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Schaffung einer Inklusionskultur durch eTwinning

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In dieser Publikation wird eine Auswahl an eTwinning-Projekten und -Aktivitäten vorgestellt, die inklusive Bildung und in der Europäischen Gemeinschaft geteilte Werte fördern. Sie zeigt wie eTwinning und alle Lehrkräfte und Schüler, die auf dieser Plattform aktiv sind, dazu beitragen, die Bildungsherausforderungen der heutigen Zeit zu meistern und auf die kreativste und vielfältigste Art und Weise darauf zu reagieren. Die Beispiele handeln von den verschiedensten Bildungshürden: von der Situation der Schulen in abgelegenen Gebieten und ihren Möglichkeiten, sich über eTwinning mit der Welt zu verbinden, von der kulturellen Vielfalt und von den Herausforderungen durch Migration und Lernschwierigkeiten.

Schüler in dieser

Schüler in dieser griechischen Schule sind vorwiegend Roma. Sie haben wenig Motivation für den Schulbesuch und sind schnell gelangweilt. Sie haben Mühe, sich grundlegende Lese- und Schreibfähigkeiten sowie mathematische Grundkenntnisse anzueignen. eTwinning bot ihnen in erster Linie das Gefühl, etwas Eigenes zu besitzen: Es war IHR Projekt und Grixos (eine der beiden Hauptfiguren) war ein Junge wie sie, der in ihrer Nachbarschaft wohnte und dieselben Vorlieben und Abneigungen hatte. Es wurde zunehmend wichtig für sie, diese Figur mit Leben zu füllen: sie machten sich über ihn lustig, sie lernten durch ihn, sie schickten ihn auf eine Reise und machten sich Sorgen, ob es ihm gut geht. Die Schüler schufen ihre eigene Figur, gaben ihr einen Namen, stellten eine Puppe her, dachten sich ihren Stammbaum aus und beschrieben ihre Persönlichkeit. Die Schüler wurden so nicht nur stolz auf ihre Arbeit, sondern auch auf ihre Herkunft. 3.3. Berufliche Weiterbildung in eTwinning zum Thema „Kulturelles Bewusstsein“ Kulturelles Bewusstsein in einem Individuum entsteht nicht auf natürliche Weise, sondern entwickelt sich und wird beeinflusst durch Selbstreflexion, Bildung, Medien, Äußerungen von Kollegen und Familien und viele andere Faktoren. Seit seiner Gründung vor zwölf Jahren bietet eTwinning Lehrkräften kontinuierlich die Möglichkeit, diesen Bereich im Rahmen verschiedener Weiterbildungsaktivitäten zu erkunden. In diesem Abschnitt stellen wir einige der neueren Angebote vor. In eTwinning können Lehrkräfte an Online-Weiterbildungsveranstaltungen mit synchronen und asynchronen Aktivitäten (Lernveranstaltungen) oder an synchronen Kurzveranstaltungen/ Webinaren (Online-Seminare) zu verschiedenen Themen, u.a. Inklusion, teilnehmen. Ein aktuelles Beispiel für die Stärkung des kulturellen Bewusstseins ist das Online-Seminar „Unterstützung für mehrsprachige Klassen“, in dem die Experten Sara Breslin und Terry Lamb darauf hinwiesen, dass die sprachliche und kulturelle Vielfalt heute in europäischen Klassenzimmern die Norm ist. Sie lieferten einen Überblick über die Hilfsmittel und Aktivitäten, die vom European Centre for Modern Languages of the Council of Europe (ECML) konzipiert und organisiert werden, um einen inklusiven, mehrsprachigen und interkulturellen Ansatz für Lehren und Lernen zu unterstützen. Ein weiteres Beispiel ist das Online-Seminar mit dem Titel: „Globale Bildung und Interkulturalität in eTwinning“. Rose-Anne Camilleri sprach über die Bedeutung globaler und kultureller Bildung für die Förderung globaler Bürger in einer multikulturellen Gesellschaft und erörterte die Vorteile und 32 Verbesserung des interkulturellen Verständnisses

Herausforderungen interkultureller Interaktion bei der Umsetzung von eTwinning-Projekten. Die Lehrkräfte hatten die Gelegenheit mit Hilfe gemeinsamer Dokumente, in denen sie definierten was globale Bildung für sie bedeutet, miteinander zu interagieren und verschiedene Herausforderungen wie fehlende Angebote in globaler und interkultureller Bildung anzusprechen. Als Beispiel für eine Lernveranstaltung sei hier „Die Integration neu angekommener Schüler mit Migrationshintergrund in den Schulalltag“ von Erika Hummer und Alicia Bankhofer genannt, wo die Teilnehmer über ihre eigene Identität und persönliche Erfahrungen reflektierten und Ideen darüber austauschten, wie sie die Integration und Inklusion der Neuankömmlinge in ihre Klasse unterstützen können. Sie diskutierten auch über die Bedeutung der Überwindung von Stereotypen, Möglichkeiten zum Durchbrechen sprachlicher und kultureller Barrieren und Aktivitäten, bei denen die Einbeziehung der Eltern für eine erfolgreiche Integration ihrer Kinder entscheidend ist. Die Experten stellten nützliche Ressourcen wie Videos sowie Vokabellisten in Arabisch und Farsi zur Verfügung und wiesen auf folgende interessante Dinge hin: das EU-Immigrationsportal (http://ec.europa.eu/immigration/), das UN-Flüchtlingshilfswerk (http://www.unhcr.org/) und die Publikation „Language teaching and learning in multilingual Classrooms“ (Lehren und Lernen von Sprachen in mehrsprachigen Klassen, http://ec.europa.eu/dgs/education_culture/ repository/languages/library/studies/multilingual-classroom_en.pdf). Die Teilnehmer erstellten auch Material, das in allen Klassen mit neu angekommenen Schülern mit Migrationshintergrund verwendet werden kann. Konkret beschrieben sie die Situation in ihren Ländern und Schulen und schlugen Aktivitäten und Aktionen mit Bildern, Liedern und Spielen vor, die durchgeführt werden können, um neu angekommene Immigranten besser in die Klassen zu integrieren. Sie wurden auch um Vorschläge für eine Reaktion auf die folgenden Aussagen gebeten: „Wir brauchen sie hier nicht!“, „Die Regierung tut nicht genug, um den Einheimischen zu helfen, nur den Flüchtlingen“, „Sie unterscheiden sich zu sehr von uns, sie wollen gar nicht integriert werden“, „Was ist mit unseren Schülern? Werden sie nicht benachteiligt, wenn sich alles um die Flüchtlingsschüler dreht?“ Die Lehrkräfte gaben viele Antworten, eine kam von Maria Ioannidou: „Migranten scheinen so anders zu sein als wir, und wir sind für sie so anders. Lasst uns offen sein und ihnen eine Chance geben und die Vielfalt respektieren.“ Das gesamte Material steht in einem E-Book zur Verfügung. Im September 2017 wurde eine neue Fokusgruppe mit dem Titel: „Integrating migrant students at school“ (Integration von Schülern mit Migrationshintergrund in die Schule) mit dem Hauptziel gestartet, Ressourcen und Ideen zur erfolgreichen Integration von Schülern mit Migrationshintergrund in Schulen sowie offene Diskussionsrunden zu diesem für alle Pädagogen so wichtigen Thema anzubieten. Die Moderatorin Carol Barriuso schlägt eine Zusammenstellung von Unterrichtsmaterialien, Spielen, Videos, nützlichen Artikeln und eTwinning-Projektbeispielen zum Thema vor und lädt die Mitglieder ein, ihre Erfolgsgeschichten zu teilen und an verschiedenen Aktivitäten teilzunehmen. 33

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