German American Partnership Program 22 Wunderbares Abenteuer Das German American Partnership Program (GAPP) feierte 2022 seinen 50. Geburtstag. Mehr als 400 000 Schülerinnen und Schüler haben bislang an einem Austausch teilnehmen können. ir erwarteten, dass die deutschen Schülerinnen und Schüler sich an den amerikanischen Alltag anpassen und sehr viel Englisch sprechen würden. Dies hat sich nach 3 bis 4 Tagen ganz von alleine eingestellt. Ein Schüler erzählte, dass er vorher schon dachte, dass es cool werden würde, aber dass es so toll werden würde, hätte er nicht im Traum gedacht«, berichtet Elvira Theil von der Maria-Ward-Realschule Burghausen (Bayern) nach dem Besuch bei den Partnern an der Walker Valley High School in Cleveland, Tennessee. »Der Ertrag der Austauschbegegnung war sehr hoch: neue kulturelle Einblicke und landeskundliches Wissen, Bewusstmachung und Befassen mit der eigenen deutschen und der europäischen Identität, Abbau von Vorurteilen, Beherrschung und Sicherheit in der Zielsprache«, schreibt Maik Seggelmann vom Einstein-Gymnasium Rheda-Wiedenbrück (Nordrhein-Westfalen), das seit 2017 mit der Ashford School in Connecticut kooperiert. Die beiden Zitate unterstreichen nicht nur die Wirkung des GAPP-Programms, sondern zeigen auch: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Abstinenz vom Austausch in Präsenz und allenfalls Projekten im »German American Virtual Exchange« (GAVE) konnten die deutschen Schülerinnen und Schüler seit Frühsommer 2022 ihren amerikanischen Partnern verstärkt wieder »face to face« begegnen – wenngleich die Zahl der gegenseitigen Besuche noch nicht das Niveau »vor Corona« erreicht hat. Geburtstagsfeier in New York Immerhin aber war es damit vielen Schulen möglich, den 50. Geburtstag von GAPP gemeinsam zu feiern. Seit 1972 gibt es das Programm, das auf eine Initiative des Goethe-Instituts in Boston zurückgeht und sich zum größten transatlantischen Austausch im Schulbereich entwickelt hat. Die Zahl der Schulpartnerschaften stieg von anfangs einigen Dutzend auf 149 im Jahr 1982 und rund 700 heute. Und ein Stück weit spiegelt sich in GAPP auch die Geschichte der deutsch-amerikanischen Beziehungen: Der gesellschaftliche Wandel und Generationenwechsel in den USA und der damaligen Bundesrepublik wie auch eine neuerlich heiße Phase im »Kalten Krieg« seit Ende der 1970er-Jahre ließen den Wunsch reifen, junge Menschen diesseits und jenseits des Atlantiks wieder stärker in Kontakt zu bringen. In den 1990er-Jahren galt es dann, die ostdeutschen Schulen zu integrieren. »Gratulieren und gewinnen«, lautete deshalb das Motto eines Videowettbewerbs, den der PAD anlässlich des 50. Geburtstages 2022 für die GAPP-Schulen in Deutschland ausschrieb. Die Schülerinnen und Schüler des Gabelsberger-Gymnasiums Mainburg (Bayern) überzeugten mit ihrem bunten Strauß an Geburtstagsgrüßen gemeinsam mit der South Eugene High School in Oregon www.youtube.com/watch?v=mpQfbvvX3LQ – und konnten sich, dank großzügiger finanzieller Unterstützung durch das US State Department, im vergangenen Oktober auf die Reise nach New York machen, wo das »wunderbare Abenteuer« ihres Austauschs eine Fortsetzung fand. Gehört zu einem Besuch in den USA: Abendessen in einem Diner mit Burger, Nachos und Tater Tots.
jahresbericht 2022/23 GAPP in Zahlen Discover Variety Ob Snowboard in den Rocky Mountains, Glitzerjacke mit Stehkragen in Tennessee, Computerchips in Kalifornien oder coole Sonnenbrillen mit Hüten in Illinois: Zu den Vereinigten Staaten fallen einem viele Bilder und auch so manches Klischee ein. Eine bunte Auswahl findet sich auf unserem Wandposter »Discover Variety«, das dazu einlädt, sich den USA mit seinen Landschaften, Kulturen und Menschen einmal in anderer Weise zu nähern. Erstellt wurde es in Zusammenarbeit mit unserem Partner GAPP New York Inc., mit dem wir das 50-jährige Bestehen des Programms in den USA feiern konnten. Das Poster (Format A0) kann kostenfrei über unseren Webshop bestellt werden www.kmk-pad.org/service/publikationen.html Austausche Virtuelle Projekte Gruppen Gruppen 100 8 Teilnehmende Teilnehmende 3868 87 Einmal Abenteuer New York Veronika Gastpar unterrichtet Englisch und Deutsch am Gabelsberger-Gymnasium Mainburg (Bayern) und koordiniert dort den GAPP-Austausch. Gemeinsam mit ihrer frühe ren Kollegin Christina Heller-Boerschmann, die inzwischen am Werner-von-Siemens-Gymnasium unterrichtet, begleitete sie die Schülergruppe nach New York. Was lernen Ihre Schülerinnen und Schüler im GAPP-Austausch, was in keinem Schulbuch steht? Der Austausch ermöglicht es ihnen, hautnah zu spüren, wie es ist, in einer amerikanischen Familie zu leben und die dortige Schule zu besuchen. Daraus kann Toleranz und Verständnis für andere Ansichten sowie Wertschätzung für das eigene Land, für die Umwelt, für Demokratie und Freiheit wachsen. Diese Erfahrungen können so kein Schulbuch und keine Lehrkraft vermitteln. Welche Wünsche und Erwartungen verbinden Sie mit dem GAPP-Austausch an Ihrer Schule für die nächsten zehn Jahre? Wir wünschen uns, dass die politische Situation Austausch weiter möglich macht, dass es engagierte Kolleginnen und Kollegen gibt, die ein Herz für diesen Austausch haben und bereit sind, dafür Lebenszeit zu investieren, dass Eltern sich trauen, ihre Kinder in das Abenteuer »Austausch« zu schicken – und dass trotz virtueller Welten Jugendliche Begeisterung für echte Begegnungen entwickeln. Rückblickend auf den Besuch in New York: Was war Ihr persönlicher Glücksmoment? Zu erleben, wie sich unsere 15 SchülerInnen aus einer Kleinstadt neugierig, staunend, kontaktfreudig, weltoffen, reflektiert, achtsam, teamfähig, empathisch, begeisterungsfähig, verantwortungsbewusst, kommunikativ, kreativ und humorvoll durch die Megacity New York bewegten, war äußerst beeindruckend für uns. Das hat uns tief bewegt und auch mit Stolz erfüllt. Und dass diese Fähigkeiten sie zu wahren Botschafterinnen und Botschaftern machen, wurde uns so richtig bewusst beim wunderbaren Gala-Dinner zur 50-Jahr-Feier von GAPP. Daher ist der Moment vor den Aufstellern unser persönlicher Glücksmoment dieser Reise.
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