, die Deutsch als Fremdsprache lernen – könnte man denken, und liegt doch falsch. Denn wie viele von ihnen den Zungenbrecher fehlerfrei aufsagen können, zeigte sich bei der Mitmachaktion am Stand des PAD auf der XVII. Internationalen Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer (IDT) vom 15. bis 20. August 2022 in Wien. Die IDT wird alle vier Jahre vom Internationalen Deutschlehrerinnen- und Deutschlehrerverband und seinen Mitgliedsverbänden organisiert. An ihr nehmen mehrere Tausend Menschen aus aller Welt teil, die an Schulen und Universitäten deutschsprachigen Fachunterricht oder Deutsch als Fremdsprache oder Zweitsprache lehren. Das Motto der Veranstaltung in Wien lautete »mit. sprache.teil.haben«. Der Stand des PAD war zugleich Treffpunkt für viele »Ehemalige«, die zum Beispiel am Weiterbildungsprogramm für Ortslehrkräfte oder während ihrer Schulzeit am Prämienprogramm für besonders begabte Deutschlernende teilgenommen haben. Die nächste IDT findet 2025 statt – dann in Lübeck.
jahresbericht 2022/23 Schulen: Partner der Zukunft Auf den Spuren vergessener Orte Im September 2022 besuchten Schülerinnen und Schüler des Saarpfalz-Gymnasiums Homburg ihre Partnerschule in Tiflis in Georgien. Dort begaben sie sich auf eine fotografische Spurensuche der Menschen und ihrer Geschichte – und setzten ein Projekt zu »Lost Places« aus der saarländischen Industriekultur fort. as erzählen die Spuren von Menschen und Tieren an »Lost Places«? Diese Frage verband die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts »Traces – Es war einmal: Was unser Land erzählt« des Saarpfalz-Gymnasiums Homburg und der 21. Öffentlichen Schule Tiflis. Ausgestattet mit Kameras und einem ausgeprägten Abenteuersinn, entdeckten die Schülerinnen und Schüler nicht nur die Weiten Georgiens, sondern auch, wie sehr sich das Land dem Umwelt- und Denkmalschutz verpflichtet fühlt. Es ist Nacht, als die Gruppe aus Homburg auf dem Flughafen in Tiflis landet – Auftakt des zweiten Teils eines Schüleraustauschs, der mittlerweile Tradition hat. Und doch ist auch dieses Projekt unter der Leitung von Simone Lukas, die in Homburg Geschichte und Bildende Kunst unterrichtet, etwas Besonderes. Zwölf Tage lang beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit »Lost Places« und Fotografie. Dabei setzen sie sich mit den sichtbaren Spuren auseinander, die der Mensch in seiner Umgebung hinterlässt. Das gesamte Projekt ist darauf ausgelegt, von der Kurzlebigkeit des Augenblicks Abstand zu gewinnen und durch die Wahl der Motive sowohl an Vergangenes zu erinnern als auch die Beobachtungsgabe zu schulen. Unterstützt werden die Schülerinnen und Schüler dabei von professionellen Fotografen. Wie in Homburg und seiner Umgebung gibt es auch in Georgien unzählige solcher »Lost Places«. So sind etwa die deutschen Aussiedler des 19. Jahrhunderts im ehemaligen Zarenreich zwar längst Geschichte; ihre Vergangenheit ist jedoch bis heute allgegenwärtig. Das spüren auch die deutschen und georgischen Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer an verschiedenen Orten. Im Ethnografischen Museum in der Hauptstadt Tiflis, das zum Nationalmuseum gehört, besuchen sie sogar eine Ausstellung von Gebäuden, die aus allen Teilen des Landes zusammengetragen und wieder aufgebaut wurden. In Asureti, eine knappe Autostunde entfernt von Tiflis, steht noch heute die Kirche, die schwäbische Siedler einst errichtet hatten. Die Schülerinnen und Schülern nehmen sie fotografisch ebenso ins Visier wie die benachbarten Weindörfer Bolnisi und Tamarisi mit ihren Fachwerkhäusern, in denen heute Georgierinnen und Georgier wohnen. Von ihnen erfahren die Schülerinnen und Schüler mehr über die Hintergründe und Lebensgeschichten dieser Siedler, an die heute nur noch Grabsteine auf dem Friedhof erinnern. Und bei der gemeinsamen Pflege dieses friedvollen Ortes wird es den Jugendlichen klar: Auch Landschaften können Denkmäler sein, die es zu schützen gilt. Auf verlassene Gemäuer in aufgegebenen Ortschaften stoßen die Schülerinnen und Schüler auch während einer Exkursion in den Hohen Kaukasus. Das Leben hier oben ist hart und beschwerlich – mit ein Grund, warum viele Einwohner das Leben in den Bergdörfern aufgeben und in die Hauptstadt ziehen. Mit ihren Kameras bewaffnet, erkunden die Jugendlichen die Gegenden, in denen kaum noch Menschen wohnen, ihre 19
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