Begründung für die Auszeichnung Die durchgeführten Fortbildungsmaßnahmen haben in den beiden am Konsortium beteiligten Grund- und Mittelschulen in den Themenbereichen »Fremdsprachen unterrichten und lernen«, »IKT – neue Technologien – digitale Kompetenzen« und »Soziales und inklusives Lernen« spürbare Verbesserungen bewirkt. Mithilfe der durchgeführten Mobilitäten konnten die Teilnehmenden ihre Sprach- und Fachkenntnisse entscheidend vertiefen. Die erworbenen Kenntnisse wurden bereits weitreichend im Unterricht implementiert, beispielsweise im bilingualen Unterricht oder bei der Verwendung von Tablets im Unterricht. Eine weitere Kooperation mit Fortbildungsteilnehmenden aus anderen Ländern hat bereits stattgefunden und soll auch in Zukunft aufrechterhalten werden. Neben den erworbenen Fachkenntnissen hat das Projekt insgesamt zu einer Stärkung der Internationalisierung der beteiligten Schulen beigetragen. nachgefragt bei Ulrich Wohlmuth Wie beurteilen Sie als Schulamtsdirektor den Nutzen des Projekts für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer? Sie erhielten die Chance, das methodische und didaktische Angebot an Schulen im europäischen Ausland zu erleben und ihr Repertoire zu erweitern. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass eine der Schulen motiviert wurde, die Einsatzmöglichkeiten ihrer iPads weiter auszubauen und diese noch stärker zur Individualisierung, aber auch zur Inklusion einzusetzen. Auch der Sprachunterricht profitierte deutlich vom intensiven Kontakt mit Muttersprachlern im Gastland. Sehr wertvoll waren zudem die persönlichen Begegnungen der europäischen Kolleginnen und Kollegen im Rahmen der Mobilitäten, sowohl in den Partnerländern als auch beim Gegenbesuch in Deutschland. Sie trugen zu einem besseren gegenseitigen Verständnis bei und boten spannende Einblicke in unterschiedliche Schulsysteme. Was kann Job-Shadowing leisten? Es ermöglicht Einblicke in den realen Unterricht unter den Rahmenbedingungen eines anderen europäischen Schulsystems. Dadurch erhalten die Lehrkräfte nicht nur neue Impulse für die eigene Unterrichtsgestaltung an den Heimatschulen, der intensive Kontakt führt häufig auch zu persönlichen Freundschaften und einer dauerhaften Schulpartnerschaft. Wie motivierend ist die Teilnahme an Erasmus+ für engagierte Lehrkräfte? Die Teilnahme an einem Erasmus+ Projekt ist für Lehrkräfte besonders dann enorm motivierend, wenn es gelingt, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom hohen Verwaltungsaufwand in den einzelnen Projektphasen, vom Antrag über die Durchführung bis zum Abschlussbericht, deutlich zu entlasten und sie während des gesamten Projekts zu begleiten und zu unterstützen. 6 |
success stories 2018 | leitaktion 1 Anschubhilfe vom Schulamt Der Reiz europäischer Fortbildungsprogramme ließ den ehemaligen Schulleiter Ulrich Wohlmuth einfach nicht los. Bevor er vor sechs Jahren ins Schulamt des Landkreises Miltenberg wechselte, hatte er an seiner Schule ein Projekt initiiert, das er dann schweren Herzens seinen Kollegen übergeben hat. Noch heute kommt er bei dem EU-Programm ins Schwärmen: »Es ist das beste Fortbildungsangebot. Man trifft interessante Leute, erhält neue Ideen und lernt bei einem Job- Shadowing völlig neue Schulsysteme kennen.« Aber er weiß auch, dass das Antragsverfahren für Interessenten eine Hürde bedeuten kann, gerade dann, wenn sie sich das erste Mal für das Programm bewerben. Der PAD steht ihnen zwar mit Rat und Tat zur Seite, aber den Schulen verlangt es eigenen Einsatz ab. Dazu fehlt manchen die Zeit, anderen das Zutrauen. Umso besser, dass in solchen Fällen auch die Möglichkeit besteht, dass Schulbehörden oder erfahrene Schulen Antragstellung und Verwaltung übernehmen. Interessenten wollte Ulrich Wohlmuth ermutigen, es auf diesem Wege zu wagen, und bot seine Unterstützung an. Die Grund- und Mittelschule Faulbach und die Herigoyen Grund- und Mittelschule in Sulzbach konnte der Erasmus+ Fan für sein Angebot begeistern. Gemeinsam mit den Lehrkräften füllte er Formulare aus, verfasste Begründungen, feilte an Formulierungen und schob dabei selbst so manche Überstunde. Doch der Aufwand hat sich gelohnt: Die beiden Schulen konnten mit ihrem Antrag überzeugen und erhielten die Chance zu Fortbildungen in den Bereichen Fremdsprachen, Digitalisierung und Inklusion. Mittlerweile begeistern sie selbst andere Interessenten, indem sie ihre Erfahrungen in AGs und bei Lehrerfortbildungen weitergeben. Und auch Ulrich Wohlmuth will weiter für Erasmus+ werben. Denn, so sagt er: »Meine eigenen spannenden Erfahrungen und die Aufbruchsstimmung an den Schulen haben mich beruflich und persönlich weitergebracht.« Über das Projekt Projekttitel Lernen von und mit Europa Koordinierende Einrichtung Staatliches Schulamt im Landkreis Miltenberg Bundesland Bayern Kontakt Ulrich Wohlmuth, Schulamtsdirektor ulrich.wohlmuth@lra-mil.de Projektlaufzeit 1. September 2017 bis 30. Juni 2018 EU-Förderung 18.982 Euro für die koordinierende Einrichtung | 7
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