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Success Stories 2018

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Die Broschüre stellt 16 Projekte aus dem Schulbereich vor, die 2018 abgeschlossen wurden. Sie wurden aufgrund ihrer besonderen Qualität vom PAD als "Success Story" ausgezeichnet. Sie können die Broschüre kostenlos im Webshop des PAD bestellen: https://www.kmk-pad.org/success_stories_2018

nachgefragt bei Holger

nachgefragt bei Holger Gießelmann Wie erfolgreich war das IT-Projekt für das Erlernen der deutschen Sprache? Die Schülerinnen und Schüler unseres beruflichen Gymnasiums begegneten in der Interviewphase jungen Geflüchteten, die sprachlich auf dem Niveau A1 und darunter waren. Gespräche waren aber möglich und brachten die Erkenntnis: Die sind wie wir. In der Intensivphase am Ende des Projektes sind sich die Jugendlichen wieder begegnet und konnten an die ersten Gespräche anknüpfen. Jetzt waren die Schülerinnen und Schüler der Internationalen Förderklassen bereits auf dem Niveau A2/B1. Welche Rolle spielte das Peer-to-Peer-Lernen bei der Vermittlung von Lerninhalten? Es spielte die zentrale Rolle schlechthin: Die Schülerinnen und Schüler des beruflichen Gymnasiums mussten ihr komplexes Wissen rund um den Mikrokontroller herunterbrechen auf die Ebene eines Laien und sich ein Lernarrangement überlegen, mit dem sie die Programmierschritte erklären konnten. Auch die schwedischen Schülerinnen und Schüler haben daran mitgearbeitet. Sie haben das Konzept nach Växjö mitgenommen und dort mit einer ähnlichen Internationalen Förderklasse erprobt. Als »Erfolgsmesser« diente hier wie dort eine Art Zielscheibe, auf der die Schülerinnen und Schüler der Internationalen Förderklassen vor der Intensivphase ihr eigenes Foto positionierten: Nah am Zentrum, wenn das Interesse für Informatik groß war, weiter am Rand, wenn es kleiner war. Viele Fotos wanderten von ihrer Position am Rand näher zur Mitte am Ende dieser Phase. Welche Perspektiven eröffnet das Projekt jungen Migrantinnen und Migranten? Es eröffnet einen Ausblick in ein lohnenswertes Berufsfeld mit Potenzial: für die eigene berufliche Zukunft und darüber hinaus für die Integration in die Gesellschaft. Begründung für die Auszeichnung Das bilaterale Projekt »Migration in neue Technologien« (MinT) widmete sich in beispielhafter Weise einer Kombination der Themen Migration, digitale Technologien und Integration in den Arbeitsmarkt. Eines der Projektziele war es, jugendlichen Geflüchteten das Berufsfeld Informationstechnik näherzubringen. Die Schülerinnen und Schüler einer deutschen und einer schwedischen Berufsschule haben daher durch selbstorganisiertes Lernen gemeinsam mikroprozessorgesteuerte Lernträger erstellt und diese im Unterricht der Integrationsklassen im Sinne von »Schüler lehren Schüler« vorgestellt. Neben einem beidseitigen Lernerfolg im Bereich Digitaltechnik trug die Kooperation der Schülerinnen und Schüler verschiedener Nationalitäten erheblich zur Verbesserung der interkulturellen Kompetenzen bei. Die Nachhaltigkeit der Projektarbeit ist daran erkennbar, dass die Lernphasen zur Einführung in die Digitaltechnik in den Unterricht zukünftiger Integrationsklassen der deutschen Schule übernommen werden. Die im Verlauf des Projekts entstandenen Materialien stehen über die Projekthomepage auch anderen Schulen zur Verfügung. 30 |

success stories 2018 | leitaktion 2 Integration durch Informationstechnik Ein Stück Papier, einen Stift und eine kluge Taktik: Mehr braucht man nicht für das Strategiespiel »Tic Tac Toe« (dt. »Drei gewinnt«). Hiervon haben Schülerinnen und Schüler des August-Griese-Berufskollegs (AGB) in Löhne und ihre schwedischen Projektpartner eine elektronische Variante entwickelt – mit leuchtenden LEDs, gesteuert von einem Mikrocontroller. Dadurch wollten die jungen Konstrukteure Migrantinnen und Migranten mit moderner Informationstechnik vertraut machen. Denn sowohl am AGB als auch am »Teknikum« im schwedischen IT-Standort Växjö gibt es internationale Klassen für junge Flüchtlinge. Zwei Jahre lang kooperierten die Projektpartner, um ihre Mitschülerinnen und Mitschüler aus Kriegs- und Krisenländern für Digitaltechnik zu begeistern und selbst mehr über die Ursachen von Flucht und Migration zu lernen. Das deutsch-schwedische Team wollte vermitteln, wie cool Informationstechnik sein kann. Es konzipierte überschaubare Lernschritte, mit denen die 18 Schülerinnen und Schüler der internationalen Klasse nach kurzer Zeit kleine Programmieraufgaben bewältigten. Es gelang ihnen, die LEDs – genau wie im Spiel – so anzusteuern, dass sie blinken. Dadurch verstanden sie, dass Informatik kein Hexenwerk ist. Bei der Projektauswertung gaben die jungen Migrantinnen und Migranten dem Projekt durchweg gute Noten. Der 18-jährige Jonas fühlt sich dadurch bestärkt: »Unser Plan ging auf, denn die Schüler aus der Internationalen Klasse sind offener geworden für die IT.« Und auch der 19-jährige Albin aus Schweden zieht ein positives Fazit: »Mein Blick auf das Thema Migration hat sich verändert und mir haben sich ganz neue Perspektiven eröffnet.« So wie den jungen Zuwanderern, die ihre Berufsaussichten verbessern, wenn sie die Chancen der Zukunftsbranche IT nutzen. Über das Projekt Projekttitel Migration in neue Technologien Koordinierende Einrichtung August-Griese-Berufskolleg, Löhne Bundesland Nordrhein-Westfalen ` Partnerschaftstyp Schulpartnerschaft Kontakt Holger Gießelmann H.Giesselmann@agb-loehne.de Partner Teknikum, Växjö (Schweden) Projektlaufzeit 1. September 2016 bis 31. August 2018 EU-Förderung 29.450 Euro für die koordinierende Einrichtung Website https://mint-migration-in-neuetechnologien-migrationinto.jimdosite.com | 31

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