Aber wie hält man Jugendliche davon ab, sich von der Schule, der Jugendarbeit, der Gesellschaft abzukoppeln? Verschiedene Angebote für verschiedene Bedürfnisse… Alle Menschen sind von Geburt an gleich, das ist wahr. Aber gleichzeitig hat jeder andere Bedürfnisse. Wenn wir alle jungen Menschen im engeren Sinne gleich behandeln, werden einige ihrer Bedürfnisse zwangsläufig nicht gedeckt. Andere Akteure müssen diese Lücke füllen, z. B. Eltern, Jugendarbeiter, Gleichaltrige, sonst kommen die Jugendlichen zu dem Schluss, dass etwas „nicht für sie ist“. Die Schwerpunkte des Erasmus+ Programms sind Gleichheit und Inklusion. Um allen Menschen die gleichen Chancen zu bieten, müssen wir ihnen eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene (gerechte) Unterstützung zukommen lassen, damit sie einbezogen werden. Niemand ist gegen eine Rampe für Rollstuhlfahrer. Aber wie beziehen wir junge Menschen ein, die nicht still sitzen können, die mit ihrer Identität hadern, die die Sprache nicht beherrschen...? Mögen Sie Pistazien? Was geschieht, wenn Sie eine Schale mit Pistazien auf den Tisch stellen? Niemand will die geschlossenen. Sie sind schwer zu knacken. Genauso ist es mit Jugendlichen. Fachkräfte neigen dazu, die niedrig hängenden Früchte zu pflücken, diejenigen, die leicht zu erreichen sind. Es sind jedoch die Benachteiligten, die unsere Aufmerksamkeit am dringendsten benötigen. Wahrscheinlich haben Sie schon gehört, dass sich jeder Euro, der in der frühzeitigen Förderung ausgegeben wurde, in einem späteren Lebensabschnitt mannigfaltig bezahlt macht. Positive Erfahrungen im jungen Alter bewahren die Jugendlichen davor, später in der Arbeitslosigkeit, im Krankenhaus oder im Gefängnis zu enden. Je früher wir gegen Ausgrenzung vorgehen, desto mehr schädliche Einflüsse werden verhindert. Zusätzliche Werkzeuge für Ihren Werkzeugkasten Es gibt keine Patentlösung. Manche Jugendliche sind womöglich aus irgendeinem Grund nicht für die Schule geeignet. Mit nicht-formellen Methoden (z. B. eTwinning, learning by doing...) können junge Leute bei der Stange gehalten werden. SALTO bietet einen Werkzeugkasten voller nicht-formeller Methoden 2 (aus der Jugendarbeit) an, der frische Luft ins Klassenzimmer bringt. Jugendliche sind häufig mit Herausforderungen konfrontiert, die nicht im Lehrplan stehen. Aufgeschlossene Schulen und Lehrkräfte können mit Einrichtungen der Jugendarbeit kooperieren, um junge Menschen in die Lage zu versetzen, ihre Schwierigkeiten auf 2 www.salto-youth.net/toolbox/ 36 Umgang mit bildungsbezogenen Herausforderungen
gleichberechtigter Basis zu überwinden. Jugendarbeit bringt junge Leute auf den Fahrersitz. (Erasmus+) Jugendprojekte geben jungen Menschen eine Auszeit, wichtige Softskills, erneuerte Motivation und eine klarere Orientierung im Leben, damit sie wieder auf dem richtigen Weg kommen, um der voll entwickelte Mensch zu werden, der jeder sein will. Denn niemand sollte zurückgelassen werden. 4.2. Erfahrungsberichte von Lehrkräften, Schülern und Schulleitern In den Schulen gibt es immer Lehrkräfte, die sich berufen fühlen, den „geschlossenen Pistazien“ zu helfen, und die viel investieren, um diese zu „öffnen“. Einige dieser Lehrkräfte beschreiben im Folgenden, wie sie die Bildung benachteiligter Kinder in Zusammenarbeit mit anderen europäischen Kollegen durch eTwinning-Projekte fördern, die speziell auf die Bedürfnisse der Schüler zugeschnitten sind. Projekttitel: „Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“ Partnerschulen: 4 Partnerschulen (CZ, HU, IT, RO) Bildungsebene: Obere Sekundarstufe – berufsbildend eTwinning-Projekte sind in berufsbildenden Schulen von grundlegender Bedeutung, wo Schüler Probleme im Hinblick auf Verhalten, Lernen und manchmal auch Sozialisation haben. Unsere Schüler sind in der Regel diejenigen, die in der Grundschule am schlechtesten abschneiden und 37
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