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Success Stories 2018

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Die Broschüre stellt 16 Projekte aus dem Schulbereich vor, die 2018 abgeschlossen wurden. Sie wurden aufgrund ihrer besonderen Qualität vom PAD als "Success Story" ausgezeichnet. Sie können die Broschüre kostenlos im Webshop des PAD bestellen: https://www.kmk-pad.org/success_stories_2018

Bewusstsein schärfen,

Bewusstsein schärfen, Ressentiments überwinden Über das Projekt Projekttitel Prejudice Conscience – Diversity and Empowerment Koordinierende Einrichtung Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Troisdorf Bundesland Nordrhein-Westfalen ` Partnerschaftstyp Schulpartnerschaft Kontakt Sarah McNelis s.mcnelis@bk-troisdorf.de Partner • Parva ezikova gimnazia (Bulgarien) • Görükle Mesleki ve Teknik Anadolu Lisesi (Türkei) • Debreceni Egyetem Balásházy János Gyakorló Középiskolája és Kollégiuma (Ungarn) Projektlaufzeit 1. November 2016 bis 31. Oktober 2018 EU-Förderung 28.430 Euro für die koordinierende Einrichtung Website https://divpre.eu Können Blondinenwitze lehrreich sein? Sie können – zumindest dann, wenn sie eigene Vorurteile entlarven. Wenn sich die auffallend geschminkte blonde Frau nicht als naives Dummchen, sondern als blitzgescheite Uniprofessorin herausstellt, passt das manchem nicht ins Weltbild. Denkfallen wie diese zu erkennen und Stereotype zu hinterfragen, war eines der Ziele des Erasmus+ Projekts am Georg-Kerschensteiner- Berufskolleg in Troisdorf. Vor dem Hintergrund zunehmender Ressentiments gegenüber Minderheiten wollte es dafür sensibilisieren, andere Lebensentwürfe zu respektieren. Bei Übungen stellten die Jugendlichen verblüfft fest, dass sich kaum jemand dem Schubladendenken entziehen kann. Wer aber weiß, dass Frauen mit Kopftuch und Menschen mit ausländisch klingenden Namen es schwerer haben, zu Bewerbungsgesprächen eingeladen zu werden, wird im besten Fall selbst besser gegen Vorurteile gewappnet sein. Dass Toleranz und interkulturelle Kompetenzen von künftigen Arbeitgebern geschätzt werden – auch das wollte das Projekt vermitteln. Bei den Treffen mit ihren Partnern aus Ungarn, Bulgarien und der Türkei beschäftigten sich die Jugendlichen intensiv mit der Geschichte der Diskriminierung von Minderheiten in ihren Ländern und dem Thema Menschenrechte. Gemeinsam stellten sie auch ein vielfältiges Programm zusammen. Sie produzierten Videos, organisierten einen Tanzworkshop mit Flüchtlingen und erarbeiteten ein Anti-Mobbing-Programm. Dabei erlebten sie, wie konstruktiv internationale Zusammenarbeit sein kann. Und dank der Auszeichnung als Beispiel guter Praxis könnte das Zitat von Apple-Gründer Steve Jobs auf der Projekt-Website kaum besser passen. Es lautet: »We all smile in the same language.« 32 |

success stories 2018 | leitaktion 2 Begründung für die Auszeichnung Antidiskriminierungsarbeit und Vermittlung von demokratischen Werten standen im Mittelpunkt des erfolgreichen Projekts des Georg-Kerschensteiner-Berufskollegs und seiner Partner in Ungarn, Bulgarien und der Türkei. Die vielfältigen Aktivitäten wie zum Beispiel ein Anti-Mobbing-Programm oder das Kennenlernen von Kommunikationsstrategien waren von hoher Qualität und verzahnt mit einer großen Anzahl von Mobilitäten, die für die Teilnehmenden zu einem fruchtbaren Austausch führten. Über eTwinning war die virtuelle Zusammenarbeit aller Schülerinnen und Schüler auch außerhalb der Mobilitätsphasen gewährleistet. Besonders erwähnenswert ist die Beteiligung von 60 Schülerinnen und Schülern mit Fluchterfahrung, die mit einem Tanzprojekt und der Teilnahme an anderen Aktivitäten einen konstruktiven Beitrag zur Projektarbeit leisteten. Zu den sehr guten Verbreitungsmaßnahmen des Projektes gehört auch die Website, die eine Vielzahl von Materialien und eine Unterrichtsreihe zur Nutzung durch andere Schulen enthält. nachgefragt bei Sarah McNelis eine aufklärende und vermittelnde Rolle spielen. Denn Offenheit und Respekt für Vielfältigkeit erreicht man nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern durch einen konstruktiven Umgang miteinander. Was hat Sie zur Wahl des Projektthemas veranlasst? Angst und Misstrauen gegenüber Minderheiten scheinen zuzunehmen und die Stimmung in der Gesellschaft hat sich nach unserem Empfinden durch Anschläge verändert. Daher war es uns wichtig, weitverbreitete Vorurteile bei uns in Deutschland und in unseren Partnerländern zu reflektieren. Unser Anliegen war es, Diskriminierung jeglicher Art nicht zuzulassen. Dies ist die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben in einer demokratischen Gesellschaft. Wir Lehrkräfte wollten die Toleranz und Selbstwirksamkeit unserer Schülerinnen und Schülern stärken und dabei Welchen Stellenwert hatte die Kooperation der Partnerschüler aus vier Ländern für ein tolerantes Miteinander? Eine sehr große Bedeutung: Wir konnten so viel voneinander lernen! Wir sind durch unsere enge Zusammenarbeit vertrauter miteinander und haben festgestellt, dass uns viel mehr verbindet als uns trennt. Toleranz entsteht auch dadurch, sich an einem fremden Ort auf Neues einzulassen. Welche Projektergebnisse betrachten Sie als besonders ermutigend? Dass wir es tatsächlich geschafft haben, Vorurteile abzubauen. Die Unterrichtsreihen »Vorurteile« und »Interkulturelle Kommunikation«, die intensive und kreative Bearbeitung der Menschenrechtscharta und die Möglichkeit, sich mit den Geflüchteten in den Internationalen Förderklassen auszutauschen, waren dabei besonders hilfreich. | 33

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